Commissario Laurenti wird in das Dorf Prosecco gerufen. Vor dem Partisanen-Mahnmal auf dem Karst, wo der Opfer der Nazi-Besatzung und des Faschismus gedacht wird, liegt ein Toter. Es gibt Hinweise auf eine Mordserie. Und Laurenti ahnt, dass jemand gekommen ist, um über die Geschichte zu richten. Ausgerechnet in einer Zeit, da der Populismus im Aufwind ist. Die Ermittlungen führen zu den ältesten Bürgern Triests. Vielleicht können ihre Erinnerungen helfen, eine weitere Tat zu verhindern. Doch in der Hafenstadt pflegt jeder seine eigene Wahrheit, und das nächste Opfer ist irgendwo da draußen.
"Laurenti gehört zur Riege der großen Kommissare." DER SPIEGEL
Commissario Laurenti - als stur, trotzig und respektlos bekannt - erfährt meist als Letzter von den schlimmsten Ereignissen. Im Dienst wie zu Hause. Er weiß, dass die Geschichte in der komischen Stadt Triest nicht vergeht. Immer wieder bricht die Vergangenheit auf. Frage: Wer wirft gern den ersten Stein?
Heinichen in Bestform
Manfred Fürst aus Kirchbichl am 02.09.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
„Entfernte Verwandte“, der elfte Roman, in dem Veit Heinichen seinen Triester Commissario Proteo Laurenti einen komplexen Fall lösen lässt. Nur nach intensiver Jahrelanger Recherche und unzähligen Gesprächen mit Zeitzeugen entstand der Roman, in dem es um eine grenzüberschreitende europäische Thematik geht, die auch tief in die fragile Geschichte der Hafenstadt Triest zurückreicht.
Der neue Roman führt tief in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück. Ein junges Paar hat Aufzeichnungen einer alten Tante entdeckt; enthalten ist auch eine Liste von angeblichen Kriegsverbrechern und Kollaborateuren, die während der deutschen Besetzung von Stadt und Region nach dem Sturz Mussolinis ihr Unwesen getrieben hatten. Eleonora Rota und Nicola Tapisin, die "entfernten Verwandten" der Tante, wollen nun für die alte Frau Rache nehmen und töten die noch lebenden italienischen und auch deutschen Täter bzw. deren Nachkommen mithilfe einer extrem effektiven Kampfarmbrust, was bei den Ermittlern allgemeine Verwirrung erzeugt.
Die zunächst zusammenhanglos erscheinenden Morde von Monaco über den Karst bis nach Triest kommen erst mühsam durch die Recherche Laurentis in einen sinnvollen historischen Zusammenhang.
Heinichen lebt seit fünfundzwanzig Jahren in Triest und hat das Triester Lebensgefühl komplett absorbiert. Das reicht von der Kulinarik, die diesmal sogar vage nachkochbare Ein-Satz-Kochrezepte enthält (Pasta Paccheri mit Sardellenfilets, Knoblauch, Peperoncini, Kapern und gerösteten Semmelbröseln), über den Wein (Rosso Celtico von Moschioni) bis hin zur Triester Malerei des 19. Jahrhunderts (Isidoro Grünhut, 1862–1896).
„Die Vergangenheit, die nie vergeht steigt wieder an die Oberfläche wie eine vor langer Zeit vom Meer verschluckte Wasserleiche“ (Zitat).
Das Cover könnte auf einem Reiseführer für TRIESTE entstammen: Im Zentrum die katholische Kirche Sant’Antonio Taumaturgo, zwischen 1823 und 1849 im neoklassischen Stil erbaut. Die runde Kuppel thront in der Mitte über dem fast 100 Meter langen Hauptschiffes. Sie ist das größte katholische Gotteshaus Triests.
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