Alphabet - Angst oder Liebe? (OmU)
Film (DVD)
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Beschreibung
Details
Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem wird durch krisenhafte Entwicklungen zunehmend in Frage gestellt, und eine Antwort ist nicht in Sicht. Die politischen und wirtschaftlich Mächtigen wurden zum Großteil an den besten Schulen und Universitäten ausgebildet. Ihre Ratlosigkeit ist deutlich zu spüren, und an die Stelle einer langfristigen Perspektive ist kurzatmiger Aktionismus getreten. Mit erschreckender Deutlichkeit wird nun sichtbar, dass uns die Grenzen unseres Denkens von Kindheit an zu eng gesteckt wurden. Egal welche Schule wir besucht haben, bewegen wir uns in Denkmustern, die aus der Frühzeit der Industrialisierung stammen. Die Lehrinhalte haben sich seither stark verändert und die Schule ist auch kein Ort des autoritären Drills mehr. Doch die Fixierung auf normierte Standards beherrscht den Unterricht mehr denn je. Denn neuerdings weht an den Schulen ein rauer Wind. "Leistung" als Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß aller Dinge geworden. Doch die einseitige Ausrichtung auf technokratische Lernziele und auf die fehlerfreie Wiedergabe isolierter Wissensinhalte läßt genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die uns helfen könnte, ohne Angst vor dem Scheitern nach neuen Lösungen zu suchen. Erwin Wagenhofer dokumentiert verschiedene Ansätze, sich dem Thema Bildung, Bildungsinhalte, Wissensvermittlung etc. zu nähern und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.
Pressezitate:
"Wagenhofers Film macht Mut, auch und vor allem durch die vielen inspirierenden Aussagen seiner Protagonisten" (Programmkino.de)
"Der Film liefert keine einfachen Antworten, aber er deutet an, wie es sein könnte - wenn nicht mehr die Angst unser Bildungssystem beherrscht, sondern Zuwendung, Vertauen und Liebe" (ARD,TTT)
" Der neue Dokumentarfilm Alphabet rechnet mit unserem Bildungssystem ab, packend und gnadenlos" (Stern)
Das meinen unsere Kund*innen
Ist Schule Bildung oder Verbildung?
Bewertung am 26.06.2015
Bewertet: Film (DVD)
»98% der Kinder kommen hochbegabt zu Welt. Nach der Schule sind es nur noch 2%!«
Wer denkt, dieser Ausspruch wäre reisserisch, der irrt. Dies mag man zwar nicht verstehen, wenn man noch dem alten System nachhängt und sich noch nie mit diesem Thema beschäftigt hat, doch die Aussage stützt sich auf die neusten Hirnforschungen, auf experimentelle Erziehungsansätze, auf Verhaltensforschungen, die an Babys und Kleinkindern gemacht wurden.
PISA ist allen ein Begriff. Und die meisten denken, wenn man bei einer PISA-Studie gut abschneidet, hat dies etwas mit Intelligenz zu tun - hat das etwas mit gutem Lernen, oder gar mit guter und gesunder Entwicklung unserer Kinder zu tun. Nun, dem ist nicht so. Auf dem ersten Platz der PISA-Studien liegt seit Jahren China - doch die Selbstmordrate unter diesen Kindern ist enorm hoch. Seit China vom Kommunismus abgekehrt ist, die Märkte geöffnet hat, gilt die altbekannte Doktrin des Kapitalismus: Bildung und Konkurrenzkampf um jeden Preis - und zwar wirklich um jeden Preis. Da werden die Kinder nicht nur darauf gedrillt bei jedem, aber auch wirklich jedem Sportanlass unter den Top drei abzuschneiden, es wird auch gebüffelt bis der Arzt kommt. Freizeit, eine fröhliche Kindheit, Spass am Lernen - dies sind alles Fremdbegriffe für diese Kinder. Und die Eltern meinen auch noch, ihren Sprösslingen damit etwas gutes zu tun. Man will halt, dass die Kinder es eines Tages besser als man selbst hat - und vergisst dabei das Wohl der Kinder.
