Was zählt am Ende des Lebens wirklich? Wenn man mit dem Tod konfrontiert ist, geht es nicht mehr um Geld. Um Macht. Um Ruhm. Sondern um ganz fundamentale Fragen: Hat man ausreichend Zeit mit der Familie und den Freunden verbracht? Bereut man es, Dinge getan oder, noch wichtiger, unterlassen zu haben? War man glücklich? Die Australierin Bronnie Ware hat mehrere Jahre lang Sterbende bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet und ihnen genau zugehört. Was diese Menschen vor ihrem Tod beschäftigte, davon handelt ihr Buch. Ware selbst hat aufgrund dieser Erfahrung beschlossen, nur noch das zu tun, was sie wirklich will. Denn, so sagt sie, „ich weiß ja, was ich sonst bereue.“
Bronnie Ware ist nicht Eric Clapton, nicht Cindy Sherman und schon gar nicht ist sie Schriftstellerin. Sie ist eine ganz gewöhnliche Person, der in jahrelanger Meditation aufgegangen ist, dass es ihre sogenannten Talente zu verkaufen gilt. Und das funktioniert offenbar großartig, wenn man es unter dem Deckmantel “Menschliche Weisheit nach einem gelebten Leben” verkauft.
Nach 100 Seiten kann ich sagen: Es geht nicht um berührende Erkenntnisse vor dem Tod. Es geht um eine Frau, die glaubt, anderen etwas voraus zu haben, weil sie nicht mehr in der Bank arbeitet, auf einer Insel gelebt und zweimal Ecstasy genommen hat und sich selbst Autorin, Singer-Songwriterin und Fotografin nennt. Das kann man ja durchaus machen, wenn nicht alles, was von ihr zu finden ist, so furchtbar belanglos, banal und amateurhaft rüberkommen würde. Dieses Buch ist Müll und fast absolute Zeitverschwendung. Fast, weil immerhin klar wird, wie dumpf die Leute geworden sein müssen, um diesen Schrott zum Bestseller zu machen.
Warum viele Menschen erst auf dem Sterbebett erkennen, wie sie wirklich gerne gelebt hätten.
Bewertung am 27.04.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Kaum ein Buch hat mich mehr bewegt wie dieses. Die Palliativpflegerin Bronnie Ware berichtet, was sterbende Menschen kurz vor ihrem Tod am meisten bereuen.
Daraus ist ein Buch, gespickt mit Lebensweisheiten, geworden, die uns dazu ermutigen, ein Leben zu führen, wie wir es uns wirklich wünschen. Und zwar nicht erst auf dem Sterbebett. Während die Autorin sterbende Menschen begleitet, verändern sie auch ihr Leben. Bronnie erhält von den Sterbenden Antworten auf ihre Frage, was ein erfülltes Leben ausmacht und findet eine Gemeinsamkeit heraus. Am Ende bereuten sie nicht, wie sie gelebt haben, sondern wie sie nicht gelebt haben.
Bronnie Ware ist ein weitgereister Mensch und hat nicht das typische Leben in der Vorstadt gewählt. Ihr ungewöhnliches Leben unterstreichen ihre ungewöhnlichen Jobs; Housesitter, Schriftstellerin, Musikerin, Produzentin, und eben auch Sterbebegleiterin. Bei letzterem Beruf ist sie allerdings eher hineingerutscht. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin ein bisschen weniger von ihrer eigenen Biographie mit hinein gepackt und mehr von den Sterbenden erzählt hätte. Klar ist ihre eigene Biographie mit denen der Sterbenden verwoben, allerdings war mir das eine zu viel und das andere zu wenig präsent.
"Bereue nichts was du getan hast, wenn du in diesem Moment glücklich warst" sagt ein altkluges Sprichwort, und verliert angesichts des Todes vielleicht ein wenig an Bedeutung. Auf alle Fälle macht es einen Unterschied, ob ich in die Zukunft blicke und alle Möglichkeiten offen stehen, oder ob ich zurück blicke und meine verpassten Chancen zähle. Ein Buch, das alle Lebenden ein wenig aufrütteln soll. Wer sich mehr über Palliativmedizin, Hospiz und Patientenverfügungen informieren möchte, dem empfehle ich vom Autor Borasio Über das Sterben zu lesen. Dieses Buch bietet Aufklärung für ein Thema, das wir nur allzu gern tabuisieren.
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