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Buddhistische Psychotherapie (BPT) – scheinbar ein Widerspruch in sich selbst. Die BPT greift auf die ältere und umfassendere Quelle des Buddhismus und dessen Behandlungs- und Praxismethoden zurück und schöpft außerdem noch aus den Erfahrungen der langen Tradition der Psychotherapie. Die Zusammenführung dieser beiden Richtungen ergibt eine sehr heilsame... Buddhistische Psychotherapie (BPT) – scheinbar ein Widerspruch in sich selbst. Die BPT greift auf die ältere und umfassendere Quelle des Buddhismus und dessen Behandlungs- und Praxismethoden zurück und schöpft außerdem noch aus den Erfahrungen der langen Tradition der Psychotherapie. Die Zusammenführung dieser beiden Richtungen ergibt eine sehr heilsame und wirkungsvolle, ganzheitliche Behandlungsform. Matthias Ennenbach zeigt uns in diesem Praxisbuch, was kann man konkret tun kann, wenn Probleme wie Depressionen, Ängste oder Mobbing auftauchen. Dazu gibt das Buch in separaten Kapiteln spezifische Antworten. Doch das Buch ist keine „Reparatur-Anleitung“. Zwar werden konkrete Probleme und Behandlungsmaßnahmen angesprochen, doch ist das Buch keine Nachschlagewerk à la: Was tue ich, wenn ich Depressionen habe? Es geht darum, zu erkennen und zu verstehen, was im eigenen Leben passiert. Und diese Erkenntnisse zu verinnerlichen und dann auch praktisch umzusetzen. Wer auf Zauberformeln und magische Abkürzungen hofft, ist hier leider fehl am Platz. Das Thema BPT ist sicherlich sehr komplex, was auch die Dicke des Buches widerspiegelt. Für mich waren folgende Aspekte nach der ersten Lektüre von zentraler Bedeutung: * Die Grundideen des Buddhismus werden hier sehr einfach dargestellt: wir teilen unser Leiden mit allen anderen. Doch wir können es lindern und auch auflösen, wenn wir uns selbst besser kennenlernen und unsere Widerstände und Anhaftungen ergründen und nach und nach aufgeben. Dabei geht es im Buddhismus weniger um Glauben als um Gewissheit. Indem wir üben und unsere eigenen Erfahrungen machen, bekommen wir diese Gewissheit. * Das übergeordnete Ziel der BPT ist die BEFREIUNG. Nicht die Befreiung von unseren Emotionen, sondern von unseren emotionalen Abhängigkeiten. Das Buch will zeigen, wie wir uns INMITTEN unserer Emotionen befreien können, ohne uns dabei von ihnen abzuschneiden oder sie zu unterdrücken. * Der Autor beschreibt dazu konkrete Übungsanleitungen, die den Leser dabei unterstützen, einen unruhigen Verstand zu beruhigen und zu klären. Ein ruhiger Geist spiegelt sich wider in einem Wohlgefühl von Freiheit, Leichtigkeit, Gelassenheit und Heilsein, wodurch wir die Befreiung und das Ende unserer Abhängigkeiten von äußeren Bedingungen erreichen. * Mit einem ruhigen Geist verändern sich auch unsere Wahrnehmungen und damit auch unser Blickwinkel. Jetzt ist es möglich, unsere Probleme als unsere Lehrer anzusehen und uns dafür zu öffnen, was sie uns zu lehren haben. Dann können wir Probleme tatsächlich als Illusion wahrnehmen. * Der Autor räumt auf mit dem weit verbreiteten Glauben, dass wir mit einem Maximum an Anstrengung sicherlich auch ein Maximum an Erfolgschancen haben. In Wahrheit kommen wir nur mit Ausgewogenheit ans Ziel. Wir müssen unserem eigenen Rhythmus folgen. Wir werden den Gipfel beim Bergsteigen wohl kaum in Sprintgeschwindigkeit erstürmen. Bedachtsames Vorwärtsgehen ermöglicht uns, auch während des Gehens die Aussicht zu genießen. Sollte man sich in den Details verloren haben, so hilft der Abspann des Buches mit einer Zusammenfassung, alles wieder in einen Kontext zu setzen und den Überblick über diese Methode zu bekommen. Ein faszinierendes Buch, das verdaut werden will. Die Materie ist sehr tiefgründig und möchte wirken. Und wenn man sich darauf einlässt, findet man hier eine wahre Schatztruhe für die eigene Entwicklung.
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