Ein Teenager, ein soeben aus dem Gefängnis entlassener Großvater und eine geladene Pistole
Frank ist vierzehn, er lebt in Wien. Er kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit seiner Mutter. Aber dann gerät sein Leben durcheinander. Der Großvater ist nach achtzehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. So viel kriegt einer für ein Kapitalverbrechen. Frank kennt ihn nur von wenigen Besuchen. Der alte Mann reißt den Jungen an sich, einmal tyrannisch, dann zärtlich. Frank ist fasziniert von ihm. Am Ende stehen sich die beiden auf einer Autobahnraststätte gegenüber – wie bei einem Duell. Kann sich Frank dem Einfluss dieses dämonischen Mannes entziehen?
Michael Köhlmeier erzählt von einer Initiation, von Rebellion und Befreiung, der ewigen Faszination des Bösen – und von einem Duo, das man nie wieder vergisst.
Ungekürzte Lesung mit Michael Köhlmeier
6h 1min
Ein 14-jähriger Gymnasiast Frank aus Wien steht im Mittelpunkt. Seine berufstätige, ihm gegenüber liebevolle Mutter wirkt ängstlich gegenüber ihrem eigenartigen, sturen, kriminellen Vater, der nach 18 Jahren aus dem Gefängnis kommt, mittlerweile 71 Jahre alt. Viele detailreiche Überlegungen des Jungen zu fast alltäglichen Dingen, geschwängert von österreichischer Wortwahl, lassen den Roman relativ spannungslos daher fließen, jedoch mit einem für mich überraschenden Ende. Wie können Menschen wie der despotische Großvater Jugendliche wie Frank in die bösartige, negative Richtung beeinflussen? Welche Rolle spielt die Abwesenheit eines biologischen Vaters im Leben junger Menschen? Solche Fragen zu Verantwortung und auch Schuld treten bei mir auf. Dieser sehr detaillierte, beschreibende Schreibstil wirkt etwas ermüdend auf mich. Das Cover zeigt den Waldrand der Autobahnraststätte mit dem gestohlenen PKW, dem Ort der Konfrontation mit dem Damenrevolver – dem eigentlichen Wendepunkt von Frank – passend gewählt.
Eine fragwürdige Entwicklung
Miro aus Wels am 28.01.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Frank Thaler ist ein ruhiger und selbständiger Junge. Er lebt mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung, kocht an den Tagen, an denen sie lange arbeiten muss und hält sich auch ganz gut in der Schule. Zu seinem Vater hat er keinen Kontakt, doch er scheint ihn auch nicht zu vermissen.
Bis sie eines Tages den Großvater in Stein abholen. Achtzehn Jahre hat er im Gefängnis verbracht, für ein Verbrechen, dass Frank nicht bekannt ist. Und irgendwie traut er sich auch nicht den Großvater zu fragen.
Dieser übt eine ganz eigene Anziehungskraft auf den Jungen aus und obwohl der Großvater ihn unter Druck setzt, gewalttätig ist und generell übellaunig, zieht es den Jungen immer wieder zu ihm hin. Die männliche Bezugsperson scheint also doch zu fehlen und so hängt es sich aus mir unverständlichen Gründen an die Fersen dieses kriminellen Großvaters, der seine Vergangenheit längst nicht hinter sich gelassen hat.
Ein gestohlenes Auto und eine Waffe kommen ins Spiel und wenn eine Waffe auftaucht, muss sie auch abgefeuert werden. So lautet zumindest ein Bühnengrundsatz und dem scheint sich der Autor zu verpflichten. Was hier weiter passiert kann ich leider nicht verraten. Das müsst ihr Leser*innen schon selbst herausfinden.
Mir hat sich die Entwicklung des Jungen nicht erschlossen. Es erscheint mir einfach nicht stimmig. Vielleicht habe ich den Roman auch ganz einfach nicht verstanden.
Sprachlich gibt es nichts zu meckern. Michael Köhlmeier schreibt gewohnt pointiert. Deshalb braucht diese Geschichte auch nicht mehr Seiten. Nur gefällt mir ganz einfach nicht, was sie meiner Meinung nach aussagt. Ohne zu viel zu verraten, kann darauf leider nicht näher eingegangen werden. Alle die dadurch neugierig geworden sind, sollten das Buch unbedingt lesen, denn es ist sprachlich top, liest sich flott und ist dabei auch spannend. Und viele bleiben nicht so ratlos zurück, wie ich.
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Das geordnete und eingespielte Leben des 14-jährigen Frank und seiner Mutter wird durch die Entlassung des Großvaters aus dem Gefängnis ordentlich aufgewirbelt. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Frankie und seinem Opa, den er fast nicht kennt. Am Anfang ist der Jugendliche ablehnend und misstrauisch, jedoch wird er mit der Zeit neugierig und ist fasziniert von dem verurteilten Straftäter. Eine Geschichte über das Erwachsenwerden, Schuld, Verantwortung, Gut und Böse, richtig oder falsch. Wie schon in dem Buch des Autors “Das Mädchen mit dem Fingerhut” bleibt vieles ungesagt und offen, es gibt viel Raum für Eigeninterpretation.
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