Herz der Finsternis

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Beschreibung

Details

Format

ePUB

Kopierschutz

Nein

Family Sharing

Ja

Text-to-Speech

Ja

Erscheinungsdatum

26.06.2024

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

256 (Printausgabe)

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ePUB

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Erscheinungsdatum

26.06.2024

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

256 (Printausgabe)

Dateigröße

889 KB

Auflage

2. Auflage

Originaltitel

Heart of Darkness

Übersetzt von

Urs Widmer

Sprache

Deutsch

EAN

9783257608571

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Beeindruckend und epochal

Bewertung am 22.06.2024

Bewertungsnummer: 2228253

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch heutzutage zu lesen erfordert etwas Kontext. Ähnlich wie bei Céline, sind einige Passagen schwer zu verdauen. Aber wenn man sich veranschaulicht wie Europa vor über 150 Jahren tickte, dann ist es einfach nur sehr beeindruckend in diese Welt einzutauchen. Conrad war ein Autor seiner Zeit. Und dieses Buch ist genau das: ein Abbild einer Epoche
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Beeindruckend und epochal

Bewertung am 22.06.2024
Bewertungsnummer: 2228253
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch heutzutage zu lesen erfordert etwas Kontext. Ähnlich wie bei Céline, sind einige Passagen schwer zu verdauen. Aber wenn man sich veranschaulicht wie Europa vor über 150 Jahren tickte, dann ist es einfach nur sehr beeindruckend in diese Welt einzutauchen. Conrad war ein Autor seiner Zeit. Und dieses Buch ist genau das: ein Abbild einer Epoche

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Der Schrecken des Kolonialismus

