Die Legende vom heiligen Trinker
Band 23973

Die Legende vom heiligen Trinker

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

22.01.2010

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

64

Maße (L/B/H)

17,9/11,3/1,2 cm

Beschreibung

Rezension

»Das leidende und erliegende Herz ist seine Domäne. Er kann wahrhaftig erzählen, einfach und mit welcher Natürlichkeit!«
»Er war ein Poet im ursprünglichen Sinne des Wortes, der Schöpfer eines Alls. Kaum ein Gesamtwerk ist von größerem Charme.«
»Jede Seite, jede Zeile ist wie die Strophe eines Gedichts gehämmert mit dem genauesten Bewußtsein für Rhythmus und Melodik.«
»Wie sein heiliger Trinker, der ihm so sehr gleicht, fühlte sich Joseph Roth in der rauhen Unmittelbarkeit des Lebens am wohlsten, in der physisch erfahrbaren Wirklichkeit der Farben, der Geschmäcke und Gerüche.«
»Das leidende und erliegende Herz ist seine Domäne. Er kann wahrhaftig erzählen, einfach und mit welcher Natürlichkeit!«
»Er war ein Poet im ursprünglichen Sinne des Wortes, der Schöpfer eines Alls. Kaum ein Gesamtwerk ist von größerem Charme.«
»Jede Seite, jede Zeile ist wie die Strophe eines Gedichts gehämmert mit dem genauesten Bewußtsein für Rhythmus und Melodik.«
»Wie sein heiliger Trinker, der ihm so sehr gleicht, fühlte sich Joseph Roth in der rauhen Unmittelbarkeit des Lebens am wohlsten, in der physisch erfahrbaren Wirklichkeit der Farben, der Geschmäcke und Gerüche.«

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

22.01.2010

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

64

Maße (L/B/H)

17,9/11,3/1,2 cm

Gewicht

70 g

Auflage

5. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-257-23973-7

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Bittersüßes Gebräu in giftgrünem Gewand

