Mitte des Lebens
Eine Philosophie der besten Jahre
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Beschreibung
Details
Verkaufsrang
73
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
22.07.2024
Verlag
Carl HanserSeitenzahl
272
Alle reden vom Erwachsenwerden oder dem nahenden Ende. Aber die Mitte zählt. „Hinter den Krisen, die mit der Lebensmitte einhergehen können, entdeckt Barbara Bleisch die potentiell beste Zeit unseres Lebens.“ Daniel Schreiber
Im Leben ist irgendwann vieles entschieden: wen wir lieben, wo wir arbeiten, wie wir wohnen. Manche sind froh, angekommen zu sein – andere fürchten, festzustecken in einem Leben voller Routinen, und fragen sich, ob es das schon war. Wie finden wir neue Lebensziele, wenn vieles erreicht ist? Wie gehen wir damit um, dass sich die Zeithorizonte langsam verengen und einige Züge mittlerweile abgefahren sind? Philosophisch fundiert und voller Bezüge aus dem Alltag denkt Barbara Bleisch nach über Lebenserfahrung, Leichtigkeit und Gelassenheit. Dem Klischee der „midlife crisis“ setzt sie eine Philosophie der Lebensmitte entgegen, die hineinführt in die existenziellen Fragen unserer Jahrzehnte als Erwachsene – und in die beste Zeit unseres Lebens.
Im Leben ist irgendwann vieles entschieden: wen wir lieben, wo wir arbeiten, wie wir wohnen. Manche sind froh, angekommen zu sein – andere fürchten, festzustecken in einem Leben voller Routinen, und fragen sich, ob es das schon war. Wie finden wir neue Lebensziele, wenn vieles erreicht ist? Wie gehen wir damit um, dass sich die Zeithorizonte langsam verengen und einige Züge mittlerweile abgefahren sind? Philosophisch fundiert und voller Bezüge aus dem Alltag denkt Barbara Bleisch nach über Lebenserfahrung, Leichtigkeit und Gelassenheit. Dem Klischee der „midlife crisis“ setzt sie eine Philosophie der Lebensmitte entgegen, die hineinführt in die existenziellen Fragen unserer Jahrzehnte als Erwachsene – und in die beste Zeit unseres Lebens.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Ein überaus kluges und feinsinniges Buch für Menschen jeden Alters !
Klugscheisser am 11.09.2024
Bewertungsnummer: 2290243
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Bei der „Mitte des Lebens“ geht Barbara Bleisch von einem Zeitraum aus, der sich vom Ende der 30er bis Anfang der 60er Lebensjahre erstreckt, also grob genommen die 40er und 50er Lebensjahre.
Die Autorin ist Jahrgang 1973 und mit Ihren bei Erscheinen des Buches 50 Lebensjahren so ziemlich genau in der von ihr definierten Mitte des Lebens. Sie wählt für das Leben die schöne Metapher einer Landschaft, durch die man seinen Lebensweg reist, mit all ihren Lieblichkeiten und Gefahren. Nach mehr oder weniger mühsamem Aufstieg stellt die Mitte des Lebens für sie ein Hochplateau dar, von dem aus man zurück und nach vorne blicken kann.
Ich nehme es gleich vorweg, die Mitte des Lebens kann, mit der richtigen Einstellung, eine Zeit der Fülle sein, wenn wir nicht der Versuchung nachgeben, in Anbetracht der entschwundenen Jugend, der „unwiederbringlich abgefahrenen Züge“ unseres Lebens und der Begrenztheit der uns noch verbliebenen Jahre, sowie der beginnenden Unzulänglichkeiten unseres Körpers in Jammern oder Resignation zu verfallen.
Erst in der Mitte des Lebens verfügen wir über „genügend Material des eigenen bereits gelebten Lebens“ um daraus etwas gestalten zu können und verfügen in der Regel über genug Lebenserfahrung, um den Erscheinungsformen des Lebens den ihnen gebührenden Stellenwert zu geben.
Barbara Bleisch ist Philosophin und so ist dieses Buch nicht nur Jedem und Jeder hilfreich , wenn irgendwann die Frage auftaucht „Soll das nun Alles gewesen sein?“, sondern es ist gleichzeitig ein hochphilosophisches Buch, das alle wichtigen Aspekte unseres Lebensweges betrachtet.
Dies macht Barbara Bleisch mit derartigem Einfühlungsvermögen und solcher Achtsamkeit, daß ihre sorgfältige Wortwahl und ihre Formulierungen nicht nur äußerst klug, sondern auch ein wahrer Lesegenuss sind.
