Wien 1923. Mitten in der Ballsaison verunglückt Operettendiva Hermine Egger im Theater an der Wien tödlich. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch glaubt nicht daran, dass die von ihr bewunderte Sängerin einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen ist: Sie vermutet einen Mord. Gemeinsam mit ihrem Freund Anton Böck ermittelt sie zwischen Opernhäusern und Kaffeehäusern - und begibt sich damit in tödliche Gefahr ...
Ein neuer Fall für die pensionierte Lateinlehrerin und Hobbydetektivin Ernestine Kirsch und ihrem Apothekerfreund Anton Böck, der mal wieder gar keine Chance hat den Spekulationen von Ernestine zu entkommen und gegen ihre Überredungskunst einmal mehr schwach wird! Der 2. Band ist auch für Quereinsteiger lesbar, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist und man wundervoll in die Handlung einsteigen kann.
Wien 1923: Kurz nach der Erstaufführung von Lehárs Operette Die gelbe Jacke (heute unter Das Land des Lächelns bekannt) verunglückt die Hauptdarstellerin Hermine Egger tödlich. Einfach nur ein Unglücksfall oder doch Mord? Ernestine die ein großer Fan der Egger ist, fällt so einiges an Ungereimtheiten auf und glaubt nicht an einen simplen Unfall. Gemeinsam mit ihrem Freund Anton Böck beginnt sie mit eigenen Ermittlungen und bald zeigt sich, dass es so einige Verdächtige gibt, die durchaus einen Grund hätten einen Mord zu begehen.
Das Buch beginnt mit einem Prolog im Jahre 1900 in einem Gymnasium, der schon mal sehr düster ausfällt und bei dem sich der Leser sofort fragt inwieweit dieser wohl mit der folgenden Geschichte zusammenhängt.
Zwischen Wiener Mehlspeisen, traditionellen Kaffeehausflair, und der Welt des Theaters wird hier mal wieder auf äußerst charmante und unterhaltsame Weise ermittelt. Der Autorin gelingt wieder einmal die perfekte Mischung aus Unterhaltung und Spannung. Dazu gibt es für alle Wienliebhaber und solche die es noch werden wollen, wieder interessante Einblicke in die Stadt zur damaligen Zeit samt dem tollen Wiener Ambiente und selbst für Wiener gibt es dabei so einiges an interessanten Dingen zu erfahren. Ohne große Worte wird hier nicht nur die Zeit nach dem ersten Weltkrieg eingefangen, wie zB die hohe Inflation, die Kriegsversehrten, die Änderung der Schulpolitik usw.
Die Hauptcharaktere sind so liebenswert wie eh und je und auch die Nebenfiguren tragen dazu bei, dass man die Geschichte quasi in einem Schwung durchliest. Neben dem eigentlichen Krimi, gibt es auch wieder ein wenig was fürs Herz und so einige humorvolle Szenen sowie glamouröse Verdächtige aus der High Society, die sich untereinander alle kennen und den Kaffeehaustratsch anheizen.
Ernestine und Anton als rüstiges Ermittlerpärchen können einen sofort wieder begeistern. Während Anton ja lieber in Ruhe seinen Apfelstrudel genießen möchte und wenig davon hält sich auf ein neues Abenteuer einzulassen, ist Ernestine so schwungvoll wie eh und je und bringt Anton nicht nur unangenehme Situationen, sondern auch sein Herz einmal mehr zum schneller schlagen. Die pensionierte Lehrerin hat nichts von ihrem Tatendrang verloren und hat wie immer ein Talent dafür zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein umso allerhand aufzuschnappen. Ihr Neugierde und überzeugende Art sind eines der vielen Dinge die man an ihr einfach lieben muss, besonders weil sie einmal mehr zeigt, dass sie noch dazu ein Herz aus Gold hat. Auch Anton rührt einem wieder das Herz, wenn er mal wieder Ernestines Lächeln und den süßen Köstlichkeiten erliegt, aber auch zeigt, dass er jemand ist auf den man sich verlassen kann. Zwar ist er im Schach kein großer Meister, liest lieber den Sport- als den Kulturteil in der Zeitung und kann teilweise nicht immer Ernestines Gedanken folgen, aber er kann dafür umso besser den Kochlöffel schwingen und auch Ernestine lässt sich nur zu gerne von seinen Köstlichkeiten verführen.
Neben Ernestine und Anton sind auch Antons Tochter Heide und Enkeltochter Rosa wieder mit von der Partie und sorgen ebenfalls für eine herzliche Stimmung. Dazu gesellt sich in dieser Runde auch ein ehemaliger Schüler von Ernestine, der hier noch ein wenig frischen und liebenswerten Wind reinbringt.
Natürlich machen hier vorrangig die Figuren den Roman zu etwas besonderen, während der Krimi anfänglich mehr so nebenbei passiert und im weiteren Verlauf dann auch der Zufall oftmals mitmischt um Ernestine und Anton zu helfen, dennoch ist es spannend und auch die Auflösung bringt so einiges ans Licht, was man vielleicht nicht in dieser Art erwartet hätte.
Fazit: Eine Fortsetzung die wunderbar gelungen ist und den Leser in das historische Wien der 20iger Jahre entführt mit seinem liebenswerten Ermittlerpaar samt Anhang. Dazu ein Kriminalfall, der spannend ist und zum miträtseln einlädt und viele unterhaltsame Momente, sodass man leider auch schon viel zu schnell am Ender der Lektüre angekommen ist. Wer Ernestine und Anton noch nicht kennt, sollte dies auf alle Fälle nachholen. Ein Krimi mit Charme und Herz, Spannung und einem kongenialen Ermittlerduo im besten Alter. Ich hoffe es gibt noch viele weitere Abenteuer für die Beiden!
Lesevergnügen mit Ernestine und Anton
Bewertung aus Wien am 23.03.2018
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Beate Maly gelingt es hervorragend mit ihrem Roman, das historische Wien mit einer ganzen Ladung Krimispannung zu verknüpfen.
Mit viel Humor und Charme schafft sie es, die beiden Hobbydetektive Ernestine und Anton perfekt und sympathisch in Szene zu setzen.
Mir hat der Krimi mehr als gefallen, obwohl die Auflösung nicht ganz so meins war... Nachdem das aber Geschmacksache ist und der Rest des Buches mir echtes Lesevergnügen verschafft hat, vergebe ich 5 Sterne.
Werde auch den Vorgänger "Tod am Semmering" lesen.
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