RezensionBild
Wie schon beim Vorgänger hat der Transfer eigentlich keine wirklichen folgenschweren Mängel es ist eher die Machart, die ihm die Höchstwertung verwehrt, da die eingesetzten Stilmittel zu Abweichungen von den (üblichen) Bestwerten führen. Die Farben leuchten satt, bieten aber trotz einiger Abweichungen meist noch natürliche Töne. Das Bild ist etwas zu dunkel abgestimmt, was auch der an sich große, teils gar leicht überzogene Kontrastumfang nicht vollends abfängt, wodurch es in dunklen Abschnitten aufgrund harter Schattenbildung mitunter zu Detailverlusten kommt. Der Schwarzwert ist überwiegend tief, ohne zu grobe Konturen zu zeichnen und bietet sogar feine Abstufungen, die durchaus auch Details erlauben. Offenbar als Stilmittel ist der Look aber nicht klinisch rein, sondern etwas rauh gewählt, was sich neben dem harten Kontrast auch im deutlicheren Filmgrain zeigt, dass wie ein Rauschschleier auf dem Transfer liegt. Besonders auffällig ist dies erneut in dunkleren Szenen und bei Innenaufnahmen. Die Tiefenschärfe erreicht teils fast Referenzwerte, sinkt aber in einigen Einstellungen etwas unverständlich auf ein nur durchschnittliches Niveau ab. Kanten und Konturen wirken in Normalaufnahmen oft etwas weich, während sie bei effektlastigen, meist mit CGI angereicherten Szenen deutlich knackiger daherkommen, was so ziemlich dem Gegenteil von der Regel entspricht. Da der Film einen hohen Anteil an Effektshots hat, fällt die Weichheit allerdings nicht allzu stark ins Gewicht. Trotz all der Mini-Macken ist das Bild aber überwiegend plastisch. Die Kompression erscheint aber nicht ganz fehlerlos, da sich untypisch für das Platzangebot auf einer Blu-ray immer mal wieder Blockstrukturen bei Farbabstufungen zeigen (des Öfteren in Flugsequenzen des Iron Man zu Anfang und im Finale auf dunklen Flächen sichtbar).
Alles in allem reicht es dennoch zu knappen neun Punkten, gern hätte man bei einem optisch so gelungenen Film aber noch bessere Transfer-Werte gesehen!
RezensionBonus
Extras satt und das komplett in HD und mit optionalen Untertiteln ausgestattet gibt es auf der Scheibe. Reichliche Informationen rund um die nicht ganz unproblematische Filmentstehung gibt es im rund 85-minütigen Making Of (mit DTS-HD 5.1-Ton) und dem Audiokommentar von Regisseur Jon Favreau. Im AK geht Favreau erstaunlich offen damit um, dass er sich mit dem Studio fast verworfen hatte und für die Regie der Fortsetzung zunächst nicht die erste Wahl war. Weiter geht es mit sechs kurzen Featurettes (Gesamtlaufzeit ca. 30 Minuten), die ebenfalls auf Einzelaspekte oder Szenen eingehen. Gleich acht entfallene und erweiterte Szenen (gesamt ca. 20 Minuten), optional mit Audiokommentar des Regisseurs, folgen. Animierte Storyboards und Designentwürfe geben Einblick in die Post-Production am Reißbrett. Die Shield Datenbank, weitere Infos auf Texttafeln, sowie Teaser und Trailer in Deutsch und Englisch ergänzen die umfangreichen Extras. Der BD-Live-Bereich war leider nicht anwählbar/verfügbar. Die Menüs sind durchweg animiert und in DD 5.1 sounduntermalt. Die Disc kommt mit einem Wendecover daher.
Die Extras sind durchweg sauber produziert und insgesamt nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam aufbereitet. Alles in HD mit teilweisem HD-Ton ist ebenfalls leider noch kein Standard und daher sehr erfreulich!
RezensionTon
Wie es sich für eine actionreiche Comic-Verfilmung gehört, präsentiert sich dem Zuschauer, respektive Zuhörer ein durchaus bombastischer Soundtrack, der angereichert ist mit ordentlich Tiefenbass und einer krassen Dynamik, die das Boxenset fordert. Bei all dem Krach mangelt es aber doch etwas an Feinzeichnung, soll heißen, dass die Split-Effekte teils etwas uninspiriert aus den Boxen knallen und durchaus noch differenzierter erklingen dürften. Möglicherweise ist das aber auch bloß eine Frage der Pegel, die nicht unbedingt der Normalabstimmung entsprechen, die man also gegebenenfalls manuell anpassen sollte, um das Hörerlebnis weiter zu verbessern! Ruhigere Szenen bieten eine räumlich angedeutete Kulisse, die zumindest auf der Front auch direktionale Signale beinhaltet. Der Score wird sehr weiträumig, voluminös und klangvoll wiedergegeben. Echte Highlights stellen die Filmsongs der Alt-Rocker AC/DC dar, die hier beweisen, dass sie noch längst nicht zum alten Eisen gehören und einen Actionfilm auch für die jüngere Zuschauergeneration würdig und atmosphärisch zu beschallen verstehen! Zu guter Letzt kommen die Stimmen klar verständlich aus dem Center oder dem bildlogisch korrekt zugeordneten Kanal.