Christian1977 aus Leipzig am 27.12.2022

Bewertungsnummer: 1848936

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Als Kapitän Marlow seinen Flussdampfer in den Kongo steuert, weiß er noch nicht, dass diese Fahrt sein bisheriges Verständnis von menschlicher Zivilisation über den Haufen werfen wird. Sein Auftrag ist es, den erfolgreichen, aber erkrankten Handelsagenten Kurtz aufzuspüren und in die Heimat zurückzubringen. Doch je tiefer der Dampfer in die afrikanische Wildnis eindringt, desto bedrohlicher wird die Reise. Marlow und seine Begleiter sehen sich mehr als einmal Angriffen vom Flussufer ausgesetzt. Doch das eigentliche Grauen lauert dort, wo Marlow es nicht erwartet hatte: im Herzen der Finsternis, dem Schrecken des englischen Kolonialismus. Vor nicht allzu langer Zeit startete der Penguin Verlag mit seiner "Penguin Edition" eine neue Klassiker-Reihe im Taschenbuchformat, in der populäre Werke der Weltliteratur in knallbuntem Design "Farbe ins Bücherregal" bringen sollten. In kräftigem Lila ist nun "Herz der Finsternis" von Joseph Conrad in der deutschen Übersetzung von Fritz Güttinger und versehen mit einem Nachwort von Ernst Weiss erschienen. Die Erzählung wurde erstmals 1899 veröffentlicht und gilt bis heute als eines der wichtigsten Prosastücke in englischer Sprache. Neben der Besonderheit, dass Conrad als Sohn polnischer Eltern erst mit 21 Jahren Englisch lernte, ist für die Lektüre von "Herz der Finsternis" erwähnenswert, dass der Autor selbst als Kapitän eines Flussdampfers in den Kongo fuhr. Somit erhöht sich die Authentizität der Erzählung um ein Vielfaches. Seine stärksten Momente hat "Herz der Finsternis" eindeutig in den Momenten, in denen es Joseph Conrad gelingt, die Atmosphäre der Flussfahrten fast spürbar zu machen. Sei es auf der einleitenden Fahrt auf der Themse, auf der ein anonymer Ich-Erzähler den Protagonisten Marlow einführt, oder später auf der zentralen Dampferfahrt in den Kongo. Gut spürbar ist auch der innere Kampf Marlows, von dessen Aufbruchstimmung und Optimismus zu Beginn seiner Reise nach und nach überhaupt nichts mehr übrig bleibt und er sich nur noch Gewalt und Gefahren gegenübersieht. Doch das Buch weist aus heutiger Sicht auch Schwächen auf. Trotz seines hehren Ansinnens - der Fundamentalkritik am englischen Kolonialismus und Rassismus - wirkt die Umsetzung fragwürdig. Denn Conrad gelingt es nicht, der afrikanischen Bevölkerung ein Gesicht zu geben. Nicht einmal ein diffuses. Ständig schreibt er von "schwarzen Leibern", von unkultivierten "Wilden", von Menschen ohne Zeitbegriff, die es nicht gewohnt waren, die Folgen ihres Handelns zu bedenken. Und auch die Figurenkonstruktion an sich ist nicht immer gelungen. Insbesondere die Figur Kurtz, die uns mehr als 100 Seiten lang als ein Mythos, ja, fast als eine Legende präsentiert wird, entpuppt sich letztlich als Enttäuschung und als wahnsinnig wirkender Krimineller, aus dem überhaupt nicht hervorgeht, warum er zuvor ein solch hohes Ansehen hatte. Stilistisch gibt es zahlreiche Wiederholungen, was aber natürlich auch dem Fakt geschuldet sein könnte, dass Joseph Conrad eben kein Muttersprachler war. Zudem entpuppt sich "Herz der Finsternis" als relativ handlungsarm, so dass die Erzählung in ihrer Gesamtheit deutlich länger wirkt als die gerade einmal gut 150 Seiten. Das Nachwort des Schrifstellers Ernst Weiss ist durchaus emotional und macht deutlich, was Weiss an seinem Schrifstellerkollegen schätzte. Doch letztlich hätten ein paar sachlichere Fakten zu Conrad und zur Entstehung von "Herz der Finsternis" sicherlich einen höheren Informationsgehalt gehabt. Besser ist da die Editorische Notiz des Verlags, in der deutlich gemacht wird, warum man davon abgesehen hat, diskriminierende Begriffe der Erzählung zu ändern und sie somit als historisches Dokument für sich stehen zu lassen. Die historische Bedeutung der Erzählung ist es letztlich auch, die eine erneute Veröffentlichung rechtfertigt und dafür sorgt, dass das "Herz der Finsternis" auch von einer jüngeren Generation erschlossen werden kann. Denn bei aller Kritik darf man nicht vergessen: Joseph Conrad war einer der Ersten, der mit seinem Werk öffentlich Kritik am europäischen Kolonialismus und Rassismus verübte. Eine Leistung, die ihm niemand mehr nehmen kann.
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Der Schrecken des Kolonialismus

