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Ich bin ein Glückskind
Sikal am 17.02.2018
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Felix Mitterer bezeichnet sich selbst als Tiroler Heimatdichter und Volksautor, feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag und schrieb wie könnte es anders sein seine Autobiographie selbst. In Mein Lebenslauf erzählt er von seiner schwierigen Kindheit, seiner Familie, seinen Anfangsschwierigkeiten und natürlich von seinem beeindruckenden literarischen Schaffen.
Felix wird als dreizehntes Kind geboren und von seiner leiblichen Mutter an deren Freundin verschenkt, weil diese keine Kinder bekommen konnte. Das Aufwachsen in bäuerlichen Verhältnissen war von Armut geprägt, oftmals war er Gewalt und Lieblosigkeit ausgesetzt. Als er endlich alt genug war, verließ er sein Elternhaus, um erst in der Lehrerbildungsanstalt, später beim Zollamt, sein Glück zu versuchen. Doch auch wenn Felix noch nicht viel von der Welt wusste, so hatte er von Anfang an ein Ziel vor Augen: Schriftsteller das wollte er werden und mit Literatur wollte er leben.
Stetig schrieb er Zeile um Zeile und ganz langsam stellten sich die ersten Erfolge ein. Im Zentrum seiner Geschichten oftmals Außenseiter, Benachteiligte und sozial Schwache, es war ihm immer ein Bedürfnis, gerade diesen Menschen eine Stimme zu geben. Genauestens recherchierte er für seine Werke, fuhr an so manchen Originalschauplatz, um mit Betroffenen oder auch Zeitzeugen zu sprechen.
Viele bekannte Personen begleiteten Felix Mitterer im Laufe seines bewegten Lebens, welche natürlich in seiner Biografie nicht fehlen dürfen unvergessen Werner Pirchner, Hans Brenner, Kurt Weinzierl oder Ruth Drexel, um nur einige zu nennen. Sein starker Bezug zu seiner Heimat Tirol, seine Verbundenheit mit den Bergen, merkt man immer wieder während des Lesens er schreibt unaufgeregt, still, teilweise poetisch, nicht nur über die Jahre in Telfs, seine Zeit in Irland, sondern auch über seine Liebe zu seiner Frau Chyseldis und zu seiner Tochter Anna.
Doch der Hauptpart der Biografie ist natürlich das Theater und sein literarisches Schaffen, ein Auszug aus Werken wie z.B. Stigma, Kein Platz für Idioten, Sibirien, Jägerstätter, aber auch die Superhenne Hanna, einige Tatortfolgen und wohl allseits bekannt die Piefke-Saga, die mittlerweile Kultstatus erreicht hat.
Felix Mitterer erzählt uns ganz einfach sein Leben, das manches Mal spannend, dann wieder schmerzhaft oder auch beneidenswert war. Ohne Verbitterung beinahe lapidar, ganz sicher jedoch gelassen schreibt er über seine Suche nach seinem leiblichen Vater, die Beziehung zu seiner Adoptivmutter, aber auch zu seiner leiblichen Mutter, so manche Enttäuschung im privaten wie auch beruflichen Bereich.
Felix Mitterer durfte bisher ein bewegtes Leben leben, blickt nach vorne auf neue Projekte und zukünftige Konzepte und wird bestimmt noch das ein oder andere Mal von sich reden machen.