Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebenen um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Tages im Winter eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.
Im hohen Nordosten Islands: In einem 120-Seelen-Kaff lebt Kalmann. Selbsternannter Sheriff, Polarfuchsjäger und Experte für Gammelhai. Leider auch Dorftrottel. Obwohl das niemand offen sagen würde, denn Kalmann gehört zum Dorf wie Schnaps zum Gammelhai. Als er sich plötzlich zwischen Leichen, Drogen und der litauischen Mafia wiederfindet, muss Kalmann alles aufbieten, was er hat. Und das ist gar nicht so zurückgeblieben wie man glauben könnte. Joachim B. Schmidt ist mit Kalmann ein grandioser, lebenskluger Held gelungen, dem wir nur zu gerne zuhören. Ein wirklich wunderbares Buch.
Perspektivwechsel mit ungewöhnlichem Setting
Lavinia aus Frankfurt am 21.08.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Der Roman ist in Island angesiedelt. Ausgerechnet dort, wo eigentlich gar nichts los ist und wo das Leben ruhig und beschaulich ist.
Man lebt bescheiden, es gibt keine Hektik.
Durch die Perspektive von Kalman wird dem Leser das Leben auf Island, die dort herrschenden Sitten und Gewohnheiten auf einen sicherlich naive, aber auch liebevolle Weise vermittelt.
Dann ist da aber auch noch der Kriminalfall. Aber dieser spielt hier nur eine Nebenrolle.
Ich finde es bewundernswert, wie sich der Autor so in die Gedanken von Kalmann reinversetzen kann und nicht nur das, sondern diese auch so authentisch vermitteln kann.
Mir hat auch sehr gut gefallen, dass man hier das Land auch mal von seiner möglicherweise weniger schönen Seite kennenlernen kann, abseits der typischen Island Klischees.
Wer einen typischen Skandinavien Krimi lesen möchte, wird hier wohl enttäuscht sein.
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„Manchmal wünschte ich mir, ich wäre so ein Pinsel wie du. Ganz ehrlich! So wie du. So einfach, so simpel. Alles so einfach. Ein einfaches Leben. Alles schwarz und weiß. Alles grad oder krumm. […] Das Rezept für Glück ist nämlich Genügsamkeit.“
Für Kalmann Òdinnsson gibt es kein Grau, keine Lüge, keine Verstellung. Er ist, wie er ist und die Welt für ihn genau so, wie sie sich ihm präsentiert. Er mag etwas langsamer im Kopf sein als andere Menschen, manchmal sehr sensibel und verletzlich, manchmal unendlich frustriert und wütend auf sich selbst, aber stets mit klarem Herz – eine isländischer Forrest Gump.
Als er eines Tages in einer endlosen Schneeebene um sich blickt, steht er inmitten einer riesigen Blutlache und ist sich nicht mehr ganz sicher, ob es sich um sein eigenes oder das Blut eines Anderen handelt und wie er eigentlich dort hingekommen ist. Gleichzeitig ist der reichste Bewohner des Fischerdörfchens Raufarhövn verschwunden, einer weniger als 200 Menschen fassenden Gemeinde. Dort ist Kalmanns Zuhause, auch wenn seine Mutter mittlerweile einige Autostunden entfernt als Krankenschwester in einer größeren Stadt lebt und sein Großvater in einem Pflegeheim zwischen verwirrten und klareren Momenten sein Leben verbringt.
Joachim B. Schmidt erzählt die Geschichte eines vom Aussterben bedrohten Dorfes rund um die Jagd seiner BewohnerInnen nach Glück und der Sehnsucht, einen Platz im Leben zu finden, an dem man sich angekommen fühlen kann. Und das aus der außergewöhnlichen Perspektive eines erwachsenen Ich-Erzählers, der sich selbst und seine Umgebung in allen Momenten für bare Münze nimmt, keinen doppelten Boden kennt oder vermutet. Das führt zu vielen humorvollen, berühren und philosophischen Momenten, wenn dieser kindlich naive Blick offenbart, wie man auch ganz einfach das Leben sehen und nehmen könnte.
Diesem Buch ein einzelnes Genre zuzuordnen, fällt eher schwer: Der Schweizer Autor mischt Elemente aus Krimi, Familiengeschichte und Adoleszenzroman zu einer abwechslungsreichen und sich sehr kurzweilig lesenden Mixtur, die ihren besonderen Charme und Blickwinkel durch die außergewöhnliche Figur des Erzählers erhält. „Darf ich vorstellen: Kalmann. Der Sheriff von Raufarhöfn.“
Seit sein Großvater im Heim lebt, ist Kalmann auf sich allein gestellt. Sein Großvater war Jäger und Haifischfänger. Er hat ihm alles beigebracht, was man fürs Leben und Überleben wissen muss. Kalmann ist auf dem Heimweg, als er sich anders entscheidet und noch zum Arctic Henge hinauf steigt. Dort entdeckt er eine Stelle mit Blut. Sehr viel Blut....
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