RezensionBild
Technische Daten:
Codec: VC-1 Video Advanced Profile 3
Bitrate: 17978 kbps
Auflösung: 1080p / 23,976fps / 16:9
Concorde hat für IRON MAN ein mit deutschen Zwischentexten versehenes Master erstellt, welches mit dem VC1-Codec enkodiert wurde und die typische FullHD-Auflösung von 1920x1080 progressiven Bildpunkten aufweist. Als sehr eindrucksvoll erweist sich die enorme Detailschärfe, die wirklich jede Rille in Iron Mans gebürstetem Metallanzug abzubilden weiß. Auch die jeweiligen Umgebungen werden mit viel Liebe zum Detail dargestellt. Überschärfung ist niemals zu erkennen und die Kanten bleiben stets klar sowie stabil. Die Kompression arbeitet sauber und zeigt keinerlei Artefakte oder Blockrauschen. Analoges Rauschen tritt in dezentem Ausmaß vornehmlich in dunkleren Szenarien auf.
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Der IRON MAN-Transfer hat ein paar Probleme, die durchaus ins Gewicht fallen. Da wären die Farben, die durchweg noch satter hätten sein dürfen und manchmal sogar etwas blass wirken – ob absichtlich oder nicht, sei einmal dahingestellt. Weiterhin macht der Kontrast in dunklen Szenen wie anfangs in der Höhle eine schwache Figur. Daran ist der miese Schwarzwert schuld, welcher in eben diesen Szenen einen weißen Schleier über das Bild legt und eine Top-Wertung verhindert. In späteren Szenen fällt das nicht mehr so gravierend auf, trotzdem bleibt das nie richtig tiefe Schwarz die Achillesferse von IRON MAN, welche eine plastische Dreidimensionalität meistens nicht zulässt. Fairerweise sollte man hinzufügen, dass die US-Blu-ray, welche uns ebenfalls vorlag, denselben Schwachpunkt aufweist. Schmutz oder analoge Defekte sind nicht vorhanden. Dennoch reicht es im Endergebnis nur zu 8,5 Punkten.
RezensionBonus
Deutsche Untertitel für IRON MAN sind auf dieser BD50 vorhanden. Hinzu kommt eine Menge Bonusmaterial, welches unter anderem ein 90-minütiges Making Of namens I am Iron Man umfasst. Dieses behandelt alle Phasen der Entstehung vom ersten Konzept bis zur Premiere. Das alles wird mit Interviews sowie Aufnahmen vom Set, den Dreharbeiten sowie Special-FX-Vergleichen etc. untermalt. Bildschirmtexte wurden dabei komplett eingedeutscht, dafür wurde das Feature im Vergleich zur US-Blu-ray um ca. 20 Minuten gekürzt. Weiter geht es mit satten drei Kinotrailern und acht Deleted Scenes mit kleinen, jedoch nicht uninteressanten Erweiterungen. Leider sind die Spezialeffekte nicht durchgehend fertiggestellt.
Robert Downey Jr. Screentests ist ein insgesamt sechsminütiges Bewerbungsvideo des Hauptdarstellers, in dem er einige Dialoge der Tony-Stark-Rolle vorträgt. Das 27-minütige Feature Visual FX zeigt die Entstehung der Spezialeffekte an Hand verschiedener Stadien der Renderanimation. Die verantwortlichen Personen kommen dabei ebenfalls zu Wort. Beim nächsten Menüpunkt darf der Zuschauer Robert Downey Jr. und Jeff Bridges bei der Schauspielarbeit in Form von Proben für den Endkampf zusehen. Unter der Anleitung von Regisseur Jon Favreau wird in einer Halle vier Minuten lang geprobt. Anschließend gibt es noch die Trailer zu MR. BROOKS, DOOMSDAY sowie DEATH SENTENCE, bevor man als Besitzer eines BD Profile 2.0-kompatiblen Players noch Online-Inhalte abrufen kann. Der BD Live-Content enthält dabei zwei Comic-Con-Promo-Auftritte sowie je ein Interview mit Gwyneth Paltrow und Robert Downey Jr. sowie eine Bildergalerie.
RezensionTon
Verfügbare Tonspuren:
Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1 / 48kHz / 16-bit / 2125kbps (DTS Core: 5.1 / 48kHz / 16-bit / 1536kbps)
Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1 / 48kHz / 16-bit / 2181kbps (DTS Core: 5.1 / 48kHz / 16-bit / 1536kbps)
Der Sound macht alle negativen Eindrücke des Bildtransfers vergessen und bietet dem Zuhörer durchweg Referenzqualität. Besonders in den Actionszenen haut es einem die dynamischen Split-Surround-Effekte nur so um die Ohren; aber auch in ruhigeren Passagen werden subtile Geräusche sowie Stimmen direktional korrekt wiedergegeben. Beide DTS-HD Master Audio 5.1-Tracks (Deutsch und Englisch) wissen dabei eine überzeugende Räumlichkeit aufzubauen. Der Subwoofer läuft bei IRON MAN zu absoluter Höchstform auf und lässt das Wohnzimmer in seinen Grundfesten erzittern. Die Stimmenverständlichkeit ist in beiden Sprachfassungen perfekt wie natürlich ausgefallen. Am Klang gibt es ebenfalls rein gar nichts auszusetzen, denn mit einer sehr dynamischen Vertonung mit tiefsten Bässen sowie glasklar auflösenden Höhen wird das Spektrum nahezu ausgereizt.
