Erst in den vergangenen Jahrzehnten haben Wissenschaftler die politische Geschichte der Maya und ihre Religion mit den oft blutigen Ritualen entschlüsselt. Nichts mehr von der angeblich friedlichen und beschaulichen Geschichte dieser Indianer hat Bestand. Im Mittelpunkt des Buches steht die politische und kulturelle Entwicklung der Maya und die Darstellung der Dynastien der bedeutenden Stadtstaaten von Tikal, Yaxchilán, Copán und Palenque anhand der bildlichen und hieroglyphenschriftlichen Quellen.
Berthold Riese war von 1983 bis 2009 Professor für Altamerikanistik und Ethnologie an der Freien Universität Berlin und der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität in Bonn.
Berthold Riese beschreibt auf 110 Seiten, alles, was man über die Maya wissen muss, deren beeindruckende Bauten heute von vielen Touristen bewundert werden. Wo heute Dschungel alles überwuchert, hatten die Maya in ihrer Blütezeit von 100 bis 900 n Chr. eine bewirtschaftete Savannenlandschaft gebaut, wo alles wuchs, was für ein üppiges Leben gebraucht wurde. Verschiedene Holzarten diverser Härte wurden kunstvoll verbaut, das Baumharz diente als universelles Klebemittel, aber auch als Kaugummi, die Kalkfelsen von Yucatan ließen sich leicht bearbeiten.
Die Maya standen anfangs im Einfluss der 2. Olmekischen Kultur, übernahmen deren Kunstfertigkeit und entwickelten sie zu neuer Blüte weiter. Das Land wurde von Teotihuacan erobert, dessen Herrschaftsmodell die Maya übernahmen, nachdem die Mexikaner vertrieben waren. Stadtstaaten wie Tikal, Copan, Palenque und Chan führten immer wieder Kriege gegeneinander, die Pyramiden dienten als Herrschersitze, Grabmäler und Ritualstädten. Die Schrift der Maya ist entziffert und bietet vor allem Herrschlisten und Berichte über deren Taten.
Tikal war lange der mächtigste Ort, da es die Handelsrouten kontrollierte. Ständige Kriege mit Chan führten aber zum Niedergang. Schließlich kam es zu regionalen Bündnissen, die von Palenque, Copan und Tikal geleitet wurden. Aus Stein wurden schnurgerade Straßen durch das Land gebaut, das vor allem für Prozessionen diente, weil weder Wagen noch Tragtiere bekannt waren. Aus dem Verlauf der Straßen lassen sich die Herrschaftsgebiete rekonstruieren.
Die Spanier brauchten 200 Jahre, bis 1697 die letzte Maya-Stadt fiel. Die Küsten wurden bis 1540 erobert und durch spanische Stadtgründungen beherrscht. Immer neue Eroberungszüge entvölkerten Yucatan, nur in unwirtlichen Dschungel überlebten die Maya-Nachkommen. Trotz Christianisierung behielten sie aber ihre Rituale und Heilkunde bei.
Das Buch ist sehr klar geschrieben und liest sich für den Interessierten leicht
Dr. Rüdiger Opelt, Autor von „Deutschland gewinnt den Krieg. CreateSpace 2017“
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Das Buch von Berthold Riese habe ich mir zugelegt, da ich demnächst eine dritte Maya-Stadt im Dschungel von Guatemala aufsuchen werde. Nach Tikal und Yaxhá wird es diesmal El Mirador sein.
Das vorliegende Buch ist jetzt in seiner 8. Auflage erschienen. Berthold Riese ist Professor für Altamerikanistik und Sinologie an der Universität Heidelberg. Er war selbst an archäologischen Grabungen in Lateinamerika, in den USA und in China beteiligt.
Am Anfang des Buches stellt Berthold Riese klar, welche romantischen und kolonialpolitischen Phantasmen hinter der populären und unwissenschaftlichen Maya-Literatur stehen.
Ausführlich beschreibt er die Entwicklungen bei den Ausgrabungen und Freilegungen der Maya-Städte. Des Weiteren erläutert er die Fortschritte bei der Entzifferung der Maya-Schriftzeichen, in den unterschiedlichen Regionen und zu verschiedenen Herrschaftszeiten.
Es folgen differenzierte Darstellungen der politischen und sozialen Formationen, soweit sie sich bis jetzt rekonstruieren lassen. Dabei beschreibt Berthold Riese eine komplexe politische Topologie der Maya-Städte, die über Jahrhunderte hinweg in ein konkurrenzierendes Verhältnis zueinander standen.
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