Er war bekannt und beliebt. Und er verfügte über mehr als achtzig Jahre Lebenserfahrung. Launig und charmant, nachdenklich, aber nie weinerlich, plaudert Joachim Fuchsberger in diesem Buch noch einmal über die Blüte seines Lebens und darüber, wie es sich anfühlt, wenn sie langsam dahinwelkt. Vor allem macht der große alte Mann des deutschen Unterhaltungsfilms seinen Altersgenossen (und auch allen anderen) Mut, locker mit diesem unvermeidlichen Vorgang umzugehen.
»Da saßen wir alten Männer uns im Rollstuhl gegenüber und hielten unsere Hörgeräte in die Höhe und lachten Tränen. Nach wenigen Minuten kamen die Begleiter, um uns zu unseren Flugzeugen zu bringen. Wir sahen uns lange in die Augen, dachten wohl beide diesen Augenblick lang darüber nach, ob wir uns im Leben noch mal wiedersehen werden? Dann schoben sie uns auseinander. Altwerden ist nichts für Feiglinge!«
Joachim „Blacky“ Fuchsberger – ich mochte ihn immer. Er war mein Lieblingsermittler in den alten Edgar-Wallace-Filmen, einen Lehrer, wie er ihn im „Fliegenden Klassenzimmer“ spielte, hätte ich gerne gehabt und auch als Showmaster gefiel er mir. Über den Privatmenschen wusste ich bislang sehr wenig, aber immer wirkte er ehrlich und authentisch. Sein Buch hier unterstützt diesen Eindruck.
Als er es schrieb, war er 82 Jahre alt und damit schon irgendwo auf der Zielgerade des Lebens. Locker plaudert er über all die Dinge, die mit dieser Lebensphase einhergehen. Ich konnte mir beim Lesen gut vorstellen, wie er beim Erzählen diesen leicht verschmitzt-charmanten Gesichtsausdruck zeigt, den er so gut beherrschte.
Aber natürlich gibt es nicht nur nette Dinge zu berichten. Immer wieder wird sein Ton sehr kritisch, da sorgt er sich um die Welt, um die Art und Weise, in der Menschen miteinander umgehen. Schlimme Zeiten und Tragödien gab es einige in seinem Leben. Wenn er darüber spricht, teilt er sehr ehrlich seine Gefühle mit, jedoch ohne großes Jammern. Das fand ich sehr beeindruckend! Offen teilt er auch gemachte Fehler, vielleicht, damit andere etwas daraus lernen können? Ohnehin sind eine Reihe von Lebensweisheiten dabei, das muss gestattet sein, wenn man so alt geworden ist. Mir gefiel, dass er mehrfach betont, dass früher eben nicht alles besser war. Nur anders.
Liebenswert fand ich auch die Art und Weise, wie er über seine Ehefrau („meine Regierung“) spricht. Wie wunderbar sind doch diese Paare, die ein ganzes Leben miteinander verbracht haben, immer noch glücklich sind und sich täglich weiter Mühe geben, ihre Beziehung zu pflegen.
So las das Buch sich sehr leicht und flott. Und ich mag ihn nach diesen sehr persönlichen Einblicken noch ein wenig mehr.
Fazit: Lebenshöhepunkte und Tragödien, sehr offen und mit einem Augenzwinkern geschildert.
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