Meine letzte RezensionDas Vermächtnis der Wolkenmenschenvon Peter Splitt
Die Kultur der „Chachapoaya“ in den Hochebenen Perus gibt bis heute Rätsel auf. Vielfach unterscheidet sich dieses Volk welches mit Ankunft der Konquistatoren von der Bildfläche verschwand, von anderen antiken Völkern. Die Chachapoya pflegten andere Begräbnisrituale. Sie verfügten über bessere Fertigkeiten bei der Herstellung von Steinschleudern. Auch deren medizinische Kenntnisse waren einzigartig. Wie sie etwa bei der Öffnung des Schädels nach schweren Verletzungen vorgingen unterscheidet sie von anderen Völker jener Zeit und Epoche Südamerikas. In den Andenhochlanden haben sie mit ihrer Festung „Kuelap“ ein imposantes Bauwerk geschaffen. Es hat ihren Untergang beinahe 500 Jahre überdauert, gleichsam wie ihre Zeitgenossen der Inka Kultur. Vermutlich waren sie schon von den spanischen Konquisatoren zu stark militärisch beansprucht, was ihren Untergang zur Folge hatte. Doch ihre Geschichte währte fast 1000 Jahre. Dies belegen archäologische Funde in der Region.
Dies ist zugleich die Ausgangssituation für diesen wirklich lesenswerten Roman. Auf zwei Zeitebenen wird geschildet wie einst die Gründerväter der Chachapoya Kultur in diese entlegene Region der Anden kamen. So hält sich die These, dass im Sommer des Jahres 149 vor Christus ein kleines Kontingent ihr Heil in der Flucht suchten. Es waren Bewohner der Region um die Balearen bestehend aus dem bedrohten Karthago, den sogenannten Keltiberen. Das Römische Reich rückt immer weiter in die südliche Mittelmeerregion vor und streckt seinen langen Arm nun auch nach dem Gegenspieler Karthago aus. Eine Handvoll Menschen unter der Führung von Aidan und Pau erkennen die Zeichen der Zeit. Sie sehen sich gezwungen über das „große Meer“, dem heutigen Atlantik zu flüchten, bevor ihre Zivilisation von Rom assimiliert wird.
Mit der „Gemeinschaft der Verschworenen“ begeben sie sich auf diese Reise ohne Wiederkehr. Diese sollte nicht nur Familienangehörige sondern die gesamte Zivilisation vor dem Untergang bewahren. Emsige Vorbereitungen laufen an vielen verschiedenen Orten gleichzeitig. Es kann durchaus gelingen nicht nur vor dem anrückenden Römischen Heer Leib und Leben in Sicherheit zu bringen. Dieses Vorhaben unterliegt aber vor dem Rest der karthagenischen Bevölkerung größtmöglicher Verschwiegenheit. Sollte diese Herausforderung von Erfolg gekrönt sein, so erwartet sie in einem entfernten Land ein Neustart. Sollten sie scheitern, so ist alles verloren wofür sie gekämpft haben.
Auf einer zweiten Zeitebene im Frühjahr 2018, begibt sich eine achtköpfige Crew aus Archäologen auf die Spur der „Chachapoya“ Kultur in den Anden. Nichts was von Hinterlassenschaften dieser Zivilisation auffindbar ist, gleicht jenen anderer Völkern dieser Zeit und Epoche. Rund um den Archäologen Peter und seiner peruanische Mitstreiterin Carmen begeben sich die Archäologen auf eine Reise in den Dschungel um dabei Bahnbrechendes zu entdecken. Ein spanischer Milliardär der sich als Nachfahre eines Konquistadoren sieht, will die Schätze dieser antiken Gesellschaft jedoch für sich beanspruchen. Ein wirklich fesselnder Abenteuerroman in welchem viel Wissen über Archäologie der Andenregion mit eingearbeitet wurde. Konnte mich erneut für antike Kulturen begeistern.