Christian1977 aus Leipzig am 09.10.2023

Bewertungsnummer: 2040125

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Paris, 1934: Andreas ist ein obdachloser Alkoholiker und lebt irgendwo unter den Brücken an der Seine. Als ein gut gekleideter Herr ihm begegnet, scheint sich das Glück auf seine Seite zu schlagen. Schließlich schenkt ihm der Mann 200 Francs und fordert sie nicht einmal zurück. Doch Andreas sieht sich als Ehrenmann und besteht auf die Rückzahlung. Der Herr lässt sich darauf ein, fordert Andreas aber auf, nicht ihm das Geld zurückzugeben, sondern es der Heiligen Thérèse von Lisieux in einer Pariser Kirche zu widmen. Kein Problem für den Ehrenmann Andreas - wäre da nicht der permanente Alkoholdurst... Doch auch wenn die 200 Francs schnell ausgegeben sind, scheint Andreas das Glück plötzlich gepachtet zu haben. Ein Wunder der kleinen Thérèse? Doch wie lange kann man sich auf Wunder verlassen? Joseph Roths Erzählung "Die Legende vom heiligen Trinker" erschien erstmals 1939, kurz nach dem Tode des damals gerade einmal 44-jährigen österreichischen Schriftstellers. Es ist somit die letzte Veröffentlichtung Roths und nimmt nicht nur deshalb eine besondere Rolle im Werk des Autors ein. Gemeinsam mit seinen Romanen "Radetzkymarsch" und "Hiob" begründet auch diese Novelle Roths Rang als einen der wichtigsten deutschsprachigen Autoren des frühen 20. Jahrhunderts. Nun ist sie in einer Neuauflage der Penguin Edition erschienen. Mit der 2021 gestarteten Klassikerreihe in knallbunten Farbtönen wollte Penguin laut eigener Aussage "Farbe ins Bücherregal" bringen. Eine Aktion, die vollends aufgegangen ist. Denn mittlerweile konnte man mit Neuausgaben wie Melvilles "Bartleby, der Schreibgehilfe" oder Emily Brontës "Sturmhöhe" nicht nur herausragende Klassiker einer jüngeren Generation schmackhaft machen, sondern ganz nebenbei auch den German Brand Award 2022 gewinnen. Roths "Legende vom heiligen Trinker" erscheint wohl nicht von ungefähr in giftigem Grün. Denn nicht nur Andreas' Galle wird in der gerade einmal knapp 80 Seiten langen Erzählung über die Maßen gefordert, sondern auch die Leserschaft, der hier ein bittersüßes Gebräu präsentiert wird. Ins Auge sticht dabei nicht nur die Farbe des Buches, sondern auch die äußerst einfache, fast naive Sprache, mit der es Joseph Roth gelingt, von Beginn an Empathie für seinen Antihelden Andreas aufzubauen. Dabei ist "unser Andreas", wie es in der Erzählung liebevoll heißt, kein Kind von Traurigkeit. Nach und nach erfahren wir nämlich, was ihn an den Rand seiner Existenz geführt hat. Andreas hat einen Mann totgeschlagen, einen Rivalen im Kampf um eine Geliebte. Doch Roth und die Leser:innen verzeihen es ihm vollständig. Damit hat unser Andreas einen Bonus im Vergleich zu anderen Trinkern der Literatur. Hat Ole Jastrau aus Tom Kristensens wundervollen Roman "Absturz" jemals einen Menschen körperlich verletzt? Dazu war er gar nicht in der Lage. Dennoch war man von ihm permanent enttäuscht, fast wütend auf ihn. Unser Andreas hingegen kann sich alles erlauben. Und so freut man sich mit ihm über das Glück, das ihn so plötzlich auf all seinen Wegen begegnet. Sei es das viele Bargeld, das er in einer gebraucht gekauften Geldbörse findet. Seien es die wohlmeinenden Menschen, die ihm immer wieder mit Geld aus der Patsche helfen, obwohl Andreas es genauso regelmäßig versäuft wie Ole Jastrau. Es ist ein Märchen. Oder sogar noch mehr, denn die häufigen Satzanfänge mit "Und" in Verbindung mit dem Wörtchen Legende und der allseits beliebten Thérèse von Lisieux machen aus der Erzählung fast etwas Biblisches. Auch die zahlreichen Wiederholungen erinnern durchaus daran. Das ist von Roth ebenso klug konzipiert wie hintersinnig und mit feinem Humor hinterlegt. Doch ganz am Ende - man ahnt es früh - bleibt einem das Lachen im Halse stecken und Roth dekonstruiert die gesamte Legende mit einem einzigen bitteren allerletzten Satz. Das ist sehr berührend, besonders wenn man im Hinterkopf hat, dass dies die letzte Erzählung Roths und er dem Alkohol letztlich erlegen ist. Garniert wird die Legende mit einem zwar informativen, aber nicht besonders originellen Nachwort, denn es handelt sich dabei lediglich um ein paar Auszüge der Roth-Biographie von Wilhelm von Sternburg aus dem Jahre 2009. Da die Penguin Edition aber von Beginn an eher auf ein hervorragend kuratiertes Programm in Verbindung mit einem frischen Design und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis setzte und das Nachwort dabei ein wenig vernachlässigte, ist es auch diesmal nichts, was besonders negativ ins Gewicht fallen würde. Mit Roths "Legende vom heiligen Trinker" gelingt es der Penguin Edition abermals, einen sehr lesenswerten Klassiker der Weltliteratur in ansprechender Form und Aufmachung wieder ins Interesse einer breiten Leserschaft zu rücken. Mit der Figur seines Andreas hat Roth einen klassischen, aber dennoch liebenswerten Antihelden erschaffen, der lange im Gedächtnis bleiben wird.
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Bittersüßes Gebräu in giftgrünem Gewand