Christian1977 aus Leipzig am 27.12.2022
Bewertungsnummer: 1848936
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Als Kapitän Marlow seinen Flussdampfer in den Kongo steuert, weiß er noch nicht, dass diese Fahrt sein bisheriges Verständnis von menschlicher Zivilisation über den Haufen werfen wird. Sein Auftrag ist es, den erfolgreichen, aber erkrankten Handelsagenten Kurtz aufzuspüren und in die Heimat zurückzubringen. Doch je tiefer der Dampfer in die afrikanische Wildnis eindringt, desto bedrohlicher wird die Reise. Marlow und seine Begleiter sehen sich mehr als einmal Angriffen vom Flussufer ausgesetzt. Doch das eigentliche Grauen lauert dort, wo Marlow es nicht erwartet hatte: im Herzen der Finsternis, dem Schrecken des englischen Kolonialismus. Vor nicht allzu langer Zeit startete der Penguin Verlag mit seiner "Penguin Edition" eine neue Klassiker-Reihe im Taschenbuchformat, in der populäre Werke der Weltliteratur in knallbuntem Design "Farbe ins Bücherregal" bringen sollten. In kräftigem Lila ist nun "Herz der Finsternis" von Joseph Conrad in der deutschen Übersetzung von Fritz Güttinger und versehen mit einem Nachwort von Ernst Weiss erschienen. Die Erzählung wurde erstmals 1899 veröffentlicht und gilt bis heute als eines der wichtigsten Prosastücke in englischer Sprache. Neben der Besonderheit, dass Conrad als Sohn polnischer Eltern erst mit 21 Jahren Englisch lernte, ist für die Lektüre von "Herz der Finsternis" erwähnenswert, dass der Autor selbst als Kapitän eines Flussdampfers in den Kongo fuhr. Somit erhöht sich die Authentizität der Erzählung um ein Vielfaches. Seine stärksten Momente hat "Herz der Finsternis" eindeutig in den Momenten, in denen es Joseph Conrad gelingt, die Atmosphäre der Flussfahrten fast spürbar zu machen. Sei es auf der einleitenden Fahrt auf der Themse, auf der ein anonymer Ich-Erzähler den Protagonisten Marlow einführt, oder später auf der zentralen Dampferfahrt in den Kongo. Gut spürbar ist auch der innere Kampf Marlows, von dessen Aufbruchstimmung und Optimismus zu Beginn seiner Reise nach und nach überhaupt nichts mehr übrig bleibt und er sich nur noch Gewalt und Gefahren gegenübersieht. Doch das Buch weist aus heutiger Sicht auch Schwächen auf. Trotz seines hehren Ansinnens - der Fundamentalkritik am englischen Kolonialismus und Rassismus - wirkt die Umsetzung fragwürdig. Denn Conrad gelingt es nicht, der afrikanischen Bevölkerung ein Gesicht zu geben. Nicht einmal ein diffuses. Ständig schreibt er von "schwarzen Leibern", von unkultivierten "Wilden", von Menschen ohne Zeitbegriff, die es nicht gewohnt waren, die Folgen ihres Handelns zu bedenken. Und auch die Figurenkonstruktion an sich ist nicht immer gelungen. Insbesondere die Figur Kurtz, die uns mehr als 100 Seiten lang als ein Mythos, ja, fast als eine Legende präsentiert wird, entpuppt sich letztlich als Enttäuschung und als wahnsinnig wirkender Krimineller, aus dem überhaupt nicht hervorgeht, warum er zuvor ein solch hohes Ansehen hatte. Stilistisch gibt es zahlreiche Wiederholungen, was aber natürlich auch dem Fakt geschuldet sein könnte, dass Joseph Conrad eben kein Muttersprachler war. Zudem entpuppt sich "Herz der Finsternis" als relativ handlungsarm, so dass die Erzählung in ihrer Gesamtheit deutlich länger wirkt als die gerade einmal gut 150 Seiten. Das Nachwort des Schrifstellers Ernst Weiss ist durchaus emotional und macht deutlich, was Weiss an seinem Schrifstellerkollegen schätzte. Doch letztlich hätten ein paar sachlichere Fakten zu Conrad und zur Entstehung von "Herz der Finsternis" sicherlich einen höheren Informationsgehalt gehabt. Besser ist da die Editorische Notiz des Verlags, in der deutlich gemacht wird, warum man davon abgesehen hat, diskriminierende Begriffe der Erzählung zu ändern und sie somit als historisches Dokument für sich stehen zu lassen. Die historische Bedeutung der Erzählung ist es letztlich auch, die eine erneute Veröffentlichung rechtfertigt und dafür sorgt, dass das "Herz der Finsternis" auch von einer jüngeren Generation erschlossen werden kann. Denn bei aller Kritik darf man nicht vergessen: Joseph Conrad war einer der Ersten, der mit seinem Werk öffentlich Kritik am europäischen Kolonialismus und Rassismus verübte. Eine Leistung, die ihm niemand mehr nehmen kann.

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von Joseph Conrad

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