Natürlich wird auch hier klar überdurchschnittliche Kost geboten, jedoch erreicht es erneut nicht ganz um die Höchstwertung zu ergattern.
Zitat
IRON MAN gehörte nicht nur in Deutschland zu den größten Kinohits des Jahres 2008 und erfreut sich auch auf den digitalen Medien großer Beachtung. Der Erfolg, der zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, dass sich das Franchise doch einigermaßen vom Comiverfilmungs-Einheitsbrei abhebt in dem es nicht bloß auf Bombast-Effekte, sondern auch auf Story und Charakterzeichnung wert legt, sollte mit dem Sequel natürlich möglichst wiederholt, wenn nicht sogar getoppt werden. Nachdem das Studio zunächst Regisseur Jon Favreau für die Fortsetzung nicht besetzen wollte, kam es dennoch zu der erneuten Zusammenarbeit, was dem Streifen sichtlich gutgetan hat! Dadurch ist nicht nur ein Großteil von Cast & Crew mit dem Vorgänger identisch, sondern befindet sich ein Mann hinter der Kamera, der nicht nur die Erfahrung aus der Umsetzung des Erstlings mitbringt, sondern auch mit Herzblut bei der Sache ist! So konnte die Fortsetzung das Kinoeinspiel des Erstlings sogar noch toppen und auch das Blu-ray-Release wird von den Fans seit Monaten sehnlichst erwartet und erfreut sich reger Vorab-Diskussionen.
IRON MAN 2 setzt storytechnisch konsequent am Vorgänger an und etabliert dabei nicht nur neue Bösewichte, sondern auch Unterstützer des Iron Man. Mit einem seit einigen Jahren wieder erstarkten Mickey Rourke in der Rolle des fiesen Wissenschaftlers Ivan Vanko (was für ein Name), der an Tony Stark Rache für die Vergehen dessen Vaters am Familienoberhaupt des russischen Forschers üben will und dem ewigen Zweiten im Rennen um den Kampfanzug, Justin Hammer (schön schmierig gespielt von Sam Rockwell), ist der Film auf der bösen Seite gut gerüstet. Neben dem erneuten Auftreten von Gwyneth Paltrow als Pepper Potts, die von der Assistentin zur Chefin bei Stark Industries aufsteigt, wird der Platz der schönen Rockträgerin frei für Scarlett Johansson als Natalie Rushman, die neben einem geheimen anderen Nachnamen noch weitaus mehr zu verbergen hat. Also auch auf der Seite der Unterstützer gibt es höchst attraktiven Zuwachs. Dies allein sorgt zwar sicherlich für Schauwerte, doch auch die Action kann sich erneut wirklich sehen lassen. Wie es einem Sequel zumeist anhängt, ist das Motto teurer, lauter und bombastischer hier deutlich sichtbar. Das schadet zwar dem Unterhaltungswert in keinster Weise, da das Geld für wirklich gelungene, toll in Szene gesetzte Action-Sequenzen Verwendung fand, doch hätte es in diesem Zuge auch ruhig ein etwas anspruchsvolleres Drehbuch sein dürfen. Zwar gibt es wieder einige Seitenhiebe auf die Gesellschaft an sich und natürlich auch gegen das Militär, aber die Story ist bisweilen ein wenig dünn geraten. Doch bei all dem Kra-Wumm und dem zynischen Unterton und auf satte zwei Stunden Laufzeit gesehen ist das weitestgehend zu verschmerzen. IRON MAN 2 will wohl auch nicht in erster Linie Charakterstudie sein, als vielmehr ein gutes Stück Actionkino, das es zweifelsohne geworden ist! Ganz nebenbei gibt es aber auch ruhigere, fast nachdenkliche Momente und einen Superhelden in Lebensgefahr, was von Robert Downey Jr. durchaus glaubhaft gespielt wird. Schön auch wieder seine zynischen und verschmitzten Wesenszüge, die den Charakter des Tony Stark deutlich prägen.
Wer also gern Comic-Verfilmungen schaut oder einfach nur gute Actionfilme mag, ohne auf etwas Tiefgang und nachvollziehbare Charaktere zu verzichten, wird hier aller bestens bedient.
Das gilt auch für die Blu-ray, die zwar keine perfekte, aber doch sehr gute Technik und reichlich Extras bietet und damit insgesamt gesehen zu den besten Scheiben des Jahres gehört!