
Verschiedene europäische Wege im Vergleich
Österreich und die Bundesrepublik Deutschland 1945/49 bis zur Gegenwart
Buch (Gebundene Ausgabe)
59,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
28.08.2007
Herausgeber
Ingrid BöhlerVerlag
Studien VerlagSeitenzahl
624
Die Wege von Österreich und Deutschland verliefen nach dem Zweiten Weltkrieg über weite Strecken sehr unterschiedlich. Während Deutschland geteilt und in die jeweiligen militärischen und wirtschaftlichen Blocksysteme eingebunden wurde, konnte Österreich mit einer Politik der Neutralität seine Einheit wahren und unabhängig werden. Während die Bundesrepublik 1952 die Montanunion und 1958 die EWG mitbegründete, beteiligte sich Österreich 1960 beim Aufbau der EFTA und profilierte sich im Europarat. Erst 1995 fanden die Nachbarn im Zuge des österreichischen Beitritts in der Europäischen Union zusammen.
Beginnend mit einem Rückblick auf die Zeit von 1815 bis 1938/45 reflektiert dieser Band die verschiedenen Beziehungs- bzw. Vergleichsebenen hinsichtlich der Besatzungs-, Entnazifizierungs-, Außen- und Sicherheitspolitik sowie des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels. Die Parteienlandschaften sind ebenso Thema wie der Föderalismus, die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit oder der Umgang mit dem Auftrag der Geschichte (Entschädigung, Restitution, Heimatvertriebene). Behandelt werden aber auch „heiße Eisen“ im bilateralen Verhältnis jüngeren Datums (Österreichs Reaktionen auf die deutsche Einheit 1989/90, der EU 14-Regierungsboykott gegen Österreich 2000) und nicht zuletzt die Herausforderungen und Zukunftsaufgaben in der Union („EU-Osterweiterung“ und Schengen). Dieses inhaltlich breit und systematisch angelegte Sammelwerk stellt die komparatistische Betrachtung Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland auf eine neue Forschungsbasis.
Zu Herausgeberin und Herausgeber:
Ingrid Böhler ist Assistentin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Michael Gehler ist Professor für Neuere und Neueste Deutsche und Europäische Geschichte, Jean-Monnet Chair und Direktor des Instituts für Geschichte an der Stiftung Universität Hildesheim.
Beginnend mit einem Rückblick auf die Zeit von 1815 bis 1938/45 reflektiert dieser Band die verschiedenen Beziehungs- bzw. Vergleichsebenen hinsichtlich der Besatzungs-, Entnazifizierungs-, Außen- und Sicherheitspolitik sowie des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels. Die Parteienlandschaften sind ebenso Thema wie der Föderalismus, die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit oder der Umgang mit dem Auftrag der Geschichte (Entschädigung, Restitution, Heimatvertriebene). Behandelt werden aber auch „heiße Eisen“ im bilateralen Verhältnis jüngeren Datums (Österreichs Reaktionen auf die deutsche Einheit 1989/90, der EU 14-Regierungsboykott gegen Österreich 2000) und nicht zuletzt die Herausforderungen und Zukunftsaufgaben in der Union („EU-Osterweiterung“ und Schengen). Dieses inhaltlich breit und systematisch angelegte Sammelwerk stellt die komparatistische Betrachtung Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland auf eine neue Forschungsbasis.
Zu Herausgeberin und Herausgeber:
Ingrid Böhler ist Assistentin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Michael Gehler ist Professor für Neuere und Neueste Deutsche und Europäische Geschichte, Jean-Monnet Chair und Direktor des Instituts für Geschichte an der Stiftung Universität Hildesheim.
Das meinen unsere Kund*innen
Deutschland und Österreich im Vergleich (1945-2007)
Mario Pf. aus Oberösterreich am 30.06.2008
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Deutschland und Österreich haben auf der einen Seite eine Jahrhunderte zurückreichende gemeinsame Geschichte vorzuweisen, die nicht zuletzt aus dem Heiligen Römischen Reich (Deutscher Nation) resultiert. Doch immer schon gab es Bruchlinien in der gemeinsamen Geschichte, von denen die Gründung eines eigenen Kaisertums Österreich nach den Napoleonischen Kriegen eine der bedeutendsten war.
Spätestens mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann allerdings eine differenzierte Geschichte Deutschlands und Österreich. Während Deutschland in die NATO aufgenommen wurde, die Sezession der sowjetischen Besatzungszone erleben musste und von 1957 an als EWG-Gründungsmitglied in den europäischen Einigungsprozess hineinwuchs, konnte Österreich in seinen Grenzen von 1920 bestehen bleiben, also ohne Südtirol für welches man die als Schutzmacht tätig wurde, wobei es 1955 die immerwährende Neutralität beschloss und den Weg in das gemeinsame Europa trotz besonderer Beziehungen zu den Nachbarstaaten erst 1995 durch den EU-Beitritt fand. Als im Jahre 2000 in Deutschland eine rot-grüne Koalition Gerhard Schröders und Joschka Fischers regierte, kam es in Österreich zu Demonstrationen und Protesten gegen die schwarz-blaue Regierungskoalition, welche zu Sanktionen durch die EU-14 führte und zu einer nachhaltigen Schädigung des EU-Bildes in der Öffentlichkeit des Exportlandes führte.
"Verschiedene europäische Wege im Vergleich: Österreich und die Bundesrepublik Deutschland 1945/49-Gegenwart" ist der Titel eines immens umfangreichen Ländervergleiches, dem es gelingt seinen wissenschaftlichen Anspruch in jeder Hinsicht gerecht zu werden, dennoch ist das Buch auch eine empfehlenswerte Lektüre für den interessierten Laien. Teils im direkten Vergleich, teils in Beiträgen zur spezifischen Lage im jeweiligen Land, werden die historische, politische, kulturelle, wirtschaftliche, militärische und gesellschaftliche Entwicklung der beiden Nachbarn analysiert, wobei Anton Pelinkas Beitrag über die differenzierten politischen Parteiensysteme Deutschlands und Österreichs eindeutig zu den prägendsten Beiträgen des Sammelwerks gehört. Bereits die geschichtswissenschaftlichen Einleitungen von Herausgeber Michael Gehler und Wolfgang D. Gruner faszinieren in ihrer Aussagekraft und Prägnanz und den nachfolgenden Autoren gelingt es mit ihren Beiträgen ideal an diese hervorragende Vorlage anzuknüpfen. Ergänzt durch statistisches Material und ausführliche Quellenangaben ermöglicht das Werk gleich zweierlei, nämlich eine unkomplizierte Grundübersicht und andererseits die Aussicht sich zum Zwecke einer gezielten Befassung mit einem Thema direkt mit den Quellen zu befassen. Nicht zum Nachteil wirkt sich die indes relativ kleine Schrift aus, denn dank dieser scheint es möglich auf 623 Seiten ein noch weit umfassenderes Buch mit einer wahrscheinlich vierstelligen Seitenzahl komprimiert zu haben.
Fazit:
Ein umfassender Ländervergleich, dem es nicht nur gelingt seinem wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, sondern die enorme Themenvielfalt auch dem interessierten Laien näher zu bringen.
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