Christian1977 aus Leipzig am 09.10.2023
Bewertungsnummer: 2040125
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Paris, 1934: Andreas ist ein obdachloser Alkoholiker und lebt irgendwo unter den Brücken an der Seine. Als ein gut gekleideter Herr ihm begegnet, scheint sich das Glück auf seine Seite zu schlagen. Schließlich schenkt ihm der Mann 200 Francs und fordert sie nicht einmal zurück. Doch Andreas sieht sich als Ehrenmann und besteht auf die Rückzahlung. Der Herr lässt sich darauf ein, fordert Andreas aber auf, nicht ihm das Geld zurückzugeben, sondern es der Heiligen Thérèse von Lisieux in einer Pariser Kirche zu widmen. Kein Problem für den Ehrenmann Andreas - wäre da nicht der permanente Alkoholdurst... Doch auch wenn die 200 Francs schnell ausgegeben sind, scheint Andreas das Glück plötzlich gepachtet zu haben. Ein Wunder der kleinen Thérèse? Doch wie lange kann man sich auf Wunder verlassen? Joseph Roths Erzählung "Die Legende vom heiligen Trinker" erschien erstmals 1939, kurz nach dem Tode des damals gerade einmal 44-jährigen österreichischen Schriftstellers. Es ist somit die letzte Veröffentlichtung Roths und nimmt nicht nur deshalb eine besondere Rolle im Werk des Autors ein. Gemeinsam mit seinen Romanen "Radetzkymarsch" und "Hiob" begründet auch diese Novelle Roths Rang als einen der wichtigsten deutschsprachigen Autoren des frühen 20. Jahrhunderts. Nun ist sie in einer Neuauflage der Penguin Edition erschienen. Mit der 2021 gestarteten Klassikerreihe in knallbunten Farbtönen wollte Penguin laut eigener Aussage "Farbe ins Bücherregal" bringen. Eine Aktion, die vollends aufgegangen ist. Denn mittlerweile konnte man mit Neuausgaben wie Melvilles "Bartleby, der Schreibgehilfe" oder Emily Brontës "Sturmhöhe" nicht nur herausragende Klassiker einer jüngeren Generation schmackhaft machen, sondern ganz nebenbei auch den German Brand Award 2022 gewinnen. Roths "Legende vom heiligen Trinker" erscheint wohl nicht von ungefähr in giftigem Grün. Denn nicht nur Andreas' Galle wird in der gerade einmal knapp 80 Seiten langen Erzählung über die Maßen gefordert, sondern auch die Leserschaft, der hier ein bittersüßes Gebräu präsentiert wird. Ins Auge sticht dabei nicht nur die Farbe des Buches, sondern auch die äußerst einfache, fast naive Sprache, mit der es Joseph Roth gelingt, von Beginn an Empathie für seinen Antihelden Andreas aufzubauen. Dabei ist "unser Andreas", wie es in der Erzählung liebevoll heißt, kein Kind von Traurigkeit. Nach und nach erfahren wir nämlich, was ihn an den Rand seiner Existenz geführt hat. Andreas hat einen Mann totgeschlagen, einen Rivalen im Kampf um eine Geliebte. Doch Roth und die Leser:innen verzeihen es ihm vollständig. Damit hat unser Andreas einen Bonus im Vergleich zu anderen Trinkern der Literatur. Hat Ole Jastrau aus Tom Kristensens wundervollen Roman "Absturz" jemals einen Menschen körperlich verletzt? Dazu war er gar nicht in der Lage. Dennoch war man von ihm permanent enttäuscht, fast wütend auf ihn. Unser Andreas hingegen kann sich alles erlauben. Und so freut man sich mit ihm über das Glück, das ihn so plötzlich auf all seinen Wegen begegnet. Sei es das viele Bargeld, das er in einer gebraucht gekauften Geldbörse findet. Seien es die wohlmeinenden Menschen, die ihm immer wieder mit Geld aus der Patsche helfen, obwohl Andreas es genauso regelmäßig versäuft wie Ole Jastrau. Es ist ein Märchen. Oder sogar noch mehr, denn die häufigen Satzanfänge mit "Und" in Verbindung mit dem Wörtchen Legende und der allseits beliebten Thérèse von Lisieux machen aus der Erzählung fast etwas Biblisches. Auch die zahlreichen Wiederholungen erinnern durchaus daran. Das ist von Roth ebenso klug konzipiert wie hintersinnig und mit feinem Humor hinterlegt. Doch ganz am Ende - man ahnt es früh - bleibt einem das Lachen im Halse stecken und Roth dekonstruiert die gesamte Legende mit einem einzigen bitteren allerletzten Satz. Das ist sehr berührend, besonders wenn man im Hinterkopf hat, dass dies die letzte Erzählung Roths und er dem Alkohol letztlich erlegen ist. Garniert wird die Legende mit einem zwar informativen, aber nicht besonders originellen Nachwort, denn es handelt sich dabei lediglich um ein paar Auszüge der Roth-Biographie von Wilhelm von Sternburg aus dem Jahre 2009. Da die Penguin Edition aber von Beginn an eher auf ein hervorragend kuratiertes Programm in Verbindung mit einem frischen Design und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis setzte und das Nachwort dabei ein wenig vernachlässigte, ist es auch diesmal nichts, was besonders negativ ins Gewicht fallen würde. Mit Roths "Legende vom heiligen Trinker" gelingt es der Penguin Edition abermals, einen sehr lesenswerten Klassiker der Weltliteratur in ansprechender Form und Aufmachung wieder ins Interesse einer breiten Leserschaft zu rücken. Mit der Figur seines Andreas hat Roth einen klassischen, aber dennoch liebenswerten Antihelden erschaffen, der lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Wunschdenken trifft auf Realität

Bewertung am 29.06.2020

Bewertungsnummer: 393592

Bewertet: eBook (ePUB)

Roths Erzählung beginnt beinahe märchenhaft: Ein Fremder schenkt dem alkoholkranken Obdachlosen Andreas zweihundert Francs, die glorreiche Zukunft scheint plötzlich ganz nah. Doch die Realität ist kein Märchen. Und Andreas ist immer noch ein Trinker ... So knapp wie atmosphärisch, so traurig wie schön - die "Legende" möchte man am liebsten wieder und wieder lesen!
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Wunschdenken trifft auf Realität

Bewertung am 29.06.2020
Bewertungsnummer: 393592
Bewertet: eBook (ePUB)

Roths Erzählung beginnt beinahe märchenhaft: Ein Fremder schenkt dem alkoholkranken Obdachlosen Andreas zweihundert Francs, die glorreiche Zukunft scheint plötzlich ganz nah. Doch die Realität ist kein Märchen. Und Andreas ist immer noch ein Trinker ... So knapp wie atmosphärisch, so traurig wie schön - die "Legende" möchte man am liebsten wieder und wieder lesen!

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