Als Alleinerziehende stets knapp bei Kasse, nimmt Tamara den Auftrag des Investmentbankers Lincoln Storey an: Sie soll den Freund seiner Stieftochter Alexa beschatten – ausgerechnet ein Exlover Tamaras. Doch ehe sie auch nur den ersten Honorarscheck erhält, ist der Auftraggeber tot und Privates nicht mehr von Beruflichem zu trennen. Tiefer und tiefer dringt Tamara in die undurchsichtige Vergangenheit des Investmentbankers ein und riskiert dabei ihr eigenes Leben.
Hinter diesem Titel verbirgt sich ein Krimi rund um eine Privatdetektivin. Die Geschichte ist clean, konzentriert auf den Fall ohne viele Nebenschauplätze. Mir hat das supergut gefallen. Dieses Buch ist schon ein bisschen Älter (keine Mobiltelefone und so) ich empfand es aber nicht zu vintage oder störend, dass sie Telefonzellen suchen mussten. Das war dann auch alles, ansonsten ist es mir nicht aufgefallen, dass es in einer anderen Zeit spielt.
Die Geschichte ist simpel im Aufbau und wirklich sehr gut erzählt und spannend geschrieben. Bis zum Schluss bleibt es spannend, wer der Täter ist und was das Motiv. Für mich ein richtiger Krimi wo die Tat im Mittelpunkt stehr ohne viel drumrum.
Eine absolut gelungene Geschichte, die ich in kurzer Zeit gelesen habe, da sich die Spannung fortlaufend hält und einfach schön zu lesen ist.
Seit kurzem legt der Diogenesverlag die Reihe um die Privatdetektivin Tamara Hayle wieder neu auf, und ich bin tatsächlich alter Fan – ich hab die Lady schon vor 20 Jahren gefeiert, und freue mich, jetzt noch mal peu a peu in der richtigen Reihenfolge die Serie zu lesen. Wobei man jeden Band auch einzeln lesen kann, die Fälle stehen klar im Vordergrund, aber wie bei allen Serien ist es natürlich immer wieder nett, auch den Nebencharakteren immer wieder zu begegnen.
Kurz zu Ms Hayle: sie ist Privatdetektivin in Newark, ehemals Polizistin, alleinerziehende Mama von Teenagersohn Jamal, chronisch knapp bei Kasse, clever, tough, emotional, und einfach eine coole Socke. Und sie ist schwarz. Eine schwarze Frau, die sich aber definitiv durchzusetzen weiss.
In diesem Band nun – Teil 2 der Reihe – nimmt Tamara den Auftrag des Bankers und Lokalgrösse Lincoln Storey an. Sie soll den Freund seiner Stieftochter Alexa beschatten – ausgerechnet ein Exlover Tamaras. Direkt am ersten Abend des Auftrags, bei einem Wohltätigkeitsdinner, stirbt Storey, und aus dem Beschatten der Tochter wird eine Mordermittlung. Tamara taucht tiefer in das Leben Storeys ein, und die Fäden führen zurück zu eigenen alten Freunden – Newark ist ein Dorf…..
Ms Wesley hat hier erneut einen rasanten Krimi geschrieben, das Spannungslevel ist allzeit hoch und wir rasen auf knapp 300 Seiten durch eine Woche Ermittlungen mit Tamara. Ich liebe ihren Erzählstil: Tamara erzählt aus der Ich-Perspektive, und sie ist sehr schwarz-humorig und witzig, teils lakonisch, pragmatisch, aber auch wieder mit emotionalen-selbstkritischen, respektive – analytischen Phasen. Einfach gut gemacht, flüssig geschrieben, intelligent geplottet, und immer wieder auch fein durchsetzt mit Sozialkritik.
Die Sozialkritik ist in diesem Band auch ziemlich plakativ. Tamara und Jamal sind immer wieder Rassismus, offenem und verdecktem ausgesetzt, und das wird in dieser Serie generell thematisiert, aber dieses mal geht es auch um Rassismus der schwarzen Bevölkerung untereinander. Es gibt die helleren und dunkleren PoC, und Tamara ist dunkel. Sehr dunkel. Und hatte darunter auch innerhalb der black community zu leiden – und setzt sich hiermit noch einmal auseinander. Fand ich als weisse Leserin interessant. Natürlich muss man sich bewusst sein, die Bücher sind jetzt vor 25 Jahren geschrieben worden, aber ich denke, Rassismus ist noch lange nicht überwunden, und Wesleys Kritik dürfte immer noch erschreckend aktuell sein.
Mein Fazit: ich fand’s klasse. Leider zu kurz, ich bin echt durch das Buch geflogen. Ich fand die Charaktere glaubhaft, die Story ebenfalls, es war spannend, und ich war bestens unterhalten . Ich warte schon wieder auf die nächsten Bände!
Im Original heisst dieses Buch übrigens: Devil‘s Gonna Get Him – finde ich irgendwie passender als „Der Exlover“. Besagter Exlover war jetzt für mich nicht unbedingt der Hauptdreh- und angelpunkt – es gibt hier durchaus noch mehr Tote und Leute, die der Teufel so kriegen kann .
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