Mrs. Dalloway
Band 26

Mrs. Dalloway Roman. Deutsche Neuübersetzung von Melanie Walz, mit einem Nachwort von Vea Kaiser

13

Mrs. Dalloway

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Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

26.04.2022

Verlag

Manesse

Seitenzahl

400

Maße (L/B/H)

15,4/9,8/2,3 cm

Gewicht

235 g

Übersetzt von

Melanie Aus d. Amerikanischen Walz

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7175-2556-1

Beschreibung

Rezension

»Untiefen umschifft Melanie Walz souverän. Ihre Übersetzung von ›Mrs. Dalloway‹ komprimiert komplexe Formulierungen zu einer schlanken Silhouette, die Übersicht im Semikolongestrüpp Woolfs schafft und Originaltreue ermöglicht. Damit liefert Walz einen besseren Grund als Statistiken und Quoten, Virginia Woolf zu lesen: eine der ganz großen Autorinnen des 20. Jahrhunderts zu entdecken.« ("DIE ZEIT, Florian Eichel")
»Beeindruckend, wie genau Virginia Woolf ins Bewusstsein ihrer Figuren blickt, es in all seinen Facetten, seinen Fragmenten und sprunghaften Gedanken abzubilden versucht. […]. Melanie Walz gelingt es mit ihrer Neuübersetzung, diese Flut von Impressionen, das sinnliche Staccato des Stil ideal wiederzugeben. Ein Juwel von Buch – das hier wie neu schillern darf« ("Nürnberger Nachrichten / Nürnberger Zeitung, Wolf Ebersberger")
»Dieses wirklich wunderbare Buch.« ("SRF Schweizer Fernsehen, Literaturclub, Nicola Steiner")
»Eine tolle Lektüre. Ein Wunder von einem Buch.« ("SRF Schweizer Fernsehen, Literaturclub, Martin Ebel")
»Virginia Woolfs ›Mrs. Dalloway‹ gehört zu den ganz großen Romanen des 20. Jahrhunderts – auch, weil er auf eine feinsinnige, damals gänzlich neue und ausgesprochen weiblich-empfindsame Weise den feinen Verästelungen menschlicher Seelenregungen nachspürt. […] Auf jeden Fall: lesen und wiederlesen!« ("Frankfurter Neue Presse, Dierk Wolters")

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Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

26.04.2022

Verlag

Manesse

Seitenzahl

400

Maße (L/B/H)

15,4/9,8/2,3 cm

Gewicht

235 g

Übersetzt von

Melanie Aus d. Amerikanischen Walz

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7175-2556-1

Herstelleradresse

Manesse Verlag
Neumarkter Str. 28
81673 München
DE

Email: produktsicherheit@penguinrandomhouse.de

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Ein Muss in jeder Bibliothek!

