Rezension
"Knapp und faszinierend einfach benennt Mall das Muster für den Lauf des Lebens, Einschnitte und existenzielle Wegmarken zeigen sich in einer weiten Amplitude von Trost und Melancholie: Im Bewusstsein, dass alles brüchig und nichts von Bestand ist, drängt diese Poesie zurück zu Ursprünglichem, weil es darum geht, ?dem Stammeln einen Namen zu geben?. Mall lässt in diesen Gedichten karge und zarte Bilder zu einem poetischen Aquarell ineinanderfließen. Eine wunderbar sparsame Lyrik mit großer Leuchtkraft und sicherem Gespür für die Melodie des Seins."
Die Furche, Maria Renhardt
"Wie immer ist Sepp Mall nicht auf einfache Befindlichkeiten aus, aber er trägt auch nicht dick auf, er malt nicht in Schwarz-Weiß, denn vielleicht gibt es doch so etwas wie Hoffnung. Die Wortwahl ist so direkt wie der Rythmus, er pocht wie ein Herz eines Sportlers, meist wie eines Langstreckenläufers. Sepp Malls Sprache ist nicht schrill, aber nachhaltig, sie sucht nicht den billigen Effekt, die tritt äußerst behutsam auf. Sie stellt sich nicht aus, es sind poetisches Gebilde."
FF Südtiroler Wochenmagazin
"Scheinbar logisch wie der leicht ausgesprochene Text aus einer Erinnerungsschatulle laufen die Gedichte Sepp Malls ab, wenn sie vorgetragen werden. Aber in Wirklichkeit liegen schwere Schweißnähte zwischen den Satzpartikeln, die Stimme wird durch Klammern und Verklammerungen abgeschwächt, es lässt sich nur schwer feststellen, wer überhaupt spricht. Im Gehör des Lesers sind plötzlich die Sätze eingetroffen, die niemand gesprochen hat. Das ist diese wunderbare Handreichung Sepp Malls: Er spricht mit den Lesern, indem er ihnen aus einer längst verschütteten Seele spricht."
Tiroler Gegenwartsliteratur, Helmuth Schönauer
"Die Gedichte von Sepp Mall werden immer schöner, sie haben poetische Kraft und sind leicht wie eine Vogelfeder. Die Wörter sind von einem Lichthof umgeben wie manchmal der Mond. Man kann den Band an jeder beliebigen Stelle aufschlagen, überall nehmen einen die Wörter, Sätze und Bilder gefangen, blitzt ein Wiedererkennen auf, eine Ahnung von einem Glücksort in der Ferne der Erinnerung oder in einer unbekannten Zukunft."
Dolomiten, Margit Oberhammer
"Ein Meister der Augenblicksbannung..."
Aargauer Zeitung, Markus Bundi
"Es sind ruhige, knappe Texte voller leiser Bilder, auf der Suche nach der Nennung dees Unsagbaren. Und genau sind sie. Genauigkeit war immer schon ein unaustauschbarer Wesenszug von Malls Gedichten; schlichte und eindringliche Präzesion kommt dazu: Kein Wort zuviel, jedes mit Bedacht gesetzte Interpunktionszeichen (Doppelpunkt, Schrägstrich) behauptet seinen Platz und seinen semantischen, und vor allem seinen poetischen Wert."
Kulturelemente, Robert Huez