Sbarramento di Brennero/Sperre am Brenner: Am Eingang eines Bunkers an der österreichisch-italienischen Grenze wird am 6. April 1947 die Leiche eines Mannes entdeckt. Nachforschungen ergeben die wahre Identität des Toten: Dr. Gerhard Bast, geboren 1911 in der Gottschee, SS-Sturmbannführer, Mitglied der Gestapo, von der Bundespolizeidirektion Linz auf der Fahndungsliste für Kriegsverbrecher geführt.
Als Gerhard Bast ermordet wurde, war Martin Pollack noch keine drei Jahre alt. Jetzt, mehr als ein halbes Jahrhundert später, machte sich der Sohn auf, seinen Vater zu suchen - er fand einen Täter.
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Wer Geschichte studiert, wird um dieses Buch nicht herumkommen
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
"Das weiß ich nicht. Das habe ich nicht gesehen. Davon habe ich nichts gehört. Davon habe ich nichts bemerkt. Da war ich nicht dabei.... Eine kollektive Amnesie. Blindheit. Taubheit. Wir haben nichts gewusst." (S. 203) Sehr anschaulich und bildlich schildert der Autor Martin Pollack die Geschichte seiner Familie im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Vater Teil der Gestapo und der SS, Großvater Mitglied bei der SS und das von 1931 an. Es kristallisiert sich immer wieder heraus wie fern dem Autor sein eigener Vater ist, ist dieser doch verstorben als Pollack gerade einmal drei Jahre alt war. Er nimmt später den Familiennamen seines Stiefvaters an, da er mit diesem mehr Verbundenheit besitzt als mit seinem Vater. Anfangs ist es etwas schwer in den Lesefluss hineinzukommen aber spätestes ab Seite 50 geht es sehr rasant voran und es wird immer deutlicher wie tief der Nationalsozialismus/Antisemitismus damals in der Gesellschaft verankert war. Heute würde bei derartigen Aussagen der vorkommenden Personen sicher mehr Gegenwind kommen als damals. Es geht auch gerade im ersten Teil des Buches sehr stark um die Untersteiermark und die Konflikte zwischen den Deutschen und den Slowenen. Gelebter Rassismus steht dort jeden Tag am Programm und es ist immer wieder von Putsch und Anschlägen die Rede. Viele Deutsche wollten damals zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg den Anschluss an Deutschland um die verlorenen Gebiete des vorherigen Habsburgerreiches wiederzubekommen. Der Hass wurde nur noch mehr geschürt als der Anschluss an Deutschland von den Siegermächten verboten wurde und dadurch kaum Hoffnung auf Wiedererlangung der Gebiete bestand. Ich fand das Buch sehr anregend und es hat mich auch zu einem gewissen Punkt aufgewühlt. Meine Großeltern waren Donauschwaben und ich bereue es, dass ich sie damals nicht mehr nach ihrer Vergangenheit gefragt habe. Meine einzige Kritik: Der Autor schreibt viel über ihm vorliegende Fotos, Zeitungsberichte etc. Hier wären ein paar Abbildungen für den Leser nützlich gewesen.
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Martin Pollack recherchiert die Lebengeschichte seines Vaters, Offizier in SS, SD und Gestapo-Leiter von Linz. Was Martin Pollack dabei ans Licht bringt, ist schockierend und bewegend zugleich. Ein Buch, das uneingeschränkt und vorbehaltlos zu empfehlen ist.
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