Kristall86 aus an der Nordseeküste am 22.09.2022

Bewertungsnummer: 1791694

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

!ein Lesehighlight 2022! Klappentext: „Es ist ein besonderer Tag im Leben der zweiundfünfzigjährigen Clarissa Dalloway: Die Gattin eines Parlamentsabgeordneten will am Abend eine ihrer berühmten Upper-class-Partys geben. Der Tag vergeht mit Vorbereitungen, zufälligen Begegnungen mit Jugendfreunden, Konversation, nostalgischen Betrachtungen, Sinneseindrücken beim Flanieren ... Ein besonderer Tag soll es – aus ganz anderen Gründen freilich – auch für Septimus Smith werden. Auch ihn, den Kriegsheimkehrer, beschäftigt die Gegenwärtigkeit des Vergangenen in jedem einzelnen Augenblick. In permanent sich wandelnden Empfindungen, Visionen und Assoziationen der Figuren entsteht ein faszinierendes Zeit- und Gesellschaftsbild Englands, rhythmisiert vom Stundenschlag des Big Ben. Romantische, nüchterne und satirische Stimmungslagen fließen ineinander, Melancholie und Contenance, tiefgründiger Witz und leise Wehmut durchziehen Virginia Woolfs Meisterwerk moderner Erzählkunst. Im Dezember 1924 notierte sie in ihr Tagebuch: «Ich glaube ganz ehrlich, dass dies der gelungenste meiner Romane ist.»“ Ein Klassiker im neuen Gewand ist immer so eine Sache. Gerade wenn es auch um eine Neuübersetzung geht. Diese Neuübersetzung hier wurde von Melanie Walz verfasst. Und was soll ich sagen? Sie ist ihr mehr als gelungen und trifft einfach jeden wichtigen Punkt um diese Geschichte so zu halten wie notwendig! Es ist eine Kunst einen Klassiker in seiner Atmosphäre nicht zu verschandeln aber dennoch in der heutigen Sprache und des Sprachgebrauchs verständlich zu erzählen ohne das man zu viele Fragezeichen beim lesen erfährt. Walz hat hier wirklich diese Aufgabe bravurös gemeistert (durch Fußnoten gibt es immer wieder Aufklärung)! Virgina Woolfs Geschichte „Mrs. Dalloway“ ist ein Klassiker, ein Zeitzeugnis und in gewisser Weise ein Erbe an die Leserschaft Woolfs. Die Geschichte rund um Clarissa zeigt nicht nur das Privatleben der damaligen Zeit auf mit all ihren Höhen, Tiefen und Gepflogenheiten (da staunt man heute mehr als genug) was damals so „normal“ war) sondern auch die Gesellschaft an sich. Woolf zeigte immer Biss und Humor in ihren Geschichten, so auch hier. Als Leser eröffnet sich hier regelrecht ein Feuerwerk der Wortspielereien, der versteckten Witze und Pointen, ein Feingefühl für die Darstellung der Damenwelt aber auch der Welt der Herren. Woolf zeigt dem Leser hier so viel auf, das man wahrlich erstaunt ist, welches Miniformat der Verlag für diese Neuübersetzung gewählt hat. Gerade mal 9.8 x 2.3 x 15.5 cm misst dieser Winzling und bombardiert den Leser dennoch mit allem was geht. Woolf hätte sicherlich herzhaft über dieses Buchformat gelacht und wäre entzückt gewesen wie klein und doch so gewaltig ein Werk von ihr wirken kann. Für dieses Meisterwerk gibt es 5 von 5 Sterne und ein Hoch auf die Übersetzerin!
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Ein Muss in jeder Bibliothek!

Kristall86 aus an der Nordseeküste am 22.09.2022
Bewertungsnummer: 1791694
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

!ein Lesehighlight 2022! Klappentext: „Es ist ein besonderer Tag im Leben der zweiundfünfzigjährigen Clarissa Dalloway: Die Gattin eines Parlamentsabgeordneten will am Abend eine ihrer berühmten Upper-class-Partys geben. Der Tag vergeht mit Vorbereitungen, zufälligen Begegnungen mit Jugendfreunden, Konversation, nostalgischen Betrachtungen, Sinneseindrücken beim Flanieren ... Ein besonderer Tag soll es – aus ganz anderen Gründen freilich – auch für Septimus Smith werden. Auch ihn, den Kriegsheimkehrer, beschäftigt die Gegenwärtigkeit des Vergangenen in jedem einzelnen Augenblick. In permanent sich wandelnden Empfindungen, Visionen und Assoziationen der Figuren entsteht ein faszinierendes Zeit- und Gesellschaftsbild Englands, rhythmisiert vom Stundenschlag des Big Ben. Romantische, nüchterne und satirische Stimmungslagen fließen ineinander, Melancholie und Contenance, tiefgründiger Witz und leise Wehmut durchziehen Virginia Woolfs Meisterwerk moderner Erzählkunst. Im Dezember 1924 notierte sie in ihr Tagebuch: «Ich glaube ganz ehrlich, dass dies der gelungenste meiner Romane ist.»“ Ein Klassiker im neuen Gewand ist immer so eine Sache. Gerade wenn es auch um eine Neuübersetzung geht. Diese Neuübersetzung hier wurde von Melanie Walz verfasst. Und was soll ich sagen? Sie ist ihr mehr als gelungen und trifft einfach jeden wichtigen Punkt um diese Geschichte so zu halten wie notwendig! Es ist eine Kunst einen Klassiker in seiner Atmosphäre nicht zu verschandeln aber dennoch in der heutigen Sprache und des Sprachgebrauchs verständlich zu erzählen ohne das man zu viele Fragezeichen beim lesen erfährt. Walz hat hier wirklich diese Aufgabe bravurös gemeistert (durch Fußnoten gibt es immer wieder Aufklärung)! Virgina Woolfs Geschichte „Mrs. Dalloway“ ist ein Klassiker, ein Zeitzeugnis und in gewisser Weise ein Erbe an die Leserschaft Woolfs. Die Geschichte rund um Clarissa zeigt nicht nur das Privatleben der damaligen Zeit auf mit all ihren Höhen, Tiefen und Gepflogenheiten (da staunt man heute mehr als genug) was damals so „normal“ war) sondern auch die Gesellschaft an sich. Woolf zeigte immer Biss und Humor in ihren Geschichten, so auch hier. Als Leser eröffnet sich hier regelrecht ein Feuerwerk der Wortspielereien, der versteckten Witze und Pointen, ein Feingefühl für die Darstellung der Damenwelt aber auch der Welt der Herren. Woolf zeigt dem Leser hier so viel auf, das man wahrlich erstaunt ist, welches Miniformat der Verlag für diese Neuübersetzung gewählt hat. Gerade mal 9.8 x 2.3 x 15.5 cm misst dieser Winzling und bombardiert den Leser dennoch mit allem was geht. Woolf hätte sicherlich herzhaft über dieses Buchformat gelacht und wäre entzückt gewesen wie klein und doch so gewaltig ein Werk von ihr wirken kann. Für dieses Meisterwerk gibt es 5 von 5 Sterne und ein Hoch auf die Übersetzerin!

