Circe

“Circe” thronte sehr, sehr lange an der Spitze meines persönlichen Pile of Shame – dem Stapel der ungelesenen Bücher. Bücher, die man lesen will, aber die man JETZT gerade nicht lesen will, und irgendwann ist so viel Zeit vergangenen, dass man gar nicht mehr weiß, warum man das Buch überhaupt mit nach Hause genommen hat. In einer Phase, in der ich mir selbst einen Bücherkaufbann auferlegt hatte (so lange, bis ich den Pile of Shame abgearbeitet und wieder Platz im Bücherregal haben würde – HAHA!), habe ich es endlich geschafft “Circe” zu lesen – und mich natürlich postwendend gefragt, wie es sein kann, dass ich so eine Perle so lange liegen gelassen hatte? Madeleine Millers Interpretation von Circe ist einfach großartig. Selbst wenn man alle Geschichten in sämtlichen Variationen zu Circe kennt – diese Story hat man mit Sicherheit noch nicht gelesen. Wie so viele, die Literatur lieben, bin auch ich seit jeher fasziniert von der griechischen Mythologie. Die Eckdaten aus Circes Leben sind allesamt vorhanden, ihre Beweggründe und ihr Leben sind durch Madeleine Miller aber vollkommen neu interpretiert worden. “Circe” ist das Porträt einer beneidenswert starken Frau. Der Stil von Madeleine Miller ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Ich habe für das Einlesen in die englische Fassung etwas Zeit gebraucht und musste auch mein Lesetempo stark drosseln, aber nach ca. 50 Seiten war es für mich problemlos und flüssig zu lesen. Ganz große Leseempfehlung – nicht nur für Liebhaber der griechischen Mythologie!