Meine letzte RezensionDer Mönch, das Kind und die Stadtvon Fernando Contreras Castro
Contreras Castros Roman liest sich wie ein fantastisches Märchen.
In einem Bordell wird ein Kind geboren. Der Junge besitzt nur ein Auge und wird auf den Namen Polyphem getauft. Jeronimo, ein Ex-Mönch und sonderbarer, ja verrückter Geselle betrachtet den Jungen als Wunder und nimmt sich seiner an. Die Huren machen mit und verstecken das wundersame Wesen im Bordell.
Fortan kümmert sich Jeronimo um die Erziehung des Jungen.
Alles Wissen, das er aus alten Büchern kennt, bringt er dem Kinde nahe.
Schließlich wird Polyphem erwachsen und es drängt ihn hinaus in die Stadt.
Jeronimo, sein Großvater durchstreift mit ihm die Gegend und mit den länger werdenden
Streifzügen verliert er das Kind an die Welt.
Jeronimo, fragt einst Polyphem seinen Großvater, Jeronimo, kann man die Sonne mit einer
Kaffeekanne voll Wasser löschen?
Das kommt ganz drauf an, wie groß die Kanne ist
Ein wunderbar sentimentales Kleinod lateinamerikanischer Erzähl- und Fabulierkunst.