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Beim Lesen der frühen Erzählungen erhält die Entwicklung dieses Werks über die Jahre hinweg eine Tiefenschärfe: Die Stille und die Poesie, die Latenz, das Beobachten - all das ist schon da, hat sich über die Jahre nur weiter vertieft.
St. Galler Tagblatt, Eva Bachmann Im Band "Priskas Miniaturen" sind nun endlich Merz' frühe Erzählungen aus den 70er- und 80er-Jahren wieder greifbar. ... immer handeln diese kleinen Geschichten von existenzieller Verunsicherung, dem Kampf ums Leben und davon, dass in der Ruhe die Stärke liegt.
Der Standard, Stefan Gmünder Und tatsächlich ist auch in diesen Tremolo-Trümmern bereits das zu spüren, was das Schreiben von Klaus Merz auch heute noch auszeichnet: dass es vom Vordergründigen absieht und eine Tür zu dem öffnet, was dahinter verborgen liegt ... Dass nicht nur die mehr verhüllende denn enthüllende Erzählweise, sondern auch die erzählte Welt von beeindruckender Konstanz ist, zeigt die Erzählung "Report", die erstmals vom Schicksal des Bruders Martin Merz berichtet, die in "Jakob schläft" die tragende Rolle spielen würde ... um eine andere Eigenschaft von Merz' Schriftstellerei mit seinen eigenen Worten zu umschreiben: Dass er nämlich lebenslang an einem einzigen grossen, in viele Erzählteile zerfallenden Werk arbeitet, dass dabei alles radikal aus der Ich-Perspektive gesehen ist und dennoch eine Objektivierung erreicht wird, wie sie auch mit den kunstvollsten Tricks nicht zu erreichen wäre.
Der Bund, Charles Linsmayer Merz - ein Minimalist, der die Kunst der Auslassung perfektioniert hat.
Schweizer Familie Den 20 Erzählungen aus einem Jahrzehnt, das zwei bis drei Jahrzehnte zurückliegt, hat das Lagern nicht geschadet. "Priskas Miniaturen" - das sind Fundstücke eines Autors, der sagt, dass die Sätze sitzen müssen, erst dann gehören sie aufs Papier und in ein Buch. Und der Beobachtungen herauszoomt, der Leben filtert und Erfahrungen belichtet und sie ein-, aus- und überblendet. Der bewegte und bewegende Momente festhält und ihnen Wort für Wort Kontur gibt, der sich ein Bild vom Menschen in der Zeit macht für den beobachtenden Leser und den lesenden Beobachter.
Saarländischer Rundfunk/Bücherlese, Barbara Renno Das Poetikprogramm des Klaus Merz. Beobachten, fokussieren, komprimieren. Sprach-Bilder meisseln. Ergänzt mit Zeichnungen, Bildern, Pinselätzungen des Malerfreunds Heinz Egger entstehen schmale bibliophile Schönheiten im Innsbrucker Stammverlag Haymon ... Merz berichtet vom gewöhnlichen Leben, den kleinen Irritationen unserer Existenz: verdichtet, präzis, lakonisch; das ist sein Markenzeichen ... Merz bleibt nicht am Boden haften; er führt seine Figuren in unwirkliche, unheimliche Gefilde. Ein spielfreudiger Regisseur, der seinen Akteuren allerlei Aufbegehren zutraut. Ein humorvoller Dichter, der gern ins Absurde, Groteske, Komische ausschweift - und überraschende Landungen wagt ... Seit 40 Jahren formt Klaus Merz sein "latentes Material", beginnt mit jedem Bild, mit jeder Geschichte von vorn. Holt das Material ans Licht, bewahrt ihm aber seine Verborgenheit. Perfektioniert die Kunst des Aussparens, bewährt sich als Meister einer Zwischenwirklichkeit.
Buchjournal, Franziska Schläpfer Wer so schreibt, versteht etwas von Sehnsucht.
Heilbronner Stimme