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Wer hat Angst vor dem Bewusstseinsstrom?

Christian1977 aus Leipzig am 25.05.2022

Bewertungsnummer: 1718435

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Als Virginia Woolf 1925 im eigenen Verlag ihren vierten Roman "Mrs. Dalloway" veröffentlichte, galt dieser als stilistisch und sprachlich revolutionär, weil er mit den gewohnten erzählerischen Konventionen brach. Mehr als jeder andere Roman zuvor. Und auch sie selbst notierte in ihrem Tagebuch: "Ich glaube ganz ehrlich, dass dies der gelungenste meiner Romane ist." So erfahren wir es im Klappentext der jüngsten Ausgabe, die kürzlich in der Manesse Bibliothek erschienen ist. Es handelt sich dabei um eine deutsche Neuübersetzung von Melanie Walz, ergänzt und aufgewertet durch ein Nachwort der österreichischen Schriftstellerin Vea Kaiser. Und tatsächlich kann man Woolfs Stil als unkonventionell und modern bezeichnen, ihr in "Mrs. Dalloway" als Erzählform verwendeter Bewusstseinsstrom findet sich auch heute noch in der zeitgenössischen Literatur: meisterlich und aufregend beispielsweise in Damon Galguts mit dem Booker Prize ausgezeichneten "Das Versprechen", etwas weniger spannend in Tanguy Viels Me-Too-Krimi "Das Mädchen, das man ruft". Was die beiden letztgenannten Romane aber von "Mrs. Dalloway" grundlegend unterscheidet, ist die Handlungsebene. Denn Virginia Woolf verzichtet fast vollständig auf diese und setzt komplett auf das Innenleben ihrer Figuren. So lässt sich die Handlung auch knapp zusammenfassen: An einem Londoner Junitag des Jahres 1923 macht sich die 51-jährige Clarissa Dalloway auf, um Blumen für ihre am Abend stattfindende Party der sogenannten Upper Class zu besorgen. Die gesamte - überschaubare - Handlung konzentriert sich auf diesen einzigen Tag, den Rhythmus gibt dabei Big Ben mit seinem Glockenschlag als wiederkehrendes Motiv vor. Neben Mrs. Dalloway rückt als ihr Gegenpart der kriegstraumatisierte Septimus Warren Smith als nahezu gleichberechtigter zweiter Protagonist in den Mittelpunkt des Interesses. Dieser Septimus ist in meinen Augen dann auch die mit Abstand interessanteste Figur des Romans. Eindringlich nähert sich Woolf diesem zerbrechlichen Mann, der stets auf der schmalen Linie zwischen Leben und Tod zu balancieren scheint. Eine besondere Note erhält Septimus' Charakterisierung, wenn man im Hinterkopf behält, dass Virginia Woolf selbst im Jahre 1941 den Freitod wählte. Die anderen Figuren habe ich inklusive Mrs. Dalloway hingegen als recht beliebig und banal wahrgenommen. Die gesellschaftlichen Themen, die die feinen Damen und Herren beschäftigen, wirken austauschbar und bisweilen sogar platt. Wobei zu betonen ist, dass man Woolfs Absicht im Hinblick auf diesen Aspekt berücksichtigen muss: die Darstellung der britischen Nachkriegsgeneration in all ihren Aspekten. Leider konzentriert sie sich dabei jedoch auf zwei Extreme: die Upper Class und den traumatisierten Soldaten. Figuren aus der Mitte der Gesellschaft tauchen mit Ausnahme des ehemaligen Dalloway-Geliebten Peter Walsh kaum auf. Hinzu kommt, dass es die Sprache ebenso wenig schaffte, mich mitzureißen, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte. Denn grundsätzlich bin ich ein Freund des erzählerischen Bewusstseinsstroms und schätze gute und ausgiebige Beschreibungen ebenso wie eine starke Atmosphäre. Zwar ist der Stil modern, aber nicht die Sprache selbst, die bisweilen arg repetitiv wirkt. Wenn beispielsweise innerhalb dreier Seiten ganze neun Mal wiederholt wird, dass Peter Walsh aktuell verliebt sei, dann hatte selbst ich es wohl nach der fünften Wiederholung begriffen. Hervorzuheben ist dennoch der Mut der Autorin, die nicht nur die literarischen Konventionen außer Acht lässt, sondern durchaus auch gesellschaftlich heikle Themen anspricht: Kriegsfolgen, Umgang mit psychischen Erkrankungen, Auseinanderdriften der Gesellschaft, Homosexualität, Suizid. Um auf den berühmten Film- und Theaterstücktitel von Edward Albee "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" zurückzugreifen, sollten sich potenzielle Leser:innen vor der Lektüre also fragen: "Wer hat Angst vor dem Bewusstseinsstrom?" und lieber einmal zu einer Leseprobe greifen, bevor sie den Roman erwerben. Ich selbst habe die Lektüre nicht bereut, mir aber mehr davon versprochen.
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Wer hat Angst vor dem Bewusstseinsstrom?

