Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024! Sie hat alles gehabt und alles verloren: Sekunden der Unachtsamkeit kosten ihre einzige Tochter das Leben. Tief sieht Linda in den Abgrund und wäre beinahe gefallen, doch da sind hauchfeine Fäden, die sie halten – die Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten, das Mitgefühl für andere. Wie viel Kraft in ihr steckt, ahnt sie erst, als sie zurückfindet in einen Alltag und zu sich selbst.
Was passiert mit Eltern, wenn die 17-jährige Tochter plötzlich bei einem Verkehrsunfall verstirbt? Wie kann das Leben nach einem so tragischen Unglücksfall weitergehen?
Lindas Leben ändert sich mit dem Tod ihrer Tochter Sonja schlagartig. Sie verlässt Wohnung, Mann und Job, zieht aufs Land und lebt zurückgezogen in einem alten Haus. Ihr altes Leben lässt sie hinter sich.
Körperliche Arbeit am Hof und ausgedehnte Spaziergänge mit ihrer Hündin Kaja sind jene Dinge, die sie in ihrer Trauer noch am Leben halten, besonders die Hündin, für die sie da sein muss- aber aus ihrer Trauer kommt Linda nicht heraus. Ihr Mann Richard versucht ihr zu helfen – am Hof und bei der Verarbeitung der Trauer, aber er kann Linda nicht erreichen. Sein Umgang mit dem Tod der Tochter ist zwei Jahre danach ein gänzlich anderer – Linda kann das überhaupt nicht verstehen. So driften auch die beiden auseinander.
Ein tieftrauriges Buch, das zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit schweren Verlusten umgehen. Linda nervt manchmal beim Lesen, ist unsympathisch, dann wieder kann man aber ihr Verhalten gut nachvollziehen – auch das ihres Ehemannes.
Der Roman war auf der Short-List für den Deutschen Buchpreis.
Kriens Vorgängerromane konnte mich besser überzeugen oder vielleicht lag es einfach an meiner Erwartungshaltung?
speedy208 (Mitglied der Book Circle Community) am 29.11.2024
Bewertungsnummer: 2352882
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Flucht ins Dorf als Therapie gegen Verlust Kind und Gesundheit? Ehemann wird zurückgestossen, Karriere und schicke Stadtwohnung aufgegeben. Trost findet Linda, die Hauptperson, anfangs in der verwahrlosten Hündin Kaia. Lindas Schuldgefühle wirken ermüdend, nicht nachvollziehbar. Erst der Tod der alten Hündin lässt Linda aus ihrer Lethargie aufwachen und -brechen: sie zieht wieder zurück n die Grossstadt. Die flüchtige Nachbarin Natasha vom Dorf und deren autistische erwachsene Tochter werden zur Ersatzfamilie. Auch nähert sie sich wieder ihrem Mann an, der inzwischen eine neue Freundin hat, die ihm nicht guttut. Eine Krankheit scheint die Brücke zwischen dem Gestern und Morgen zu sein. Sehr deprimierend.
Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, der Leser leidet mit, wird mit den Schuldgefühlen der Erzählerin heruntergezogen. Nicht gerade erfreulich. Weder spannend noch aufbauend. Nur ein "So-vor-sich-Hinplätschern". Schwere Kost also. Keine Lektüre vor dem Schlafengehen.
Entgegen dem Klappentext und Inhaltsangabe, enttäuschend, deprimierend. Auf zwei Dritteln des Buches ist der Leser an die Protagonistin Linda gekettet. Eigentlich dachte ich, die Hündin Kaia wäre ihr Schlüssel zurück ins Leben. Karriere, Familie und Freu(n)de hinter sich lassen, aufs Land ziehen? Kann man nur, wenn es einem zu gut im Leben geht. Jemand, der finanziell unten durch muss, der würde sich kaum auf so etwas einlassen.
Negativ fiel mir die Beschreibung der autistischen Tochter der Nachbarin Natascha auf: Die Erzählerin hat überhaupt keine Ahnung von Autisten! Ich kenne einige, und keinem sieht man es an; sie sind so wie jeder durchschnittlich begabte Mensch, ausser, dass sie vielleicht eher Eigenbrötler sind, aber weder behindert, beschränkt noch unterentwickelt! Die Autorin vermittelt mit dieser Tochter ein falsches Bild. Sie scheint Trisomie21 mit Autisten gleichgesetzt zu haben. Ein Fauxpas, den nicht einmal das Lektorat bemerkte.
Überzeugend und sehr authentisch wird die Verzweiflung und die tiefe Trauer der Mittvierzigerin Linda, die ihre 17jährige Tochter bei einem Verkehrsunfall verloren hat, in Worte gefasst. Die besonderen Umstände der Trauerbewältigung und ihre scheinbare Unfähigkeit wieder zurück ins "Leben" zu kommen waren für mich als Mutter emotional sehr aufwühlend und die zeitweise Schwere herausfordernd. Berührend fand ich den ganz besonderen Umgang aller Figuren miteinander, diese zarte Aufmerksamkeit und gelebte Mitmenschlichkeit. Diese Geschichte, die durch die Autorin mit ihrem sensiblen und feinfühligen Blick auf Menschen, deren Gedanken und Gefühle letztendlich einen Funken Hoffnung verströmt, hat mich sehr nachdenklich gestimmt.
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