Die politische Philosophie Arthur Schopenhauers. Ein pessimistischer Blick auf die Politik

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

11.05.2016

Verlag

Diplomica Verlag

Seitenzahl

64

Beschreibung

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Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

11.05.2016

Verlag

Diplomica Verlag

Seitenzahl

64

Maße (L/B/H)

22/15,5/0,5 cm

Gewicht

117 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-95934-910-9

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Textprobe:
Kapitel 3.1, Liberalismus und Konservatismus als fruchtbarer Nährboden:
Zunächst sind es Liberalismus und Konservatismus - zwei eigentlich konträre Programme -, die Schopenhauers Interesse weckten und dabei teils auf Zustimmung bzw. Berücksichtigung stießen.
Der Liberalismus kann einer langen Tradition hinterher blicken: Denker wie Adam Smith, Immanuel Kant, Jeremy Bentham oder Benjamin Constant gelten als erste Vertreter dieser Bewegung. Der Begriff tauchte jedoch erst 1812 unter den Anhängern der spanischen Verfassungsbewegung, die sich Liberales nannten, auf. Die Werte und Normen des Liberalismus feierten ihren politischen Durchbruch mit der Französischen Revolution 1789 und fanden ihre Blüte mit den darauffolgenden Revolutionen in Europa 1830 und 1848. Man war für die freie Entfaltung der Persönlichkeit, für religiöse Toleranz, Meinungs-, Rede- und Pressefreiheit sowie für das Recht auf politische Partizipation und Gewaltenteilung. Rechtsstaat, Menschenrechte und Schutz der Individualsphäre und des Privateigentums waren weitere Begriffe.
Schopenhauer zeigte sich diesen Gedanken zunächst offen, vor allem im Sinne des klassischen Liberalismus für das Staats- und Rechtsverständnis. So finden sich Äußerungen zum Schutz des Individuums, zur Gewaltenteilung, teils zur Fortschrittsbejahung und weiterhin zur Pressefreiheit. Auch das Konzept eines Minimalstaats à la Robert Nozick lässt sich von Schopenhauers liberaler Staatsauffassung ableiten. Raico meint in seiner Studie Die Partei der Freiheit über den deutschen Liberalismus etwa auch: 'Von den großen Systembildnern in der deutschen Philosophie nach Kant kann der Liberalismus im folgenden Jahrhundert - wenn man den jungen Fichte außer Acht lässt - nur Arthur Schopenhauer für sich in Anspruch nehmen. Schopenhauer war unbeugsam in seinen liberalen Anschauungen, die jenen von Humboldts Ideen nahekamen.' Das Liberale beschäftigt den Frankfurter Philosophen und findet Einzug in seine Philosophie, u. a. auch dadurch, dass er von einem 'intransigenten Nominalismus' ausgeht, wenn er nur die Individuen und deren Lebensläufe für wirklich erklärt, aber nicht Völker oder Nationen, die für ihn 'bloße Abstraktionen' sind. Mag Schopenhauer anfangs von seinen liberal-politischen Gedanken überzeugt gewesen sein, stellt sich im Laufe der Lektüre seines Werks jedoch die Annahme ein, dass er hier eher einem ersten Impulsgedanken folgte, denn mit voranschreitender Zeit gewann seine konservative Seite immer mehr an Bedeutung. Diese schopenhauersche Schizophrenie zwischen beiden Konzepten hat Ottmann gut festgehalten: 'Seine Politik war gespalten, liberal aus Vernunft die eine, konservativ aus Instinkt die andere.' Inwiefern sich diese gedankliche Spaltung nachvollziehen lässt, wird weiter unten im Hauptteil bei der Darstellung des politischen Denkens Schopenhauers näher erläutert.
In der Tat spiegelte sich Schopenhauer auch in der konservativen Bewegung. Sein Bezug zum Konservatismus ist wohl zum Teil auf seine persönliche Lebenseinstellung und seinen Charakter zurückzuführen. So weist beispielsweise Würkner auf die Verbindung von Schopenhauers Denken, auch im politischen Bereich, mit seiner Persönlichkeit und seinen Erfahrungen hin. Schopenhauer kann als 'Misanthrop aus Erfahrung', als 'Spötter' und 'eigensinnig-einsamer, spröder' Charakter beschrieben werden - die verachtende, abwehrende und abweisende Haltung gegenüber den Menschen zeige sich auch in seinem Verständnis für konservativ-starre und -radikale Gedanken. Der Konservatismus war eine Reaktion auf den Liberalismus. Die Verwendung des Begriffs wurde vor allem Anfang des 19. Jahrhunderts durch die französische Zeitung Le Conservateur (1818) um Schriftsteller und Diplomat Chateaubriand geprägt. Gegen Revolution, Reformen und Modernisierung stellten Konservative einen behutsamen Wandel oder gar die komplette Wiederherstellung der (alten) Ordnung. Der Staat wurde aufgrund der menschlichen Natur als etwas Notwendiges angesehen...
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