Christian1977 aus Leipzig am 25.05.2022
Bewertungsnummer: 1718435
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Als Virginia Woolf 1925 im eigenen Verlag ihren vierten Roman "Mrs. Dalloway" veröffentlichte, galt dieser als stilistisch und sprachlich revolutionär, weil er mit den gewohnten erzählerischen Konventionen brach. Mehr als jeder andere Roman zuvor. Und auch sie selbst notierte in ihrem Tagebuch: "Ich glaube ganz ehrlich, dass dies der gelungenste meiner Romane ist." So erfahren wir es im Klappentext der jüngsten Ausgabe, die kürzlich in der Manesse Bibliothek erschienen ist. Es handelt sich dabei um eine deutsche Neuübersetzung von Melanie Walz, ergänzt und aufgewertet durch ein Nachwort der österreichischen Schriftstellerin Vea Kaiser. Und tatsächlich kann man Woolfs Stil als unkonventionell und modern bezeichnen, ihr in "Mrs. Dalloway" als Erzählform verwendeter Bewusstseinsstrom findet sich auch heute noch in der zeitgenössischen Literatur: meisterlich und aufregend beispielsweise in Damon Galguts mit dem Booker Prize ausgezeichneten "Das Versprechen", etwas weniger spannend in Tanguy Viels Me-Too-Krimi "Das Mädchen, das man ruft". Was die beiden letztgenannten Romane aber von "Mrs. Dalloway" grundlegend unterscheidet, ist die Handlungsebene. Denn Virginia Woolf verzichtet fast vollständig auf diese und setzt komplett auf das Innenleben ihrer Figuren. So lässt sich die Handlung auch knapp zusammenfassen: An einem Londoner Junitag des Jahres 1923 macht sich die 51-jährige Clarissa Dalloway auf, um Blumen für ihre am Abend stattfindende Party der sogenannten Upper Class zu besorgen. Die gesamte - überschaubare - Handlung konzentriert sich auf diesen einzigen Tag, den Rhythmus gibt dabei Big Ben mit seinem Glockenschlag als wiederkehrendes Motiv vor. Neben Mrs. Dalloway rückt als ihr Gegenpart der kriegstraumatisierte Septimus Warren Smith als nahezu gleichberechtigter zweiter Protagonist in den Mittelpunkt des Interesses. Dieser Septimus ist in meinen Augen dann auch die mit Abstand interessanteste Figur des Romans. Eindringlich nähert sich Woolf diesem zerbrechlichen Mann, der stets auf der schmalen Linie zwischen Leben und Tod zu balancieren scheint. Eine besondere Note erhält Septimus' Charakterisierung, wenn man im Hinterkopf behält, dass Virginia Woolf selbst im Jahre 1941 den Freitod wählte. Die anderen Figuren habe ich inklusive Mrs. Dalloway hingegen als recht beliebig und banal wahrgenommen. Die gesellschaftlichen Themen, die die feinen Damen und Herren beschäftigen, wirken austauschbar und bisweilen sogar platt. Wobei zu betonen ist, dass man Woolfs Absicht im Hinblick auf diesen Aspekt berücksichtigen muss: die Darstellung der britischen Nachkriegsgeneration in all ihren Aspekten. Leider konzentriert sie sich dabei jedoch auf zwei Extreme: die Upper Class und den traumatisierten Soldaten. Figuren aus der Mitte der Gesellschaft tauchen mit Ausnahme des ehemaligen Dalloway-Geliebten Peter Walsh kaum auf. Hinzu kommt, dass es die Sprache ebenso wenig schaffte, mich mitzureißen, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte. Denn grundsätzlich bin ich ein Freund des erzählerischen Bewusstseinsstroms und schätze gute und ausgiebige Beschreibungen ebenso wie eine starke Atmosphäre. Zwar ist der Stil modern, aber nicht die Sprache selbst, die bisweilen arg repetitiv wirkt. Wenn beispielsweise innerhalb dreier Seiten ganze neun Mal wiederholt wird, dass Peter Walsh aktuell verliebt sei, dann hatte selbst ich es wohl nach der fünften Wiederholung begriffen. Hervorzuheben ist dennoch der Mut der Autorin, die nicht nur die literarischen Konventionen außer Acht lässt, sondern durchaus auch gesellschaftlich heikle Themen anspricht: Kriegsfolgen, Umgang mit psychischen Erkrankungen, Auseinanderdriften der Gesellschaft, Homosexualität, Suizid. Um auf den berühmten Film- und Theaterstücktitel von Edward Albee "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" zurückzugreifen, sollten sich potenzielle Leser:innen vor der Lektüre also fragen: "Wer hat Angst vor dem Bewusstseinsstrom?" und lieber einmal zu einer Leseprobe greifen, bevor sie den Roman erwerben. Ich selbst habe die Lektüre nicht bereut, mir aber mehr davon versprochen.