Sinnkrisen in der Lebensmitte betreffen sicher nicht alle Schichten der Bevölkerung in gleicher Weise. Der Malocher oder die alleinerziehende Mutter oder Mutter ohne Ausbildung haben ihre Träume meist schon vor Jahrzehnten aufgegeben und sehnen sich nur noch nach dem Zeitpunkt, wo die Schinderei endlich ein Ende hat. Auch die Teile der derzeitigen Jugend für die an oberster Stelle der Ausbildungsberufe eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte/r oder Bürokaufmann/frau steht und die verständlicher Weise in unruhigen Zeiten, ihren Fokus weniger auf Selbstverwirklichung, als auf Lebenssicherheit auszurichten scheinen, werden vermutlich von den Sinnkrisen der Lebensmitte eher verschont bleiben.
Doch nicht nur Menschen denen Prestige und berufliche und soziale Anerkennung und Aufstieg besonders wichtig sind, sondern auch andere Menschen mit Ambitionen, die aus ihrem Leben etwas machen wollen, die versuchen Träume zu verwirklichen und sich Ziele setzen, werden von der Sinnkrise in der Lebensmitte umso härter getroffen und da ist unbedingt Hilfe nötig. Vor allem, wenn sie zu denen gehören, die es „geschafft“ haben. Die anderen werden meist noch vom anhaltenden Lebenskampf von derartigen Gedanken abgehalten.
Obschon die Autorin betont, daß ihr Buch eben gerade kein Ratgeber sein soll, so ist es dennoch einer in dieser schwierigen Lebensphase, da es den Lesenden hilft, sich der Dinge bewußt zu werden und diese einzuordnen.
Wie nebenbei beschenkt uns die Autorin laufend mit großartigen Metaphern wie dem „zähen Morast des Alltags“ oder dem „braungrauen Gefühl einer existenziellen Einöde“ das uns in der Lebensmitte heimsuchen kann und Zitaten wie „.. das Strickstück des Lebens auftrennen, um aus dem Faden etwas Neues zu machen“.
Dies ist nicht einer der unzähligen Lebensratgeber, der sich beim Lesen so gut anfühlt, aber schnell verpufft ohne uns weitergebracht zu haben. Nein, dieses Buch ist nicht „leicht und bekömmlich“. Es ist anspruchsvolle Kost, ein Konzentrat, das erst durch eigene Reflexion verdünnt werden muß, um bekömmlich zu sein.
Doch da ist noch etwas, das dazu führte, daß ich das Buch nur Stück für Stück lesen konnte, nämlich die Grundstimmung des Buches. Es ist eine gewisse Melancholie, eine sanfte Traurigkeit, die mir einmal mehr zeigt, wie unmöglich es für Autoren ist, ihr Werk beim Schreiben von ihren eigenen Bedingtheiten und ihrem Wesen unberührt sein zu lassen. Doch das soll niemanden davon abhalten, dieses Buch zu lesen, denn es wird auf jeden Fall eine Bereicherung sein.
Wenn uns die Sinnkrise in der Mitte des Lebens befällt, dann stellen wir uns die Frage „Weitermachen wie bisher oder Partner, Beruf oder Wohnort wechseln ?“ Ein solcher Wechsel wäre mit ziemlicher Sicherheit mit seelischen Schmerzen für die Beteiligten, mit finanziellen Belastungen und Risiken und vor allem mit viel viel Mühe verbunden.
Eine einfachere Möglichkeit wäre, die eigene Einstellung zu den Dingen zu ändern, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, die Wertmaßstäbe zu überdenken. Und sich bewußt zu machen, daß der Mensch, gerade der ambitionierte Mensch, das Ergebnis einer Zigtausend Jahre dauernden Evolution ist, im Laufe derer nur die Unzufriedensten überlebt und ihre Gene weitergegeben haben und somit die inhärente Unzufriedenheit ein Wesensmerkmal des modernen Menschen und gerade der Erfolgreichen und Ambitionierten ist.
Ich kenne eine erfolgreiche Zahnärztin, die in der Mitte des Lebens mit ihrer glänzend laufenden Praxis keine Erfüllung mehr fand, diese aufgab um ihrem „eigentlichen Interesse“ folgend eine mehrjährige Ausbildung zur Psychotherapeutin an einem der renommiertesten und teuersten Institute zu absolvieren. Als Psychotherapeutin konnte sie danach nie Fuß fassen und mußte mit Nachtwachen Geld verdienen, um über die Runden zu kommen.
