Es ist der 28. August 2022 gegen fünf Uhr morgens in St. Johann in Tirol, als Florian Apler auf der Uferpromenade der Kitzbüheler Ache aufgefunden wird. Neben dem bewusstlos geschlagenen Mann der Kinderbuggy seines Sohnes – umgestürzt und leer. Wenig später wird der Leichnam des sechsjährigen Leon flussabwärts geborgen. Mit diesem Buch tritt Florian Apler erstmals an die Öffentlichkeit und berichtet schonungslos und gestützt auf seine Tagebuchaufzeichnungen über jene Ereignisse, die nicht nur das eigene Leben, sondern das seiner Familie für immer verändert haben. Vom Verlust des Kindes, seinen Ängsten und Sorgen,
dem unverbrüchlichen Vertrauen seiner Familie und engsten Freunde und wie es ihm gelang, die Zeit im Gefängnis zu überstehen. Vor allem aber zeigen er und seine Mitstreiter die Mängel in der Polizeiarbeit und die skandalösen Methoden der
Justiz auf. Methoden, die Florian Apler 522 Tage seines Lebens geraubt haben. Tage, die er nie wieder zurückbekommen wird.
Das Buch „Der Fall Leon“ kam an, und ich hatte alles, nur keine Zeit zum Lesen. Ich wollte mir das Buch am Wochenende in aller Ruhe durchlesen, denn das Schicksal der Familie hat mich von den ersten medialen Schlagzeilen an tief berührt, ich wollte eigentlich auch nur durchblättern, bin aber sofort in die unfassbare Geschichte „hineingefallen“.
Was Florian Apler geschehen ist, ist so traurig, so unbegreiflich. Da trauert die Familie um den Verlust des geliebten Sohnes, muss sechs Monate damit leben, dass der Verursacher noch immer nicht von der Polizei ausgeforscht und gefasst wurde, und dann wird der Vater auf der Landstraße, am Weg zu seinem Job, verhaftet. Von diesem Moment an wurde Florian Apler abgestempelt als Mörder seines Sohnes. Es gipfelte bei dieser Verhaftung sogar darin, dass ihm einer der vier Polizisten im Beisein aller vorschlug: Sie haben nur 2 Möglichkeiten - Gestehen oder Suizid. Herrschaften, geht´s noch? Das ist die Gangart der österreichischen Polizei? Und kein Anwalt dabei?
Ich würde jetzt gerne die einzelnen Machenschaften und Unfassbarkeiten der Ermittler, des meiner Meinung nach völlig mit dem Fall überforderten Staatsanwalts, der diversen Herren Richter bis hin zum Vorsitzenden Richter der Hauptverhandlung, darstellen, aber dann wäre meine Rezension so lang wie das Buch selbst.
Ich habe noch nie in meinem Leben von solch einem Justizskandal gelesen – man bekommt vom Kopfschütteln ein Schleudertrauma.
Ich denke mir trotz allem: irgendwann im Laufe der 17 Monate ist sicher der eine oder andere Ermittler dahintergekommen, dass die ganze Sache eigentlich ganz anders gelaufen ist. Doch niemand hatte den Mut es zuzugeben und niemand hatte sich tiefgehende Gedanken gemacht, was dadurch für ein Schaden angerichtet wurde.
Nicht nur an der Familie, an deren Freunden, nein, an den Ermittlungsbeamten und an den Justizbeamten selbst. Wenn jeder erfährt - und das macht das Buch - wie nachlässig diese „Staatsdiener“ arbeiten und dafür vom österreichischen Staat bezahlt werden, hat das sicherlich keine positive Außenwirkung.
Liebe Familie Apler, lieber Florian, ich wünsche Ihnen viel Kraft für Ihr Leben und dass Sie irgendwann wieder innere Ruhe finden. Vergessen werden Sie das alles sicherlich niemals.
Ich habe das Buch jetzt durch und es fällt mir schwer, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Lese ich eine spannende Lektüre normal in einem Zug durch, musste ich bei diesem Buch Pausen einlegen, um emotional herunter zu kommen. Meine Gefühle pendeln zwischen Ungläubigkeit, Staunen, Ärger, Trauer und Mitgefühl. Am dominantesten jedoch beherrscht mich eine unbändige Wut über die Ohnmacht, der Florian und seine Familie hier durch die höchst unprofessionelle Vorgehensweise der Ermittler ausgesetzt war. Hier drängt sich die Frage auf, warum Florian für diese schon a priori als Täter feststand. Wollte man den Fall einfach nur rasch abschließen und zu den Akten legen? Kannte man den Täter und wollte man ihn schützen? Kommt der Täter etwa aus dem Kreis der Polizei, Justiz, Politik, oder anderer, einflussreicher Persönlichkeiten? Wie dem auch sei, dass ganze wurde so offensichtlich manipuliert, dass sich einem diese Fragen einfach aufdrängen müssen.
Meine Hochachtung gilt Florian, seiner Familie und allen, die ihn unterstützt und zu seinem Freispruch beigetragen haben. Der Familie wünsche ich, dass der Fall aufgeklärt und der wahre Täter seiner gerechten Strafe überführt wird, damit sie abschließen und zur Ruhe kommen können. Aber selbst dann wird ihnen das Leon nicht zurück bringen!
Ich hoffe, Florian hat weiterhin genug Kraft, diesen Justizskandal wo immer möglich zu kommunizieren. Sei es mittels seines Buches, aber auch bei öffentlichen Auftritten in Medien, Talkshows unglaublich. Die hier Verantwortlichen müssen einfach zur Rechenschaft gezogen werden!
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