Verkehrsopfer, Missbrauchsopfer, Opfer von Diskriminierung, Gewalt und Folter – das Opfer steht im Zentrum unserer angeblich so säkularen Kultur. Dabei wiegt kaum ein Begriff so tonnenschwer und ist dabei gleichzeitig so vertrackt. Auf keinen anderen Umstand stürzen Medien sich so bereitwillig wie auf den, ein Opfer gefunden zu haben. Kirstin Breitenfellner legt die Wahrnehmung von Opferprozessen in der Öffentlichkeit dar, und analysiert die Interpretation und die Indienstnahme von Opfern für unterschiedlichste Zwecke. Eine ernüchternde Offenlegung unserer Opferversessenheit.
Rezension
»Ein intelligent, sachlich und kompetent vorgetragener Untersuchungsgang (…), ein lesenswerter Ritt durch die verschiedenartigen Opfer, die sich in die Kulturgeschichte der Menschheit eingeschrieben haben. (…) eine fein komponierte, (…) breit recherchierte und gut durchgearbeitete intellektuelle Opferspeise.“
Portrait
Kirstin Breitenfellner, Jahrgang 1966, studierte Germanistik, Philosophie und Russisch an den Universitäten Heidelberg und Wien. Die Autorin und Journalistin lebt in Wien und publiziert regelmäßig im Falter.