Doch auch bei uns in Europa sieht dies nicht anders aus. Überall werden Kinder in Schulen in Form gebracht - und dies nicht in positiven Sinne. Diese Schulsysteme sind veraltet. Sie stammen aus der Zeit der Industriellen Revolution und aus der Zeit des grossen Militarismus. Das sieht man auch an der Sprache der Wirtschaftseliten, wenn von zu erobernden Märkten, feindlichen Übernahmen oder Leistung um jeden Preis die Rede ist. Damals brauchte man Menschen, die ohne zu Fragen Befehle ausführten, später brauchte man Menschen, die ohne zu Fragen die Manufakturen betrieben, heute braucht man scheinbar Menschen, die ohne zu Fragen sich dem Wirtschaftssystem und dem Konsum unterwerfen. Anders ist es nicht zu erklären, dass man die Schulsysteme partout nicht ändern will - und das obwohl man aus der Hirnforschung und der Pädagogik schon lange weiss, dass stures auswendiglernen, Leistungsdruck und stumpfes geistiges erbrechen des erlernten, damit man Noten kriegt, jegliche Lernfähigkeit verhindert, Kreativität vernichtet und Zusammenarbeit verunmöglicht. Alles und jeder wird als Konkurrenz und Konkurrent angesehen. Denn so funktioniert nun einmal der Kapitalismus. Dabei bleiben nicht nur die Lebensfreude sondern auch die wahren Entfaltungsmöglichkeiten der Kinder und somit der Gesellschaft insgesamt auf der Strecke.
Ich habe mich oft gefragt, was mit mir nicht stimmt. Früher habe ich sehr gerne gelernt bzw. mich mit neuem beschäftigt. Doch in der Schule habe ich mich nie wohl gefühlt. Ich war nicht schlecht, doch ich hatte extreme Prüfungsangst und fühlte mich auch nie richtig wohl unter diesem enormen Konkurrenzkampf. Nach jedem Test fing man sofort an, zu vergleichen: »Und, was hast du? Waaas, nur eine 4? Ha! Bist du schlecht, ich habe halt eine 5.5 . . .«
Und obwohl ich mir gerne neues Wissen aneignete, habe ich erst erfahren, was richtige Bildung bedeutet, als ich abseits von Schulen für mich selbst entdeckt habe, was die Welt zu bieten hat, was in Büchern für Weisheiten stecken, was die Natur für Geheimnisse zu erzählen hat. Und zwar nicht, weil ich es musste, sondern weil ich es wissen wollte, weil ich neugierig war. Irgendwann habe ich erkannt, dass ich sehr lange die falschen Dinge gelernt habe, und dass auch sehr viele Menschen sonst die falschen Dinge Tag für Tag lernen - und was noch schlimmer ist, dies auch den Kindern aufzwingen und sie so ihnen ihre wahre Entwicklungsmöglichkeit vorenthalten.
Dieser Film Alphabet - Angst oder Liebe von Erwin Wagenhofer schliesst die Doku-Trilogie von ihm ab. Der erste Film von ihm, We feed the World (2005), beschäftigt sich mit der industrialisierten Massenproduktion unserer Nahrung und ihren Folgen und hat mir schon sehr gut gefallen. Der zweite Film Lets Make Money (2008) geht den Abgründen des grenzenlosen Finanzkapitalismus auf den Grund und ist auch extrem gut umgesetzt. Nun also der Dritte und abschliessende Teil dieser Doku-Reihe: Alphabet - Angst oder Liebe der sich mit der Erziehung, dem Schulsystem und dem Einfluss der Wirtschaft auf die Kinder und ihrer Entwicklung beschäftigt. Bei allen drei Filmen kann man gar nicht anders als sich tiefgründige Gedanken über unsere Welt - und vor allem über das vorherrschende, auf Profitmaximierung ausgerichtete Wirtschaftssystem und die damit einhergehenden tiefgreifenden Einflüsse auf unser Zusammenleben, auf unsere Welt, auf die Natur, auf Tiere und eben auch auf die Kinder - zu machen.
Sehr sehenswert!
nicht sehr überzeugend
Bewertung am 19.02.2015
Bewertet: Film (DVD)
Der Film war eine Enttäuschung. Das jetzige Schulsystem wird ausschließlich kritisiert, ohne alternative Lösungswege zu präsentieren. In dem Film wird eine Person gezeigt, welche auch ohne einen Schulbesuch Geigenbauer geworden ist. Dieser Einzelfall soll beweisen, dass die Schulbildung wie sie heute existiert, überholt ist. Nicht sehr überzeugend!
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