DIE NORDAMERIKANISCHEN INDIANER DAMALS UND HEUTE - DAS NEUE STANDARDWERK
Die Geschichte der Indianer beginnt zwar vor rund 16.000 Jahren, doch mit der Ankunft der Weißen im 15. Jahrhundert ändert sich alles für die indigenen Völker auf dem nordamerikanischen Kontinent. Heike Bungert, die zu den führenden deutschen Kennerinnen gehört, hat mit diesem Buch eine kompetente Darstellung auf dem neuesten Stand der Forschung geschrieben, die sich fernhält von romantischen Klischees und stattdessen auch die aktive Rolle der Indigenen in den Blick nimmt.
Heike Bungert schildert in dieser Gesamtdarstellung die Geschichte der indigenen Kulturen Nordamerikas, die Begegnung der Indianer mit den Euroamerikanern, die Vertreibung und den Versuch der Zerstörung indigener Gesellschaften, aber auch den Widerstand der Indianer. Ein besonderes Augenmerk richtet ihre kenntnisreiche Darstellung auf die bis heute schwierige Koexistenz zwischen dem Staat der USA und den Angehörigen der indigenen Nationen.
Die Geschichte der Indianer Nordamerikas in einer wissenschaftlich fundierten Darstellung
Von einer ausgewiesenen Expertin für indianische Geschichte
Die überfällige Revision eines historischen Klischees
Heike Bungert ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Nordamerikanischen Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und eine ausgewiesene Expertin für indianische Geschichte.
Perfekt recherchierter Blick auf den Kontakt zwischen Indigenen und Europäern
Kaffeeelse am 06.11.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Und gleich hinterher nach "Tausend Monde" ein Sachbuch. Thematisch schließt es ja perfekt an!
Und hier kommt ein riesiges Lob! Ich befasse mich ja schon sehr lange mit den Ureinwohnern Amerikas und bin etwas zögerlich, wenn es sich um neue Literatur zu diesem Thema handelt. Oft sind es nämlich sich ähnelnde Bücher mit kaum nennenswerten neuen Informationen. Das ist hier bei Heike Bungerts Werk deutlich anders. "Die Indianer - Geschichte der indigenen Nationen in den USA" ist ein sehr ausführliches und wirklich gut recherchiertes Buch über die Geschichte der Indianer der USA und ihre Begegnungen mit den Europäern bis in die heutige Zeit hinein. Wobei der Fokus des Buches wirklich auf der Zeit seit der Entdeckung Amerikas durch die Europäer bis in die heutige Zeit liegt und die Zeit der Kontaktaufnahme der indigenen Einwohner der USA mit den europäischen Eroberern genauestens unter die Lupe genommen wird. Die Anmerkungen und die Literaturhinweise sprechen eine deutliche Sprache über die akribische Suche Heike Bungerts. Das hat mir wirklich sehr gefallen und ich habe einiges Neues erfahren dürfen. Was mich sehr freut! Und was mir ebenfalls sehr gefallen hat, die Opferrolle der indigenen Einwohner der USA wird nicht so in den Vordergrund gerückt, was leider sehr oft woanders der Fall ist, sondern auch ihre Taten, ihre Versuche die Eroberer zu begreifen und auch dadurch zu bekämpfen werden beleuchtet. Was ihnen auch oft gelungen ist, gerade wenn man an die Fünf Zivilisierten Nationen des Südostens denkt, nur nicht mit einem Ende a la Hollywood. Aber schon die Versuche und auch ihre Erfolge zählen sehr. Ein Begreifen von fremden Kulturen fällt ja schließlich auch heute noch nicht so leicht!!! Ein tolles Buch!
Informativ, toll geschrieben, sehr lesenswert!
Wedma am 27.08.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ein toll geschriebenes, informatives und aufschlussreiches Werk, das ich sehr gern gelesen habe und ebenso gern weiterempfehle.
Angefangen mit der vorchristlichen Zeit und dem neusten Stand der Erkenntnisse, aus welchen Regionen der Welt die Urvölker nach Nordamerika eingewandert waren: (Kapitel 1 „Ursprünge“ 14000 v Chr. - ca. 1400 n.Chr.) und den Ausführungen zum Stand der Dinge bevor das Ganze losging (Kapitel 2 „Kultur, Sprache und Lebensweise vor Ankunft der Euroamerikaner (1400-1513))“ ging es übers Mittelalter (Kapitel 3 „Formen des Kontaktes und Auswirkungen (1513-1689))“ immer näher zu der heutigen Zeit bis zum Jahr 2019.
Wer den Romanzyklus „Lederstrumpf“ von J. F. Cooper mal gelesen hat, kann sich vieles aus den Kapiteln 4 „Von der Teilnahme an europäischen Kriegen zur Indianerpolitik der jungen USA (1689-ca. 1820), Kapitel 5 „Indianische Erneuerungsbewegungen und der Widerstand gegen die Euroamerikaner (1762-ca. 1820)“ und Kapitel 6 „Die US-amerikanische Vertreibungspolitik und die Reaktion der Indigenen (1820-ca. 1860)“ bildhaft vorstellen.