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Mrs. Dalloway

von Virginia Woolf

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Meinungen aus unserer Buchhandlung

Gregor Schwarzenbrunner

Thalia Zentrale

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5/5

To love makes one solitary

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

An einem Tag im Juni des Jahres 1923 bereitet Clarissa Dalloway eine Dinnerparty, eine Abendgesellschaft vor. Nachdem sie selbst Blumen kaufen war, bekommt sie unerwarteten Besuch von Peter Walsh, einem Freund aus Jugendtagen der erst kürzlich aus Indien nach London zurückgekehrt war. Im Verlauf des Tages, lässt sie ihre Gedanken und Erinnerungen immer wieder schweifen, immer wieder von Big Ben unterbrochen, der sie an den fortschreitenden Tag erinnert. „Mrs. Dalloway sagte, sie werde die Blumen selbst kaufen.“ So beginnt wohl einer der Romane, um die ich mich immer ein bisschen gedrückt habe, aber auf die ich immer wieder mit der Nase gestoßen worden bin. So ist im Roman, Das Salz von Jean-Baptiste Del Amo, eine Ausgabe von Mrs. Dalloway, im Wohnzimmer von Louise, auf einer bestimmten Seite aufgeschlagen. Im Film „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit, eine Verfilmung des Romans Die Stunden von Michael Cunningham, ein Roman der nun auch auf meine Wunschliste gelandet ist, spielt der Roman Mrs. Dalloway eine entscheidende Rolle und erzählt von schicksalshaften Leben dreier Frauen. Und zu guter Letzt, hat mich nun eine Freundin gebeten, diesen Roman zu lesen und ihr meine Meinung darüber kundzutun. Das mach ich natürlich gerne. Das Augenmerk richtet sich in diesem Roman nicht auf die äußeren Ereignisse, sondern auf das Innenleben der Hauptprotagonisten, wobei die äußeren Ereignisse sozusagen der Motor für die inneren Gedanken und Erinnerungen sind. Über inneren Monologe und Erinnerungen wiederrum, erfährt der Leser mehr um Mrs. Dalloway und ihre Umgebung. Durch diese Gedankenerzählung geschaffenen, verschachtelten und ellenlangen Sätze, sollte der Roman mit einer gewissen Aufmerksamkeit gelesen werden. Spätestens wenn man diesen Roman ein zweites Mal gelesen hat, wird sich die eigentliche Schönheit der Geschichte voll entfalten. Die Rahmenhandlung ist auf einen einzigen Tag, dem Tag der Dinnerparty, der Abendgesellschaft beschränkt, was aber der Geschichte keineswegs schadet. Viele Schriftsteller haben dieses Element des Geschichtenerzählens übernommen und spontan fallen mir Joey Goebels Ich gegen Osborne, Replay von Benjamin Stein, hier bleibt der Protagonist während des ganzen Romans im Bett, oder auch eben oben bereits erwähnten Roman von Jean-Baptiste Del Amo ein. Wahrscheinlich könnte ich hier die Liste noch unendlich fortsetzen, aber ich will natürlich die Leser meiner Rezensionen nicht zu sehr langweilen. Der Titel meiner Rezension ist ein Zitat aus diesem Roman, das mir sehr gut gefallen hat. Unbestritten ist, dass Virginia Woolf einen ausgezeichneten Roman geschrieben hat und im Jahr 1925 mit der Veröffentlichung ihres vierten Romans, Geschichte geschrieben hat.
  • Gregor Schwarzenbrunner
  • Buchhändler/-in