Veränderungen in der Mitte des Lebens sollten also wohl überlegt sein und man sollte in sich gehen, bevor man seine Altersvorsorge riskiert. Vor allem sollten die Überlegungen frei von jedem Prestigedenken und Geltungsdrang sein und sich nur auf die vermutete innere Bestimmung konzentrieren.
Ein Beispiel hierfür ist der renommierte Zürcher Herzchirurg Dr. Markus Studer, der mit 57 Jahren seine medizinische Tätigkeit aufgab und einen Kindheitstraum zu seinem neuen Beruf machte. Als selbständiger Spediteur mit einem eigenen LKW bereiste er mit einer schönen Altersabsicherung und Rente im Hintergrund, also ohne Existenz- und Zeitdruck ganz Europa. Ob wir zufrieden sind oder nicht hängt also nicht nur mit dem Beruf zusammen, den wir ausüben, sondern vor allem auch damit, wie wir ihn ausüben.
Das 241 Seiten umfassende Hauptwerk ihres Buches ergänzt die Autorin durch einen 27 seitigen Anhang mit Quellenangaben und interessanten Anmerkungen und Barbara Bleisch hat es in folgende Kapitel unterteilt:
1 In der Lebensmitte
2 Ende in Sicht
3 Reue, Bedauern und Ambivalenz
4 In den besten Jahren
5 Alles erreicht
6 War es das schon ?
7 Inmitten des Lebens
Diese Kapitelüberschriften geben schon Hinweis auf die wichtigsten Themen und Fragen die sich in der „Mitte des Lebens“ stellen und die im Buch beleuchtet werden.
Dieses Buch ist gehalt- und wertvoll. Es ist auch Lesenden zu empfehlen, die sich aufgrund ihres Alters noch nicht für die „Mitte des Lebens“ interessieren oder diejenigen, die sich schon jenseits der „Mitte des Lebens“ befinden. Es sollte ein lebenslanger Begleiter sein, den man immer wieder zur Hand nimmt um die eigene Positionierung zu überprüfen.
Ich schreibe mir beim Lesen immer die merkenswerten Sätze auf. Erstaunlicherweise wirft auch das dümmste und nichtssagendste Druckwerk meist 2-3 dieser Sätze ab. Bei guten Romanen sind es, wenn man Glück hat, 10-20 und bei Jahrhundertwerken wie dem Zauberberg und manch philosophischen Büchern oft weit mehr. Würde ich mich der aus Bibliophilen-Sicht grausamen Unsitte des Anstreichens mit dem Leuchtstift bedienen, so könnte ich mir beim Buch „Mitte des Lebens“ sehr viel Mühe sparen, wenn ich das Buch in einen Eimer der leuchtend grünen Tinte tauchen würde.
Mein ganz persönlicher Aha-Satz in diesem Buch ist folgendes Zitat:
„
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Denkanstöße für eine bestimmte Leserschaft
Bewertung aus Bodensee am 08.09.2024
Bewertungsnummer: 2287452
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ich empfehle das Sachbuch von Barbara Bleisch, "Mitte des Lebens" einer bestimmten Leserschaft, die auf der Suche oder am Zweifeln ist. Obwohl das Buch "Mitte des Lebens" heißt, würde ich es erst so ab 50+ empfehlen, aber das ist sicher individuell.
Die Autorin gibt keine Tipps oder Ratschläge für die Mitte des Lebens, für die Midlife Crisis, mit der sich das Buch beschäftigt, aber sie regt zum Denken und Nachdenken in unterschiedliche Richtungen an. So ist der Untertitel des Buches auch "Eine Philosophie der besten Jahre".
Auch die Kapitel sagen viel aus über den Inhalt des Buches. Da gibt es "In den besten Jahren", "War es das schon?", "Alles erreicht" oder "Reue, Bedauern und Ambivalenz". Viele der Gedanken gehen einem irgendwann durch den Kopf, besonders sicher, wenn man vielleicht zu lange das Gleiche macht, wenn die Kinder aus dem Haus gehen, wenn man an einem Wendepunkt des Lebens steht oder vielleicht gern stehen möchte.
Das Buch ist ein Sachbuch, das zufrieden macht und das man immer wieder zur Hand nehmen kann. Damit finden Menschen, die sich gerade auf der Suche befinden, sicher Antworten, die in der Midlife Crisis helfen können.
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