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verblüffende Einblicke in ein eher unbekanntes Kapitel der Deutschen Wehrmacht
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Soldaten der Wehrmacht in Frauenkleidern - undenkbar? Mitnichten. Martin Dammann zeigt in diesem Bildband anhand von über 100 Fotografien ein ganz anderes Gesicht der Soldaten im zweiten Weltkrieg. Die Gründe für das Cross-Dressing sind vielfältig und situationsabhängig. Organisierte Theatervorführungen in Kriegsgefangenenlagern... Soldaten der Wehrmacht in Frauenkleidern - undenkbar? Mitnichten. Martin Dammann zeigt in diesem Bildband anhand von über 100 Fotografien ein ganz anderes Gesicht der Soldaten im zweiten Weltkrieg. Die Gründe für das Cross-Dressing sind vielfältig und situationsabhängig. Organisierte Theatervorführungen in Kriegsgefangenenlagern zum Beispiel, aber auch einfach die Sehnsucht nach weiblicher Gesellschaft bzw. als Flucht aus der Langeweile während des Sitzkrieges an der deutsch-französischen Grenze 1940. Obwohl Homosexualität im 3. Reich mit KZ bestraft werden konnte, wird hier z.T. eine Transgender- bis hin zur homosexuellen Kultur ausgelebt und sogar fotografisch festgehalten. Und nicht nur das: Martin Dammann berichtet, dass er diese Amateuraufnahmen ganz offen neben anderen Bildern in Familienalben fand. Er gliedert den Bildband in 4 Kategorien: 1. Die Rekrutenzeit, in der die Fotos überwiegend eher Schnappschüssen von ausgelassenen Feiern gleichen 2. Organisierte und einstudierte Aufführungen fernab der Front, z.B. in Casinos oder Lazaretten 3. Fotos von der Front, "bei denen (...) oft mit einfachsten Mitteln die abwesenden Partnerinnen sozusagen hergestellt werden" 4. Aufführungen aus Kriegsgefangenenlagern der Alliierten, die oftmals vor großem Publikum veranstaltet wurden und dementsprechend professionell arrangiert waren (Kostüme, Frisuren, Bühnenbild, etc.) Beim Durchblättern wird klar: Cross-Dressing war ein offenbar verbreitetes Phänomen in der Wehrmacht, soll heißen, dass nicht nur die an der Front ihren Dienst taten, die "hart wie Kruppstahl" waren. Das soll keineswegs die Gräueltaten relativieren, die im Namen des Deutschen Volkes begangen wurden, aber es zeigt, dass auch ganz viele "ganz normale" Männer mit "ganz normalen" Wünschen und Bedürfnissen ebenfalls Teil der Truppen waren. Ein interessanter Gedanke in der heutigen Zeit, in der gerade vom rechten Rand nach der "guten alten Zeit" gerufen wird. Ob sie dies damit gemeint haben? Wohl eher nicht. Natürlich sind die Bilder nur Bilder und jeder soll selbst in den Fotos sehen, was er sehen möchte, dennoch ist es ein interessantes und wichtiges Zeitdokument!
Soldier Studies
Cross-Dressing in der Wehrmacht
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Buch (gebundene Ausgabe)
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Beschreibung
Der Künstler und Sammler Martin Dammann beschäftigt sich mit Kriegsfotografie und der Wirkmacht von Bildern und Geschichtsschreibung. Während seiner Bildrecherche ist er auf zahlreiche Amateurfotos von Wehrmachtssoldaten gestoßen, die sich als Frauen verkleideten – Szenen, die der nationalsozialistischen Ideologie zuwider liefen. Diese Funde werden nun erstmals in einem Band zur Diskussion gestellt. Dammanns kritisches Buch zeigt Bilder, die überraschende Einblicke in die Sehnsüchte und den Alltag deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg geben: von spielerischen Klamaukszenen jugendlicher Rekruten über improvisierte Verkleidungen an der Front in engstem Kreis bis hin zu langwierig vorbereiteten Aufführungen in den Kriegsgefangenenlagern der Alliierten. Textbeiträge von Martin Dammann sowie dem Soziologen und renommierten Sachbuchautor Harald Welzer ordnen die Bilder vielschichtig ein.
Harald Welzer ist Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Witten/Herdecke.
Produktdetails
Einband | gebundene Ausgabe |
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Herausgeber | Martin Dammann |
Seitenzahl | 128 |
Erscheinungsdatum | 30.10.2018 |
Sprache | Deutsch, Englisch |
ISBN | 978-3-7757-4483-6 |
Reihe | Fotografie |
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Verlag | Hatje Cantz Verlag |
Maße (L/B/H) | 25,8/18,7/1,7 cm |
Gewicht | 634 g |
Abbildungen | mit 120 Fotos |
Auflage | 1 |