Unbeschwerte Dolce Vita: Das ist das Leben, von dem Tom Ripley in seinem New Yorker Kellerloch träumt – und das sein Schulfreund Dickie Greenleaf führt. Dickies Vater, ein reicher Reeder, bittet Tom, nach Italien zu fahren und seinen ›verlorenen Sohn‹ nach Amerika zurückzuholen: ein Traumauftrag für einen armen Nobody wie Tom. Noch ahnt niemand, wie weit Ripley gehen wird, um für immer zu Dickies Welt zu gehören.
Inhalt:
Unverhofft erhält der junge Tom Ripley die Möglichkeit, Kost und Logis frei, von Amerika nach Italien zu reisen. Mit ausreichend Geld für einen längeren Aufenthalt im Gepäck, soll er Dickie Greenleaf, den reichen Reederei-Erben, im Namen seines Vaters nachhause holen und ihm die Flausen von Malerei und Kunst austreiben. Dass Tom Dickie weniger gut kennt, als er es vielleicht dessen Vater gegenüber hat den Anschein nehmen lassen, ist nur eine kleine Notlüge. Dass Tom zudem gerade in New York nicht besonders gern gesehen ist, erwähnt er auch nicht, passt ihm aber natürlich gerade ganz gut.
Doch angekommen in Italien verläuft Toms Plan nicht ganz nach dessen Geschmack, denn weder scheint Dickie Italien verlassen zu wollen, noch akzeptiert er Tom als neuen »besten« Freund. Und das, obwohl Tom doch alles für ihn tut. Nur akzeptiert der reiche Dickie Tom, den Nobody, nicht als gleichgesinnten – bis Tom zu einem äußerst drastischen Mittel greift und damit eine Verkettung von tragischen Ereignissen auslöst, die bis nach Amerika reichen.
Meine Meinung:
Tatsächlich kannte ich die Geschichte bisher nicht – weder durch den Film noch anderweitig. Dass Tom hier eindeutig der Bösewicht in der Geschichte ist (und daran lässt das Buch keinen Zweifel) war anfangs ungewohnt. Denn er ist nicht der sympathische Antiheld, sondern ein Mensch, der so verblendet von sich selbst ist, dass er egal, was er tut, sich selbst nie als Täter sieht. Er ist davon überzeugt, dass alles, was er tut, gerecht ist.
War es schließlich gerecht, dass Tom bei seiner nörgelnden Tante aufwachsen musste, die ihn nie ausreichend gelobt hatte? Eindeutig lag es an ihr, dass er nie einen Job lange behalten konnte und sich so sehr nach Aufmerksamkeit sehnte. Seine eigene Schuld war es ganz sicher nicht.
Toms Verstand ist vollkommen verklärt vor Selbstgerechtigkeit. Er sieht nicht Falsches, in dem was er tut. Das höchste der Eingeständnisse war zuzugeben, dass er »es immer einen Schritt zu weit treiben musste«. Kurz dachte man, er erkennt vielleicht das, was er getan hat, als falsch an, doch weit gefehlt.
Um sich selbst in das bestmögliche Licht (und aus dem Auge der Ermittlungen) zu rücken, spinnt er Geschichte um Geschichte um das, was mit Dickie Greenleaf passiert ist, verändert dessen Charakter und macht sich selbst zu Dickies bestem Freund. Und alle, die sich ihm in den Weg stellen, werden auf die ein oder andere Art »zum Schweigen« gebracht.
Als Leser befindet man sich in einer Zwickmühle: man will einerseits, dass Tom, als Protagonist der Geschichte, weitererzählen kann, kann ihn jedoch zu keinem Zeitpunkt leiden und wünscht sich Gerechtigkeit, dass Tom dorthin kommt, wo er hingehört: ins Gefängnis. Doch mit Charme, Erzählkunst und Schauspielkunst weiß er immer, wo ein Schlupfloch zu finden ist.
Chapeau, Tom Ripley – du wurdest zu einem der erinnerungswürdigsten Bösewichte, von denen ich je gelesen habe.
Spannend von Anfang bis Ende, voller italienischem Charme und mit Daphne-DuMaurier-Eleganz erzählt. Absolut empfehlenswert – auch für Thriller-Einsteiger, da es zwar zu schockieren weiß, dabei aber nie bestimmte Grenzen überschreitet.
Ein absoluter Klassiker - kommt ebenfalls bald als Netflixserie raus und deshalb habe ich zum Buch gegriffen. Ganz ehrlich: es hat mich ein wenig verstört. Ich war immer der Annahme, Ripley sei ein intelligenter Mann gewesen und wurde von der Geschichte echt überrascht. Das habe ich so nicht vorausgesehen und finde es aber sehr gelungen.
Ein Klassiker, den man sicher gelesen haben muss - und für alle anderen ist er jetzt auch über Netflix zum schauen da.
Mit Ripley hat Patricia Highsmith den perfekten Bösewicht erschaffen.
Scheinbar ohne wirklich Plan torkelt Tom Ripley durchs Leben und landet, scheint die Situation auch noch so aussichtslos, immer wieder wie eine Katze auf den Beinen.
Mit Überzeugungskraft und Charisma zieht er die Leute auf seine Seite und benutzt sie zu seinen Gunsten. (Oder er wird einfach gleich zu ihnen)
Obwohl er der Übeltäter ist, fiebert man immer mit ihm mit und neigt dazu mit ihm wie mit einem Antihelden zu sympathisieren.
Zieht einen von der ersten Seite an in seinen Bann und lässt einen nicht so schnell wieder los!
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