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Erste poetiktheoretische Abhandlung
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Mit diesem akroamatischen Fragment versucht Aristoteles eine Erschließung der Dichtkunst (wohlbemerkt: seiner Zeit). Strukturell durchleuchtet er den Begriff Poetik im Allgemeinen, führt fort mit der Tragödie und dem Epos/der Epik; Komödie (wohl auch Jambendichtung) ist uns nicht erhalten. Fragment ist "Poetik" (hat nichts mit P... Mit diesem akroamatischen Fragment versucht Aristoteles eine Erschließung der Dichtkunst (wohlbemerkt: seiner Zeit). Strukturell durchleuchtet er den Begriff Poetik im Allgemeinen, führt fort mit der Tragödie und dem Epos/der Epik; Komödie (wohl auch Jambendichtung) ist uns nicht erhalten. Fragment ist "Poetik" (hat nichts mit Poesie zu tun) ergo erst geworden. Abgesehen von den Grundlagen der Dramatik (beispielsweise Einheit von Ort, Zeit u. Handlung), die bis heute richtungsweisend sind, transportiert A. die Kunst als (naive) Nachahmung - obgleich er die Möglichkeit einer "Liberalisierung" vorwegnimmt, indem er Nachahmung nicht eben nur notwendig, sondern auch als wahrscheinlich-möglich (Bruch mit dem platonischen Wahrheitsdogma) betrachtet. Genial aber einfach: Die Dichtkunst des Menschen ergibt sich aus dessen Natur, der ihm immanenten Musikalität (Rhythmus, Melodie, Sprache). Dennoch heute veraltet: Begriff der Ästhetik heute viel umfassender, Dramatik steht neben Lyrik und Epik und nicht darüber, Poetik ist nicht mehr vor allem Darstellungs- und Inszenierungskunst (in der Antike gab es ja auch keine "massentauglichen" Bücher), freie gitterlose Verse wurden erfunden (z.B. Hölderlin) etc. Standardliteratur, die jeder gelesen haben sollte, der sich mit Kunst, vor allem mit der Poetik als Sprach- und Spielkunst auseinandersetzen will.
Poetik
Griechisch/Deutsch
Reclams Universal-Bibliothek Band 7828
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
Die »Poetik« ist im Kern ein Lehrvortrag des Aristoteles über die Dichtkunst. Aristoteles lehrt die Grundlagen der Dichtung und exemplifiziert dies anhand zweier großer Dramenformen – der Tragödie und des Epos. Zentrale Begriffe wie die »Mimesis«, die Nachahmung der Wirklichkeit, sowie die »Katharsis«, das Auslösen eines emotionalen Reinigungsprozesses, sind wesentliche Komponenten seiner Theorie, die auch nach 2000 Jahren nicht an Bedeutung verloren haben. Der berühmte Altphilologe Manfred Fuhrmann untersucht in diesem zweisprachigen Band Struktur und Kernthemen des Werkes und nimmt eine philosophische Verortung vor.
Aristoteles, 384 v. Chr. in Stagira (Thrakien) geboren und 322 v. Chr. dort gestorben, gehört zu den bedeutendsten Philosophen überhaupt. Er lebte und studierte in der Platonischen Akademie in Athen, verfasste dort die ersten Werke und begann seine Lehrtätigkeit. Nach Platons Tod im Jahr 347 v. Chr. verließ er Athen und arbeitete u. a. mit Theophrast in Mytilene. Er wirkte auch als Erzieher des makedonischen Thronfolgers Alexander (der Große) in Pella. 335/334 v. Chr. kehrte er nach Athen zurück und unterrichtete im Lykeion. Zu Beginn des Jahres 322 v. Chr. ging er in seinen Geburtsort Stagira zurück, wo er im selben Jahr starb. Aristoteles ist Urheber einer großen Anzahl wirkungsmächtiger Ideen und Theorien im ganzen Bereich der Philosophie und Naturwissenschaften.
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Herausgeber | Manfred Fuhrmann |
Seitenzahl | 182 |
Erscheinungsdatum | 01.01.1994 |
Sprache | Deutsch, Griechisch |
ISBN | 978-3-15-007828-0 |
Verlag | Reclam, Philipp |
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Maße (L/B/H) | 14,7/9,5/1,2 cm |
Gewicht | 100 g |
Übersetzer | Manfred Fuhrmann |
Verkaufsrang | 3008 |