– Von der New York Times und der Washington Post zu einem der 10 besten Bücher 2023 gekürt, für The New Yorker, TIME, New York Public Library und BBC eines der besten Bücher des Jahres 2023 und Gewinner des 2023 An Post Irish Book Award als Roman des Jahres –
Unwiderstehlich, witzig und weise – ein tragisch-komisches Epos über Familie, Schicksal und die Herausforderung, ein guter Mensch zu sein, wenn die Welt auseinanderfällt.
Familie Barnes steckt in Schwierigkeiten. Dickie Barnes’ lukratives Autogeschäft läuft nicht mehr. Aber anstatt sich dem Problem zu stellen, beginnt er in den Wäldern einen Bunker zu bauen. Seiner Frau Imelda, die ihren Schmuck auf eBay verkauft, erscheinen die Avancen von Big Mike, dem reichen Rinderzüchter, immer attraktiver. Die achtzehnjährige Cass, die immer die Klassenbeste war, reagiert auf den Niedergang, indem sie beschließt sich bis zu ihrem Abschluss jeden Tag zu betrinken, während der zwölfjährige PJ einen Plan schmiedet, um von zu Hause abzuhauen.
Wenn das Leben und die Welt auseinanderfallen, stellen sich die großen Fragen: Wann und warum begann der Untergang? Was hätte man tun können und wie weit müsste man zurückgehen, wenn man die Geschichte ändern könnte? Bis zu dem Tag als Dickie Barnes zehnjährig zitternd vor seinem Vater stand und lernte, wie man ein richtiger Mann wird? Bis zu dem Autounfall zwölf Monate vor Cass’ Geburt? Oder bis zu dem verheerenden Stich der Biene, der Imeldas Hochzeitstag ruinierte?
Lesezauber_Zeilenreise aus Eggenstein-Leopoldshafen am 13.06.2025
Bewertungsnummer: 2514532
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
**Inhaltsangabe Verlag:**
Familie Barnes steckt in Schwierigkeiten. Dickie Barnes’ lukratives Autogeschäft läuft nicht mehr. Aber anstatt sich dem Problem zu stellen, beginnt er in den Wäldern einen Bunker zu bauen. Seiner Frau Imelda, die ihren Schmuck auf eBay verkauft, erscheinen die Avancen von Big Mike, dem reichen Rinderzüchter, immer attraktiver. Die achtzehnjährige Cass, die immer die Klassenbeste war, reagiert auf den Niedergang, indem sie beschließt sich bis zu ihrem Abschluss jeden Tag zu betrinken, während der zwölfjährige PJ einen Plan schmiedet, um von zu Hause abzuhauen.
Wenn das Leben und die Welt auseinanderfallen, stellen sich die großen Fragen: Wann und warum begann der Untergang? Was hätte man tun können und wie weit müsste man zurückgehen, wenn man die Geschichte ändern könnte? Bis zu dem Tag als Dickie Barnes zehnjährig zitternd vor seinem Vater stand und lernte, wie man ein richtiger Mann wird? Bis zu dem Autounfall zwölf Monate vor Cass’ Geburt? Oder bis zu dem verheerenden Stich der Biene, der Imeldas Hochzeitstag ruinierte?
**Meine Inhaltsangabe:**
Dickie Barnes, Ehemann von Imelda und Vater von Cass und P.J., leitet das Familienunternehmen (Autohaus), das sein Vater Maurice zu einem erfolgreichen Unternehmen aufgebaut hat. Doch es läuft nicht mehr so gut und die Finanzen drücken. Imelda ist deswegen stinksauer, hat sie, die sie aus schwierigen Familienverhältnissen kommt, sich doch so an den Luxus eines reichen Lebens gewöhnt. Daher geht sie auf die Avancen des reichen Rinderzüchters Big Mike ein. Der finanzielle Engpass sowie die kriselnde Ehe ihrer Eltern machen auch den Kindern Cass und P.J. zu schaffen. Cass fängt an, ihre Sorgen mit Alkohol zu ertränken und P.J. schmiedet Ausreißerpläne. Allein Dickie scheint ganz zufrieden zu sein und hält sich fast nur noch im Wald auf, wo er mit einem Kumpel einen Bunker baut. Doch letztlich kämpfen alle mit ihren inneren Dämonen, mit verpassten Chancen und mit einer Vergangenheit, die ihre Finger bis in die Zukunft ausgestreckt hat.
