Alexandra Cedrino, geboren 1966 in München, stammt aus der Kunsthändlerfamilie Gurlitt. Sie wuchs zwischen Bildern und Büchern auf und lebt heute in Berlin. Die Galerie am Potsdamer Platz ist ihr Debütroman und erster Teil einer Trilogie.
Das Cover ist total ansprechend, die verschiedenen Blautöne passen sehr gut zusammen und auch die Frau auf dem Cover passt in die 30er Jahre und damit auch perfekt zum Inhalt des Buches.
Die Kunststudentin Alice Waldmann kommt von Wien nach Berlin, eigentlich um in Erfahrung zu bringen, warum ihre Mutter von ihrer Familie verstoßen wurde, sie kennt ihre Berliner Verwandtschaft gar nicht, auch ihre Großmutter Helena zeigt sich ihr gegenüber nicht hilfreich, nur ihre Tante Rosa und deren Mann Johann sind freundlich und nehmen Alice bei sich auf. Bald entwickelt Alice einen Faible für Fotografie und die Idee, die ehemalige Galerie in Familienhand wiederzueröffnen findet bei Ihrem Onkel Johann schnell Unterstützung. Doch schon in dieser Zeit geht nichts ohne den Einfluss der Nationalsozialisten, dieser wird in Gestalt des Erik Wolffert dargestellt, der Alice auch schnell schöne Augen macht, aber sie findet den deutsch-irischen Assistenten ihres Onkels John Stevens spannender als Erik Wolfferts...
Die Galerie am Potsdamer Platz ist Band 1 der Die Galeristinnen-Trilogie und ist zeitgleich auch das Debüt von Alexandra Cedrino.
Alice und auch alle andere Protagonisten in dem Buch bleiben eher fad, die Autorin schafft es leider nicht, ihnen wirklich Leben einzuhauchen, auch wirkt die Handlung nicht so ganz passend für die Zeit und den historischen Hintergrund.
Alexandra Cedrino hat einen etwas unsteten Schreibstil, manchmal schafft sie es, den Leser komplett mitzureisen, aber dann kann sie auch mit einigen sprachlichen ungeschickten Formulierungen den Leser wirklich zurückzuwerfen. Auch werden die Beschreibung im Buch sehr in die Länge gezogen, da wäre eine kleine Raffung durch das Lektorat gut gewesen.
Thematisch wagt sie sich an die Kunstszene der 1930er Jahre in Berlin an, in der die Nationalsozialisten auch immer mehr an Einfluss gewinnen, was auch im Buch eingebaut ist, man merkt, dass die Autorin von der Szene damals sehr viel Ahnung hat, das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihre Charakter wirklich farblos sind und die Handlung nicht wirklich für den Leser greifbar wird. Sehr schade, weil die Leidenschaft, mit der sie die Kunstszene schildert, hätte sicher auch den Charakteren und der Handlung gut getan.
Fazit:
Die Idee des Buches, das Coverdesign und auch der Plot ist wirklich gut, aber leider wurde viel Potenzial verschenkt, weil die Zeit 1930 - 1933, in der das Buch spielt, ist so viel in Deutschland passiert, was aber im Buch nicht wirklich den Niederschlag findest und das hätte man wirklich einbinden können. Natürlich wird die Kunstszene der damaligen Zeit gut eingefangen, aber die Begeisterung über die Kunstszene der Zeit findet sich weder in den Charakteren noch in der Handlung wider.
Stattdessen findet man den Konflikt, den man vom Klappentext her vermuten könnte, nicht wirklich im Buch vor, es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen sondern es ist eher wie eine Nacherzählung oder ein Monolog, den man liest, aber keine wirklich packende Geschichte mit historischen Hintergrund.
Gute Unterhaltung!
Bewertung aus Murnau am 03.11.2020
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Die Geschichte hat mich sofort gefangen genommen. Ich konnte das Buch kaum noch weglegen. Der kalte Empfang, den Alice bei ihrer Großmutter in Berlin bekommt, ist ein harter Einstieg. Gerade erst hat sie ihre Mutter verloren und möchte endlich Antworten finden bei ihrer Familie mütterlicherseits, die sie nicht kennt. Ihre beiden Onkel und eine Tante sind deutlich offener und nehmen sie herzlich auf. Was Alice in Berlin erlebt, ist teilweise nicht logisch nachvollziehbar und wirkt konstruiert aber die Geschichte ist gut geschrieben, das Familiengeheimnis nicht vorhersehbar und die Liebesgeschichte wirklich schön. Ich kann das Buch nur empfehlen, wenn man angenehm kurzweiligen Lesegenuss sucht!
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