Das falsche Gewicht
Die Geschichte eines Eichmeisters
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Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
01.01.2021
Verlag
Boer VerlagSeitenzahl
136
Maße (L/B/H)
21,1/14/1,5 cm
Eichmeister Anselm Eibenschütz zieht mit seiner Frau nach Zlotogrod in den äußersten Osten des Reiches, unmittelbar an die russische Grenze. Dort wird die Staatsgewalt verachtet und der verstorbene Eichmeister war aufgrund seiner Untätigkeit geschätzt. Eibenschütz jedoch nimmt seine neue Aufgabe sehr ernst und bringt mehrere Kaufleute vor Gericht, wodurch er sich allgemein verhaßt macht. Leibusch Jadlowker, ein vierschrötige, Gastwirt und Gemischtwarenhändler, der eigentlich Kramrisch heißt, beherbergt Landstreicher, Diebe, Räuber sowie russische Deserteure und verfertigt falsche Gewichte. Eibenschütz verkehren immer häufiger in der Grenzschenke und verguckt sich dort in die Zigeunerin Euphemia Nikitsch. Sie ist die Freundin Jadlowkers und wohnt in der Grenzschenke. Als der Eichmeister bald darauf auf einem Markt Jadlowker beim Fischverkauf ohne Konzession erwischt, leistet dieser heftigen Widerstand. Jadlowker wird daraufhin zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und Eibenschütz behördlicherseits als vorläufiger Verwalter der Grenzschenke bestimmt. Der biedere Eibenschütz erfährt bei Euphemia im Bett die erste Liebe seines Lebens und wohnt fortan faktisch in der Grenzschenke. Das Glück währt nur kurz. Der Maronibrater Konstantin Sameschkin macht ältere Rechte auf die Schöne geltend. Euphemia trennt sich vom Eibenschütz. Dieser bleibt in der Schenke wohnen, ergibt sich dem Trunke und vernachlässigt seine Amtsgeschäfte. Die Cholera bricht aus und rafft die Menschen dahin. Schließlich müssen Sträflinge aus dem Zloczower Kerker verpflichtet werden, um die Leichen aus den Häusern zu holen. Unter den Leichenträgern befindet sich Jadlowker. Unter dem Einfluss eines neuen Gendarmen waltet Eibenschütz seines Amtes gestrenger und unbarmherziger als je zuvor. Aus Rache erschlägt Jadlowker den Eichmeister und wird inhaftiert. Euphemia bleibt allein in der Schenke.
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Textdarstellung
Bewertung am 03.09.2015
Bewertungsnummer: 889467
Bewertet: eBook (ePUB)
Keine inhaltliche Bewertung!
Gelesen auf Tolino: Die zweite Hälfte des eBooks kann nicht gelesen werden, da der Text mikroskopisch klein dargestellt wird und sich auf dem Torino nicht vergrössern lässt.
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Auf der Waage
Polar aus Aachen am 15.01.2008
Bewertungsnummer: 574977
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Wie steht es um die Redlichkeit eines Kleinbürgers? Gut, würde man im Allgemeinen behauptet. Denn sie, die Redlichkeit, ist alles, was er besitzt. Sie unterscheidet ihn von anderen. Sie hält seine kleine Welt zusammen. Mit ihr kann er sich über andere erheben. Joseph Roth erzählt von einem solchen Mann, der glaubt, dass die Welt sich eichen lässt, obwohl schon die eigene Frau längst ein falsches Gewicht in ihrer Ehe aufgelegt hat. Sind es die Gauner, die Deserteure, die Schmuggler, die ihn zu Fall bringen, oder nicht vielmehr er selbst. Hinter allen Geschichten von Joseph Roth steht der Untergang der Habsburger Monarchie. Auch sie schillernd, stolz, mächtig, bis sie urplötzlich feststellen mußte, dass sie sich überlebt hatte. Und so muß auch Anselm Eibenschütz feststellen, dass er in dem Beruf, den er seiner Frau zu liebe übernimmt, die Verlockungen so mächtig sind, dass er ihnen erliegt. Der Mann verliebt sich zuerst und wirft dann all das, was ihn ausmacht über Bord. Dass er ohne all das nicht zu Recht kommt, erkennt er zu spät. Jeder trägt ein Bild von sich vor sich her, und wer glaubt, ein völlig anderer zu sein, dem wird nicht selten vor Augen geführt, wie kurz das Glück doch sein kann. Joseph Roths Roman ist ein Meisterwerk über das große Glück, über das Aufbegehren gegen sich selbst und über die wunderbare Manie des Menschen sich glauben zu machen, das man eigentlich ganz anders leben will.
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