-
Das Lesejahr 2018 startet mit einem grandiosen Buch!
- Bewertet: Einband: gebundene Ausgabe
-
Versetzen wir uns gedanklich um 74 Jahre zurück. Zu Jahresbeginn 1944 kommt der Soldat Veit Kolbe, gerade mal 24 Jahre alt, aus Wien in das nahe Salzburg gelegene Mondsee. In der Idylle am Fuße der imposanten Drachenwand, weit genug von der Front entfernt, soll er sich kurieren von seinen körperlichen Verletzungen, vor allem ab... Versetzen wir uns gedanklich um 74 Jahre zurück. Zu Jahresbeginn 1944 kommt der Soldat Veit Kolbe, gerade mal 24 Jahre alt, aus Wien in das nahe Salzburg gelegene Mondsee. In der Idylle am Fuße der imposanten Drachenwand, weit genug von der Front entfernt, soll er sich kurieren von seinen körperlichen Verletzungen, vor allem aber von den Qualen, die er seelisch erlitt. Seine vergangenen fünf Jahre gehörten einer Wahnsinnswelt, einer Zeit in der ihm -wie leider vielen anderen auch- großes Leid widerfuhr, dass ihn jäh aus einer unbeschwerten Jugend riß und ihm vielleicht sogar die Zukunft kostete. Um all das zu verarbeiten, setzt sich Veit hin und schreibt seine Erlebnisse auf: Sein Leben in Wien, die Grauen des Weltkrieges und seine Zeit in Mondsee; eben all die intimen Erlebnisse, die nicht in einem Geschichtsbuch stehen. Erlebnisse, die tief bewegen und trotz der bedrückenden Zeit auch ihre schönen Seiten haben. Denn das 'normale' Leben geht weiter, egal was draußen geschieht. Arno Geiger versteht es in einer sehr angenehm leichten Sprache und mit seinem präzisen Blick auf die Ereignisse einen bemerkenswert anspruchsvollen Roman zu präsentieren, der eine eigene Dynamik entwickelt, der wir uns nicht entziehen können - und der mich begeistert. Ein Roman, der längst nicht nach dem Lesen der letzten Seite zu Ende ist. In einer Nachbemerkung zum Roman weist er darauf hin, dass die vielen Begebenheiten einer historischen Realität entstammen.