Hier sind die Dinge ebenfalls so dargestellt worden, dass die Geschehnisse klar vor Augen stehen. In diesem Sachbuch aber wurde die Vogelperspektive eingenommen und Hintergründe, Zusammenhänge usw. dargelegt. Schauen Sie ins Inhaltsverzeichnis. Zu jedem der dort aufgeführten Themen, s. die Kapitelüberschriften, findet man reichhaltige, aufschlussreiche Inhalte. Gut auch, dass man hier über die Kultur und Religionen der indigenen Völker, zumindest kurz, lesen konnte. Wie sie versucht haben, auf ihre Art die Geschehnisse, ja den Verlauf der Geschichte zu eigenen Gunsten zu verändern… David gegen Goliath ist nichts dagegen.
Die vier Ziele, die Heike Bungert an ihr Buch gestellt hat, sind prima getroffen worden. Insb. der Überblick über die indianische Geschichte ist sehr gut gelungen. Auch die Rolle der indigenen Frauen, ferner die Rolle der indianischen Gruppen im „Zivilisierungsprozess“ und die gegenseitige Wahrnehmung sind deutlich herausgekommen.
Die Sachverhalte sind so klar und unverblümt dargelegt worden! Man sieht, wie viele Kriege, wie viel Gewalt, wie viel Leid die Euroamerikaner nach Nordamerika gebracht haben, welche Verbrechen begangen wurden. Da stehen einem die Haare zu Berge. Das Ganze ist aber schön nüchtern, sachlich und/aber keineswegs trocken erzählt worden. Die Balance zwischen dem Sachlichen und dem Kopfkino, das gleich am Anfang startet, ist prima getroffen, was ich der Autorin hoch anrechne.
Man sieht dem Werk an, dass dieses Thema der Autorin sehr am Herzen lag. Großartige Arbeit hat sie geleistet: Ihr Wissen so zugänglich, so lebendig und (doch) auf dem Niveau eines sehr guten Sachbuches für die Leser aufbereitet. Schon diese Leistung, diese Hingabe, zusammen mit den spannenden, aussagestarken Inhalten, machen dieses Werk sehr lesenswert.
Es gibt einige s/w Fotos, die die Indianer den heutigen Leser nahebringen.
Hinten im Buch findet man auch Karten: Die Indianerreservate und Stammesgebiete heute. Und noch eine, die aufzeigt, wo welche indigenen Völker lebten, bevor sie von den Euroamerikanern entdeckt wurden. Das gibt zu denken.
Die Anmerkungen sind auch liebevoll gestaltet. Dort gibt es ergänzende Kommentare, Empfehlungen der weiterführenden Literatur usw.
Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das zeigt, auf welchem Fundament das heutige Weltmacht-Imperium steht, mit welchen Mitteln diese Macht gewonnen wurde uvm.
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Heike Bungert ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Nordamerikanischen Geschichte an der Universität Münster. Mit ihrer umfangreichen Arbeit zu den „Indianer“ bzw. zu der Geschichte der indigenen Nationen in Nordamerika möchte sie mit vielen Vorurteilen, Mystifizierungen und Sentimentalitäten aufräumen, die es über die sogenannten „Indianer“ gibt. Viele dieser Falschdarstellungen entstammen den romantisierenden Beschreibungen à la Karl May, den kolonialen und rassistischen Überlieferungen und den Darstellungen im Filmgenre des Western.
Zuerst muss klar sein, dass es die „Indianer“ nie gab und nicht gibt, sondern dass es über 600 verschiedene Gruppen, Gemeinschaften und Nationen in Nordamerika gab, als die von Europa einsetzende Eroberung und Kolonialisierung des nordamerikanischen Raumen stattfand.
Heike Bungert zweites Anliegen ist es, die Geschichte der indigenen Nationen in Nordamerika nicht als einen passiven Opfergang zu beschreiben, denn die Beschreibung der Indianer als passive Opfer der „weißen“ Kolonialpolitik ist nur die Verlängerung des kolonialistischen Rassismus.
So beschreibt Heike Bungert sehr ausführlich die historischen Entwicklungen indigener Kultur, Politik und Lebensweise vor der europäischen Einwanderung. Dem schließt sich die Darstellung der Begegnung mit den Europäern an: samt dem Völkermord, den Vertreibungen, aber auch den Kooperationen und dem Widerstand der indigenen Nationen. Am Ende des Buches kommt Heike Bungert wiederum ausführlich auf die neueren Entwicklungen in der Beziehung zwischen den verschiedenen indigenen Nationen und der USA zu sprechen.
Bei all den aufrichtigen Bemühungen von Heike Bungert die Geschichte der indigenen Nationen nicht als einen passiven Opfergang zu beschreiben, bleibt dennoch deren Schicksal eine Geschichte von Vernichtung, Vertreibung, Verleugnung und Verdrängung. Es ist eine „Geschichte ‚verlorener Welten‘“.
Eine kompakte und doch umfassende Geschichte der indigenen Völker der USA, von der Besiedlung Nordamerikas bis in die Gegenwart. „Den Indianer“ gibt es nicht, genauso wie es „Den Weißen“ nicht gibt. Verschiedene Gruppen von Indianern waren zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert – ökologische, politische, wirtschaftliche oder soziale. Bungert beschreibt das Schicksal der Indigenen und ihren bis heute andauernden Kampf um Anerkennung ihrer Rechte. Ein informatives Buch, abseits aller Klischees. (Siehe auch: Brown, Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses)
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.