Beschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
11.10.2022
Verlag
Haymon Verlag
Was bleibt, wenn sich der rot schimmernde Staub über Australien gelegt hat?
Und wer bleibt, wenn es die Vergangenheit ist, die Grenze um Grenze setzt - wenn sie alles überdauert?
August Gondiwindi ist Australierin, Wiradjuri, Enkeltochter - und: Schwester ohne Schwester. Als ihr Großvater Albert "Poppy" stirbt, kehrt sie nach zehn Jahren in London nach Prosperous zurück, um an seiner Beerdigung teilzunehmen. Dort, zwischen Massacre Plains und dem Broken Highway, ist sie aufgewachsen. Dort hat sie am Fluss mit ihrer Schwester gespielt, wurde von ihrer Mutter verlassen, und an diesem Ort lebte auch ihr Großvater, der Vermächtnisse und Geheimnisse in sich getragen hat, die August Stück für Stück aufdeckt. Denn an dieser Stelle beginnt für sie eine unaufhaltsame Suche: Nach einer Zugehörigkeit, die über Generationen andauert, nach dem, was ihr Großvater hinterlassen hat, der wahren Geschichte der Zeit und dem Schlüssel, mit dem sie die rote Erde ihres Landes zu retten vermag.
Ein Kampf: um den eigenen Boden unter den eigenen Füßen.
Albert Gondiwindi hat sein gesamtes Leben in Prosperous verbracht, in diesem einen Haus am Ufer des Murrumby Flusses, das nun droht von einem Bauunternehmen zerstört zu werden. Er weiß, dass sein letzter Atemzug unmittelbar bevorsteht und dass noch eine letzte Aufgabe erfüllt werden muss: Die Sprache seines Volkes, seine Sprache, all die Traditionen, die ihn begleitet haben, weiterzugeben. An seine Enkeltochter, an die Nachwelt.
Doch nach dem Tod von Albert ist Augusts Trauer stark, wird verstärkt durch alte Wunden, die nicht nur haften, sondern kontinuierlich aufgerissen werden: Das Aufwachsen in Armut, die Inhaftierung ihrer Mutter, das Verschwinden ihrer Schwester, der Rassismus, den sie und ihre Familie ertragen mussten, ertragen müssen. Denn nur weil der Aggressor von heute einen anderen Namen, eine andere Verkleidung trägt als damals, ist es immer noch derselbe. Und die Linien, die vom weißen Kolonialismus wieder und wieder neu gesteckt und durch das Land der Aboriginals gezogen wurden, sind immer noch dieselben.
Wie zurückerobern, was einem entrissen wurde?
Wie akzeptieren, dass man selbst, die eigene Familie, die Menschen, die zu einem gehören -Generationen über Generationen - denselben Kampf kämpfen müssen? Die Kontinuitäten der Ausbeutung, des Versuchs, den Menschen Land und Kultur und der Erde Ressourcen und Nahrung zu rauben, werden sichtbar, als August die Konfrontation sucht. Sie ist entschlossen und legt einen Schwur ab: ihre Familie und ihr Land zu retten. Dabei wird sie getragen von den Worten ihres Großvaters, von Namen und Erinnerungen, Verbündeten. Von Beständigkeit. Denn was ihr Großvater sich aus der Seele geschrieben hat, das Vermächtnis aller, die vor ihm da waren und die nach ihm da sein werden, das bleibt. Der Mut der Menschen, der so tief im Boden verankert ist, er bleibt. Weil nichts verschwindet. Nichts stirbt. Nur Teil von uns wird. Und August? Sie ist. Dort, wo man ihr nicht erlaubt zu sein. Und: Sie bleibt.
Aus dem Englischen von Juliane Lochner
Und wer bleibt, wenn es die Vergangenheit ist, die Grenze um Grenze setzt - wenn sie alles überdauert?
August Gondiwindi ist Australierin, Wiradjuri, Enkeltochter - und: Schwester ohne Schwester. Als ihr Großvater Albert "Poppy" stirbt, kehrt sie nach zehn Jahren in London nach Prosperous zurück, um an seiner Beerdigung teilzunehmen. Dort, zwischen Massacre Plains und dem Broken Highway, ist sie aufgewachsen. Dort hat sie am Fluss mit ihrer Schwester gespielt, wurde von ihrer Mutter verlassen, und an diesem Ort lebte auch ihr Großvater, der Vermächtnisse und Geheimnisse in sich getragen hat, die August Stück für Stück aufdeckt. Denn an dieser Stelle beginnt für sie eine unaufhaltsame Suche: Nach einer Zugehörigkeit, die über Generationen andauert, nach dem, was ihr Großvater hinterlassen hat, der wahren Geschichte der Zeit und dem Schlüssel, mit dem sie die rote Erde ihres Landes zu retten vermag.
Ein Kampf: um den eigenen Boden unter den eigenen Füßen.
Albert Gondiwindi hat sein gesamtes Leben in Prosperous verbracht, in diesem einen Haus am Ufer des Murrumby Flusses, das nun droht von einem Bauunternehmen zerstört zu werden. Er weiß, dass sein letzter Atemzug unmittelbar bevorsteht und dass noch eine letzte Aufgabe erfüllt werden muss: Die Sprache seines Volkes, seine Sprache, all die Traditionen, die ihn begleitet haben, weiterzugeben. An seine Enkeltochter, an die Nachwelt.