Erster Satz: »Im Nachbarort hatte ein Mann seine Familie umgebracht.«
**Mein Eindruck:**
Mir gefällt der Aufbau des Buches gut, in dem es quasi vier Akte plus einen Zusatz-Akt gibt, der Reihe nach erzählt von Tochter Cass, Sohn P.J., Mutter Imelda, Vater Dickie. Der letzte Akt ist dann von allen zusammen, immer wechselweise. Das bringt mich in die Lage, die Story aus mehreren Blickwinkeln zu erfassen. Bei Cass, P. J. und Dickie fehlen komplett die Anführungszeichen der wörtlichen Rede, bei Imelda zusätzlich alle anderen Satzzeichen außer ? und !. Das machte das Lesen ein wenig gewöhnungsbedürftig und es hat sich mir auch nicht erschlossen, warum man das so gemacht hat. Um den Figuren eine eigene, besondere Stimme zu geben, wäre das nicht notwendig gewesen, dafür hat schon der sehr bildhafte Schreibstil gesorgt. Die vielen Rückblicke in die Zeiten vor Dickies und Imeldas Hochzeit sind aufschlussreich und nach und nach entwickelt sich das Große und Ganze. Und das hat es in sich, zumal eine Figur, die im Buch selbst nicht zu Wort kommt, der Dreh- und Angelpunkt von allem ist. Wie Murray die unterschiedlichen Emotionen der Familie ausdrückt, wie er es schafft, dass man sich in alle hineinversetzen kann, egal ob 18jährig und im Umbruch des eigenen Selbst (Cass), 12jährig und pubertär und gleichzeitig sensibel und empathisch oder erwachsen und massiv problembehaftet mit emotionalen Altlasten (Imelda und Dickie), ist schon ein ziemlicher Geniestreich. Doch für meinen Geschmack wurde es zwischendurch ein wenig langatmig und ausufernd (ich sage nur: 703 Seiten). Das Ende kam überraschend und doch auch wieder gar nicht überraschend. Ich kann, ohne zu spoilern, nicht mehr dazu oder zu weiteren Begebenheiten schreiben. Ein ziemlich umfangreiches Werk über eine Familie und deren dramatischem Weg dorthin, wo sie am Ende stehen. Durchaus berührend und fesselnd, ein paar Längen weniger wären schön gewesen. 4/5 Sterne.
Ich war drei Tage weg, in Irland, ohne Pause, mitten in Murrays Familiendrama. Ich fühle mich gerade so, als hätte mich ein Vulkan ausgespuckt.
Wie genial war das denn bitteschön?
Der Plot, die Charaktere, der Schreibstil... das Ende!
Im Buch folgen wir 700 Seiten lang der Familie Barnes, in einer Kleinstadt in Irland. Eine gut situierte Familie, die vom Familienbetrieb - Verkauf von Autos - leben, bis der Finanzcrash dem Ganzen ein Ende bereitet.
Wir erleben also den Abstieg dieser Familie, den Zerfall. Im Mittelpunkt stehen Mutter Imelda, Vater Dickie, Tochter Cass (die grade den Sprung ins Erwachsenenleben macht) und Sohn PJ ca. 12 Jahre alt. Jedem Familienmitglied wird ein großer Abschnitt gewidmet und wir folgen nicht nur der Rahmenhandlung fortlaufend aus unterschiedlichen Blickpunkten, sondern tauchen tief in die jeweiligen Charaktere ein. Beginnend mit der frustrierten Teenager Tochter, danach ihr kleiner Bruder... was ein geschickter Schachzug von Murray ist, denn so lernen wir locker die Struktur der Familie kennen. Weiter geht es mit Imelda, hier gibt es natürlich außer der fortlaufenden Handlung auch mehr zu erzählen, nämlich ihre Vorgeschichte - ebenso wie bei Dickie.
Murray schafft es nicht nur dass sich seine Charaktere authentisch anfühlen, er benutzt auch unterschiedliche Stilmittel. Im ganzen Buch verwendet er keine Anführungszeichen bei direkten Reden, bei Imelda verzichtet er sogar auf alle Satzzeichen. Mir ist das - ich schwöre es bei allem was mir heilig ist - noch nicht mal gleich aufgefallen. Es passt einfach perfekt. Gegen Ende wechselt er sogar von der narrativen Stimme zur zweiten Person Singular, das macht toal was mit einem beim Lesen.
Thematisch wird enorm viel behandelt: Gewalt in der Familie, Homosexualität, starre Rollenbilder, Lebenslügen, Trauerbewältigung,... die Sprache ist manchmal hart, aber auch das hat für mich gepasst. Zwischendurch hat Murray mich sogar zum Lachen gebracht, worüber ich bei all der Härte auch sehr dankbar war.
Während die Protagonisten anfangs viel Raum bekommen, wechseln sich am Ende die Kapitel in immer kleineren Abständen ab und man spürt beim Lesen, dass sich das Finale regelrecht zuspitzt.
Ja, und dann ist es da: das Finale! Ich glaube, das spaltet die Leser:Innen in zwei Lager. Diejenigen, die sich veralbert fühlen weil es offen ist und diejenigen, die versuchen hinter das Ende zu gucken, das man sehr unterschiedlich ausdeuten kann.
Dieses Buch ist für geduldige Leser:Innen, die dicke Bücher mögen und sich nicht an außergewöhnliche Schreibstilen stören. Für Buddyreads und Leserunden schon fast prädestiniert.
Für mich ein absolutes Highlight, das Wolfgang Müller großartig übersetzt hat.
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