5/5

To love makes one solitary

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

An einem Tag im Juni des Jahres 1923 bereitet Clarissa Dalloway eine Dinnerparty, eine Abendgesellschaft vor. Nachdem sie selbst Blumen kaufen war, bekommt sie unerwarteten Besuch von Peter Walsh, einem Freund aus Jugendtagen der erst kürzlich aus Indien nach London zurückgekehrt war. Im Verlauf des Tages, lässt sie ihre Gedanken und Erinnerungen immer wieder schweifen, immer wieder von Big Ben unterbrochen, der sie an den fortschreitenden Tag erinnert. „Mrs. Dalloway sagte, sie werde die Blumen selbst kaufen.“ So beginnt wohl einer der Romane, um die ich mich immer ein bisschen gedrückt habe, aber auf die ich immer wieder mit der Nase gestoßen worden bin. So ist im Roman, Das Salz von Jean-Baptiste Del Amo, eine Ausgabe von Mrs. Dalloway, im Wohnzimmer von Louise, auf einer bestimmten Seite aufgeschlagen. Im Film „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit, eine Verfilmung des Romans Die Stunden von Michael Cunningham, ein Roman der nun auch auf meine Wunschliste gelandet ist, spielt der Roman Mrs. Dalloway eine entscheidende Rolle und erzählt von schicksalshaften Leben dreier Frauen. Und zu guter Letzt, hat mich nun eine Freundin gebeten, diesen Roman zu lesen und ihr meine Meinung darüber kundzutun. Das mach ich natürlich gerne. Das Augenmerk richtet sich in diesem Roman nicht auf die äußeren Ereignisse, sondern auf das Innenleben der Hauptprotagonisten, wobei die äußeren Ereignisse sozusagen der Motor für die inneren Gedanken und Erinnerungen sind. Über inneren Monologe und Erinnerungen wiederrum, erfährt der Leser mehr um Mrs. Dalloway und ihre Umgebung. Durch diese Gedankenerzählung geschaffenen, verschachtelten und ellenlangen Sätze, sollte der Roman mit einer gewissen Aufmerksamkeit gelesen werden. Spätestens wenn man diesen Roman ein zweites Mal gelesen hat, wird sich die eigentliche Schönheit der Geschichte voll entfalten. Die Rahmenhandlung ist auf einen einzigen Tag, dem Tag der Dinnerparty, der Abendgesellschaft beschränkt, was aber der Geschichte keineswegs schadet. Viele Schriftsteller haben dieses Element des Geschichtenerzählens übernommen und spontan fallen mir Joey Goebels Ich gegen Osborne, Replay von Benjamin Stein, hier bleibt der Protagonist während des ganzen Romans im Bett, oder auch eben oben bereits erwähnten Roman von Jean-Baptiste Del Amo ein. Wahrscheinlich könnte ich hier die Liste noch unendlich fortsetzen, aber ich will natürlich die Leser meiner Rezensionen nicht zu sehr langweilen. Der Titel meiner Rezension ist ein Zitat aus diesem Roman, das mir sehr gut gefallen hat. Unbestritten ist, dass Virginia Woolf einen ausgezeichneten Roman geschrieben hat und im Jahr 1925 mit der Veröffentlichung ihres vierten Romans, Geschichte geschrieben hat.

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Mrs Dalloway (Neuübersetzung)

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