Doch nach dem Tod von Albert ist Augusts Trauer stark, wird verstärkt durch alte Wunden, die nicht nur haften, sondern kontinuierlich aufgerissen werden: Das Aufwachsen in Armut, die Inhaftierung ihrer Mutter, das Verschwinden ihrer Schwester, der Rassismus, den sie und ihre Familie ertragen mussten, ertragen müssen. Denn nur weil der Aggressor von heute einen anderen Namen, eine andere Verkleidung trägt als damals, ist es immer noch derselbe. Und die Linien, die vom weißen Kolonialismus wieder und wieder neu gesteckt und durch das Land der Aboriginals gezogen wurden, sind immer noch dieselben.
Wie zurückerobern, was einem entrissen wurde?
Wie akzeptieren, dass man selbst, die eigene Familie, die Menschen, die zu einem gehören -Generationen über Generationen - denselben Kampf kämpfen müssen? Die Kontinuitäten der Ausbeutung, des Versuchs, den Menschen Land und Kultur und der Erde Ressourcen und Nahrung zu rauben, werden sichtbar, als August die Konfrontation sucht. Sie ist entschlossen und legt einen Schwur ab: ihre Familie und ihr Land zu retten. Dabei wird sie getragen von den Worten ihres Großvaters, von Namen und Erinnerungen, Verbündeten. Von Beständigkeit. Denn was ihr Großvater sich aus der Seele geschrieben hat, das Vermächtnis aller, die vor ihm da waren und die nach ihm da sein werden, das bleibt. Der Mut der Menschen, der so tief im Boden verankert ist, er bleibt. Weil nichts verschwindet. Nichts stirbt. Nur Teil von uns wird. Und August? Sie ist. Dort, wo man ihr nicht erlaubt zu sein. Und: Sie bleibt.
Aus dem Englischen von Juliane Lochner
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Australien Ureinwohner
Bewertung aus Lemwerder am 11.10.2022
Bewertungsnummer: 1803429
Bewertet: eBook (ePUB)
Die Schriftstellerin Tara June Winch schreibt in ihrem Roman Die rote Erde, über die indogene Bevölkerung Australiens.
Es ist eine Generationrngeschichte, in der man die Grausamkeit der Weißen miterlebt.
Die Autorin lässt eine fiktive Familie zu Wort kommen.
Albert Gondiwindi erzählt seine Geschichte, seine Erlebnisse und von dem Untergang der Sprache.
Seine Enkelin August kämpft weiter.
Ich war erst irritiert, das August ein Mädchen ist, aber sie heißt wirklich so.
Es ist immer wieder erschreckend von dem Schicksal der Ureinwohner zu lesen, vor allem, weil man weiß, das die Lage immer noch nicht so rosig ist.
Die Autorin schreibt diesen Roman mit Gefühl und sehr direkt.
Es ist eine Geschichte, die ihre eigene Vorfahren auch erleben mussten.
Dieser Roman ist ein wichtiges Stück Zeitgeschichte.
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Interessant
Bewertung am 25.06.2024
Bewertungsnummer: 2230315
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Tara June Winch hat mit "Wie rote Erde" ein Buch abgeliefert das den überlebenskampf eines ganzen Volkes auf eine atemberaubende Art und Weise widerspiegelt.
Anhand ihrer Protagonistin August, ursprünglich Abouriginal, jedoch seit Jahren in London lebend, beschreibt Tara June Winch den Kampf der Aborigines gegen das Vergessen und verlieren der eigenen Kultur und Tradition.
August kehrt nach dem Tod ihres Großvaters in ihre Heimat Australien zurück und beginnt dort sich mit ihrer Herkunftskultur auseinanderzusetzen und sich gleichzeitig mit den Demonstranten die hier sind um gegen den Bau einer Mine zu demonstrieren zu solidarisieren.
Sie Erfährt das ihr Großvater an einer Art Wörterbuch für Abourigine Sprache geschrieben hat welches August nun sucht.
Wort für Wort und Eintrag für Eintrag entrollt sich August und somit auch dem Leser hier eine Geschichte die es in sich hat.
Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit die Tara June Winch hervorragend nutzt um sich literarisch mit kolonialer Gewalt, Diskriminierung, dem Verlust der eigenen Kultur und Sprache, dem überlebenskampf der Abourigines und deren transgenerationalen kollektiven Traumata auseinanderzusetzen.
Immer wieder begegnem dem Leser Hoffnung auf das weiterleben und Trauer ob des Verlustes von Traditionen, Sprachen und Identität sowie von Diskriminierung verursachten tiefen Wunden und Verletzungen.
Durch die Verwebung von Vergangenheit und Gegenwart beschreibt die Autorin gekonnt die Suche nach einem Weg in die Zukunft und einem Weg um alte Wunden zu heilen.
Für mich war dieses Buch eine absolute Bereicherung.
Es ist großartig geschrieben, sprachlich einfach toll und war sowohl spannend als auch berührend, hat wachgerüttelt und wütend gemacht.
Genau das was gute Literatur in meinen Augen vollbringen sollte.
Ein absolutes Highlight und ein Buch das man so schnell mit Sicherheit nicht vergisst.
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