Der 2. Fall für Eddie Flynn – bekannt aus dem SPIEGEL-Bestseller THIRTEEN!
Sein Klient ist unschuldig. Seine Frau nicht. Für wen soll er kämpfen?
Als David Child wegen Mordes verhaftet wird, wendet sich das FBI an Strafverteidiger Eddie Flynn: Er soll Child vertreten und dazu bringen, als Zeuge gegen eine skrupellose Anwaltskanzlei auszusagen, die im Verdacht steht, an einem globalen Betrug beteiligt zu sein. Eddie bleibt keine Wahl, denn das FBI erpresst ihn mit belastenden Unterlagen über seine Ehefrau Christine, die ihre Unterschrift ahnungslos unter ein brisantes Dokument gesetzt hatte. Als er Child zum ersten Mal trifft, weiß er, dass der Mann unschuldig ist, auch wenn die Beweise gegen ihn überwältigend scheinen. Er muss einen Weg finden, Childs Unschuld zu beweisen und gleichzeitig seine Frau zu schützen – nicht nur vor dem FBI, sondern auch vor der Firma.
Auch in seinem neuen Fall steht Eddie Flynn, einst Trickbetrüger, jetzt Anwalt, wieder immens unter Druck. In „Zu wenig Zeit zum Sterben“, dem Auftaktband der Reihe, hatte die New Yorker Russenmafia seine Tochter entführt und mit dem Tod bedroht, um ihn so zu zwingen, den berüchtigten Paten Olek Volchek gegen eine Mordanklage zu verteidigen. Diesmal sind es gleich zwei Menschen, die es vor langjährigen Gefängnisstrafen zu bewahren gilt, und um das zu erreichen, muss er vor Gericht sämtliche Register ziehen und „Gegen alle Regeln“ spielen. Aber der Reihe nach…
CIA und FBI, letztere vertreten durch Special Agent Bill Kennedy, den wir bereits aus dem Vorgänger kennen, setzen Eddy unter Druck. Sie sind einer renommierten Anwaltskanzlei auf der Spur, die mit Hilfe eines komplizierten Algorithmus für Drogenkartellen Geld wäscht. Programmiert wurde dieser von dem nerdigen David Child, Betreiber einer höchst erfolgreichen Social Media Plattform. Aktuell ist er inhaftiert und wartet auf sein Verfahren, da er beschuldigt wird – und die Beweislage ist erdrückend – seine Freundin ermordet zu haben. Eddie soll ihn anwaltlich vertreten, bei den Anklägern Zweifel an seiner Schuld säen und ihm einen Deal schmackhaft machen, um an den Quellcode des Programms zu kommen. Eine schier unlösbare Aufgabe, und ein Fall, von dem Eddie am liebsten die Finger weglassen würde, wenn, ja wenn da nicht noch seine Ex-Frau Christine involviert wäre, die für besagte Kanzlei arbeitet und in ihrer Anfangszeit blauäugig ein Dokument unterschrieben hat, das sie zur Mitwisserin an deren kriminellen Aktivitäten macht. Folglich hat sie nicht nur eine Anklage sondern auch eine langjährige Haftstrafe zu erwarten. Ein Szenario, das Eddie unter keinen Umständen zulassen kann, schon im Hinblick auf ihre gemeinsame Tochter. Nicht zuletzt, weil er sowohl von Christines als auch von Davids Unschuld überzeugt ist. Ihm bleiben 48 Stunden, um die Unschuld der beiden zu beweisen und die Kanzlei ans Messer zu liefern.
Keine Frage, es ist von vornherein klar, dass er es schaffen wird, aber wesentlich spannender ist die Beantwortung danach, wer hier eigentlich die Fäden zieht und wie er sowohl seinen Mandanten als auch seine Ex aus dieser schier ausweglosen Lage befreit. Und dann sind ja auch noch die zwielichtigen Kontakte aus seinem früheren Leben, deren Hilfe er zur Unterstützung seiner nicht immer legalen Aktionen benötigt. Ich sage nur Popo und Eidechse.
Einmal mehr präsentiert uns Steve Cavanaugh (vor seiner Karriere als Autor ebenfalls Anwalt) eine temporeiche und intelligent verschlungene Story, die immer wieder mit unerwarteten Wendungen aufwartet. Das hält die Spannung bis zur letzten Seite und macht es kaum möglich, das Buch aus der Hand zu legen.
Zusätzlich gibt es immer aber auch immer wieder die passenden Kommentare zum amerikanischen Rechtssystem. Ein Beispiel gefällig?
„Das System, das einem Angeklagten erlaubte, sich einen sündteuren Anwalt zu kaufen, der ihn heraushaute, war dasselbe System, das erfahrene Staatsanwälte mit unbegrenzten Ressourcen gegen Pflichtverteidiger aufbot, die ihren Mandanten nicht einmal ein Busticket zum Gericht spendieren konnten.“ (S. 133)
Wer eine spannende und unterhaltsame Lektüre sucht, sollte hier unbedingt zugreifen. Und da die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind, besteht auch keine Notwendigkeit, sich an die Reihenfolge zu halten.
So so gut durchdacht
Bewertung am 25.03.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Das ist jetzt das vierte Buch, welches ich aus der Eddie Flynn Reihe lese und noch immer bin ich fasziniert und beeindruckt vom Genie Eddie Flynn, von dieser ganzen durchdachten Geschichte. Jedes Mal aufs Neue werde ich wieder überrascht und schockiert. Auch in diesem Band gab es wieder einige Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen. Wo anfangs alles ausweglos und verworren schien, hat am Ende alles Sinn ergeben. Zu Beginn hat man als Leser:in lauter Fragmente, die nicht zusammenzupassen scheinen, aber je mehr man liest, desto mehr begreift man. Eddie Flynn ist für mich immer wieder eine Wundertüte. Er schafft es jedes Mal auf Details zu achten, die einem nichtig erscheinen. Er entwickelt früh einen Plan, der den Raum bekommt sich zu entfalten, sodass man am Ende dasitzt, sich die Hand vor die Stirn schlägt und denkt: Ja, natürlich, das macht Sinn. Es war alles sehr gut durchdacht und die Spannung war stetig vorhanden. Es gab so viele verschiedene lose Enden, die nicht so wirkten, als würden sie überhaupt zusammengehören, doch schlussendlich kam das große Ganze zum Vorschein. Ich habe nicht nur einmal mit Eddie mitgelitten und natürlich durchgängig mitgefiebert. Die menschlichen Abgründe wurden sachlich und klar dargestellt, dennoch gab es auch kontinuierlich diesen kleinen Hoffnungsschimmer, der diese Reihe ausmacht. Ich kann das Buch nur empfehlen.
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