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Ein Bauer als Millionär
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Der Bauer als Millionär ist ein Neureicher, doch das Stück selbst ist eine Zauberposse, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert gerade modern waren. Als eine solche arbeitet das Stück mit einer gewissen Distanz zur Realität und soll sehr volkstümlich wirken, ohne jedoch auf eine wichtige Kernbotschaft zu verzichten. In die Rolle e... Der Bauer als Millionär ist ein Neureicher, doch das Stück selbst ist eine Zauberposse, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert gerade modern waren. Als eine solche arbeitet das Stück mit einer gewissen Distanz zur Realität und soll sehr volkstümlich wirken, ohne jedoch auf eine wichtige Kernbotschaft zu verzichten. In die Rolle eines Neureichen ist der Bauer Fortunatus Wurzel durch eine Mischung aus Glück und harter Arbeit gelangt, doch eigentlich war es der mehrfache Biss in den sauren Apfel, der ihm seinen Reichtum beschert hat, denn durch ein Wunder war er in den Besitz tausender saurer Äpfel gelangt in denen sich Goldstücke finden ließen. Nun lebt er zusammen mit seiner Ziehtochter Lottchen als reicher Mann in der Stadt und lässt sich dort groß feiern (auch weil er findet es für sein hartes Leben verdient zu haben). Doch Lottchen leidet unter dem neuen Lebensstil des Bauers, da dieser ihre Pläne blockiert, den geliebten Fischer zu heiraten. Aber auch ihre wahre Mutter (die Feenkönigin Lakrimosa) hat bald ihre Finger im Spiel, als es zwischen ihr und ihren Feinden (ebenfalls Feen und Zauberer) zu einem Wettstreit kommt, der davon handelt ihrer Tochter die Möglichkeit zu eröffnen, ihren Geliebten zu heiraten, doch dazu muss der Bauer erst seine Meinung ändern... Trotz seines Genres ist "Der Bauer als Millionär" eine sehr humorvolle Abhandlung über die Probleme Neureicher, selbst wenn diese ihren Reichtum durch den sprichwörtlichen Biss in den sauren Apfel erarbeitet haben. Sobald etwa das hohe Alter beginnt sich bemerkbar zu machen kann es schon schnell kommen, dass der Reichtum seinen Wert für den Besitzer verliert, meist jedoch noch ohne für Bescheidenheit zu sorgen und das angeblich "standesgemäße" Denken wieder abzulegen, auch ein alter Neureicher bleibt meist was er ist.