Michael Beard ist Physiker - und Frauenheld. Er hat den Nobelpreis erhalten, doch ist er alles andere als nobel: Im Beruf ruht er sich auf seinen Lorbeeren aus, privat hält es ihn auf Dauer bei keiner Frau. Bis die geniale Idee eines Rivalen für Zündstoff in seinem Leben sorgt. In >Solar< geht es nicht nur um Sonnen-, sondern auch um kriminelle Energie.
... sollte man's lassen. Ian Mc Ewan hat bestimmt genügend gute Bücher geschrieben, um ein solch schwaches verkaufen zu müssen. Die Hauptfigur ist überzeichnet, das kennt man von Mc Ewan nicht anders, diese hier wirkt aber mehr gesucht als erfunden, sie erinnert an Laienschriftsteller, oder an solche, die einen Abgabetermin einhalten mussten.
Alles scheint viel zu wenig überdacht, hingekritzelt, dem Zufall überlassen.
Schade.
Ein Chauvi rettet die Welt
Bewertung am 04.07.2012
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Von chauvinistischen Bourgeois, Lippenpflegestiften und künstlicher Photosynthese.
Michael Beard ist fassungslos! Seine Frau betrügt ihn: mit einem Bauhandwerker(!). War er es doch, der in den letzten fünf Jahren ein dutzend Affären gepflegt hat.
Beard, zweiundfünfzig, nicht wirklich attraktiv, kahl, klein, dick und klug. Nobelpreisträger der Physik, einst Wissenschaftler, nun ein alternder Bourgeois. Seine Frau, zwanzig Jahre jünger und immer noch so frisch wie Erdbeeren mit Schlagsahne.
Verwundert darüber, wie lähmend und erbärmlich es sich anfühlt, der Betrogene zu sein, flüchtet er, vor dem kläglichen Endspiel seiner fünften Ehe, nach Spitzbergen zu einer Klimakonferenz.
Eingeladen waren insgesamt zwanzig Künstler und Wissenschaftler, die sich mit dem Klimawandel beschäftigten. In nur fünfzehn Kilometer Entfernung... befand sich ein dramatisch abschmelzender Gletscher, dessen steile blaue Klippen regelmäßig hausgroße Eisblöcke kalbten. An Bord gab es einen international renommierten italienischen Koch; allzu aufdringliche Eisbären würden notfalls von einem Führer mit einem großkalibrigen Gewehr erschossen... Das Kohlendioxid von zwanzig Hin- und Rückflügen, von Schneemobilfahrten sowie sechzig in polarer Kälte zubereiteten warmen Mahlzeiten pro Tag sollte durch dreitausend neugepflanzte Bäume in Venezuela wettgemacht werden sobald man ein geeignetes Gelände gefunden und die zuständigen Behörden bestochen hätte.
Zurück in der Zivilisation hat Beard eine Vision. Gottgleich will er die Welt mit künstlicher Photosynthese in industriellem Maßstab beschenken.
Das Psychogramm eines alternden, betrogenen Chauvis, die Be- und Verurteilung der gesamten Zivilisation, die Möglichkeit ihrer Rettung und eine ordentliche Portion Physik. All das schnürt McEwan zu einem Päckchen, mit Dramatik, bitterbösem Witz und köstlichen Anekdoten bedrucktem Geschenkpapier.
Gepflegte Unterhaltung!
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