Zitat
Nachdem die Comicschmiede Marvel in der Vergangenheit mit den Verfilmungen ihrer Stoffe nicht immer zufrieden war, wurde kurzerhand eine eigene Produktionsfirma gegründet, um die Umsetzung der Comics fortan selbst in die Hand zu nehmen. Das erste Projekt war IRON MAN. Dieser Held hat seine Anfänge im Jahr 1963 und zog seine Motivation mehr oder weniger stark aus den Motiven des Kalten Krieges, insbesondere aber des Vietnamkrieges. Nun ja, der Kalte Krieg und der Vietnamkrieg sind bekanntlich bereits Vergangenheit. Also bestand die Herausforderung bei der Verfilmung darin, IRON MAN in ein modernes Storygewand einzubetten. Als Ersatz für den Vietnamkrieg als Auslöser für Iron Mans Erscheinen wurde einfach die aktuelle Nahost-Terrorproblematik herangezogen. Das Grundgerüst orientiert sich jedoch weiterhin am ursprünglichen Comic. Tony Stark ist ein erfolgreicher Waffenfabrikant und Playboy sondergleichen, der einen sehr dekadenten Lebensstil pflegt. Bei einem Waffentest in der afghanischen Wüste wird er von Terroristen entführt, für die er eine tödliche Rakete bauen soll. Mit Hilfe eines selbstgebastelten Metallanzugs gelingt ihm die Flucht. Zurück in den USA entsagt Tony seinem alten Leben und beginnt, seine Firmenpolitik zu hinterfragen. Da er seine Ideen beim Vorstand, dem unter anderem sein engster Vertrauter Obadiah Stane angehört, bezüglich einer alternativen Firmenausrichtung nicht durchsetzen kann, beschließt Tony Stark als Iron Man die bösen Auswirkungen seiner Waffen zu bekämpfen...
Die Figur des Tony Stark erinnert im Film doch recht stark an eine Karikatur des Bruce-Wayne-Charakters aus Batman. Dass die Figur manchmal etwas zu überzeichnet erscheint, liegt vor allem an der bisweilen zum Overacting tendierenden Leistung von Robert Downey Jr., welcher der Figur Tony Stark zwar seinen Stempel aufzudrücken vermag, gerade bei seinen Auftritten als dekadenter Milliardär jedoch etwas zu dick aufträgt. Das wirkt insgesamt fast schon zu ulkig und steuert den Film vor allem zu Beginn in Richtung Komödie. Wie bei so vielen ersten Teilen von Comicverfilmungen nimmt sich auch IRON MAN sehr viel Zeit für die Vorstellung sowie Entwicklung der Hauptfigur. Die Action dominiert den Film nicht, lockert ihn aber an genau den richtigen Stellen auf und spart auch nicht mit Humor – etwa, als Stark erste vergebliche Flugversuche mit seinem neuen Blechanzug unternimmt. Die Actionszenen besitzen tadellose Spezialeffekte und sparen beileibe nicht mit aufwändigen Pyroeffekten. Die Darsteller spielen durch die Bank überzeugend. Während Gwyneth Paltrow (SIEBEN) aber eher das obligatorische weibliche Beiwerk darstellt, punktet Jeff Bridges (THE BIG LEBOWSKI) unter seinem dicken Vollbart mit einer vielschichtigen Vorstellung. Über Robert Downey Jr.s Interpretation von Tony Stark kann man sich streiten, obgleich seine darstellerischen Fähigkeiten über jeden Zweifel erhaben sind. Man gönnt es dem ehemals drogenabhängigen sowie am Abgrund stehenden Mimen richtig, mit dieser Rolle das große Los gezogen zu haben. Auch Regisseur Jon Favreau, welcher den meisten eher als hochkarätiger Nebendarsteller in Filmen wie DAREDEVIL oder VERY BAD THINGS bekannt sein dürfte, zeigt mit einer routinierten, schnörkellosen Leistung, dass er hinter der Kamera ebenso viel drauf hat wie davor. Insgesamt ist IRON MAN sicherlich nicht die beste Comicverfilmung, aber reiht sich doch nahtlos in die Oberliga der gelungenen Marvel-Werke ein.
Die Blu-ray-Disc von Concorde zeigt IRON MAN in sehr guter Bildqualität, welcher der Sound noch einen draufsetzt und locker von nun an als Tonreferenz gelten kann. Die Extras sind reichhaltig und informativ ausgefallen.