Um Kinder allein aufzuziehen, braucht man Geld. Da Nelly, Mitte dreißig, Platz hat und gut kochen kann, holt sie sich zahlende Mittagsgäste ins Haus. Ein paar Frauen, aber auch die verschiedensten Männertypen: Da ist ein Kapitän, der lange nicht zur See gefahren ist, ein braungebrannter Sportlehrer, ein Versicherungsmann und ein ebenso hübscher wie patenter Elektriker. Leider ist er in Begleitung. Doch die hat eine Erdnussallergie … In ›Der Mittagstisch‹ wird das Familienleben bald ebenso turbulent, wie der Menüplan abwechslungsreich ist.
Der Mittagstisch, von Ingrid Noll nimmt einen mit auf einer kulinarische Reise, wobei es auch zu einem Mord und einem bedauerlichen Todesfall kommt.
Ich finde, dass der Mittagstisch nicht unbedingt zu Kriminalkomödie reicht. Denn der Krimi kommt doch etwas zu kurz. Es ist für mich eher ein Familienroman, wo es zwar zwei Todesfälle und einen Mord gibt, aber es geht doch in meinen Augen mehr um das Verhältnis zwischen den einzelnen Gästen und der Gastgeberin Nelly. Es gibt einige lustige Sequenzen, die ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.
Ingrid Noll gelingt es in diesem Roman, die verschiedenen Protagonisten sehr gut zu zeichnen und ihnen eine gute Tiefe zu geben. Spannung ist in diesem Roman eher weniger zu finden, da man immer wieder genau erklärt bekommt, wie die verschiedenen Toten umgekommen sind.
Wobei es spannend ist, wie sich das Verhältnis zwischen den Personen entwickeln, ob es nun das Verhältnis zwischen Nelly und dem Elektriker, oder ob es nun das wirklich lustige Verhältnis zwischen Nellys Mutter und dem Kapitän ist.
Gerade der Kapitän ist ein wirklich sehr belebendes Element. Gerade was Freundschaft bedeutet wird bei ihm wirklich gut erklärt. Es ist wirklich so, dass er ein Herzens guter Mensch ist, der sich ausgerechnet mit Nellys Mutter sehr gut versteht.
Der ich nenne es mal Erzeuger der beiden Kinder ist auch ein Mensch, der ein Blender ist und insbesondere er ist sehr undurchsichtig. Aber gerade so einer macht manchmal das Salz in der Suppe aus.
Alles in allem ist es ein schön geschriebener Roman, der aufzeigt wie schwer es sein kann, als alleinerziehende Mutter an Geld zu kommen.
Man kann dieses Buch wirklich entspannt lesen und man bekommt an einigen Stellen dann doch Hunger, und möchte selbst Gast sein beim Mittagstisch.
Es ist auf alle Fälle ein Buch, welches man einfach einmal zwischendurch lesen kann, auch wenn es nicht von der Spannung lebt, wie ich es von einem Krimi gewohnt bin, sondern eher von den verschiedenen Personen, die an diesem Mittagstisch teilnehmen. Es ist auch schön, was sich so alles rund um diese Gruppe ereignet. Gerade dies macht dieses Buch aus.
Was mir ein wenig gefehlt hat, war vielleicht im Anhang noch das eine oder andere Essen des Mittagstisches als Rezept zum Nachkochen.
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