Beim ersten Aufklappen bekam ich augenblicklich Lust das Backblech rauszuholen! Wunderschönes Weihnachtsbackbuch und klimapositiv.
SternchenBlau am 18.12.2019
Bewertungsnummer: 1276023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Dieses Buch beweist, dass ökologischer Anspruch und edles Design trefflich Hand in Hand gehen können: Der dunkelrote Leinenrücken, die Goldschrift auf dem Cover, das alles ist klimapositiv und Cradle-to-Cradle. Und durch die matten Oberflächen wirkte das Buch auf mich nochmal viel hochwertiger hochwertiger, weil die Druckqualität so richtig toll zum Tragen kommt. Ich finde „Die besten Weihnachtskekse – 111 himmlische Rezepte“ von Johanna Aust allerdings so schön, dass ich es bei mir Chaotin nicht zum Backen in die Küche legen werde, weil ich da keine Fett- und Zuckerflecken drin haben möchte.
Die Fotos der fertigen Weihnachtsplätzchen sind wunderschön und mir gefällt, dass sie manchmal kleine „Macken" haben und damit selbstgemacht aussehen und nicht wie vom Konditor. Eine Augenweide.
Der Keks-Plätzchen-Dialekt-Exkurs
Aber ich schreibe jetzt von Plätzchen und das Buch handelt von Weihnachtskeksen. Wie passt das denn zusammen? Ich finde solche sprachlichen Besonderheiten ja hochspannend, daher müsst Ihr jetzt diesen kleinen Dialekt-Exkurs über Euch ergehen lassen (oder überspringt halt diesen Abschnitt). Ursprünglich stamme ich aus Bayern und habe ganz schlicht angenommen, dass die „Preißn“ von Keksen sprechen und in südlichen Gefilden von Plätzchen die Rede wäre. Nachdem der Löwenzahn-Verlag aus Österreich kommt, hat mich der Buchtitel überrascht. Weihnachts-Kekse? Kekse kaufe ich im Laden, aber backe ich nicht selbst, also zumindest nicht an Weihnachten. Also habe ich ein Bisschen recherchiert und die Frage haben sich auch schon Wissenschaftler*innen gestellt. Die Germanist*innen der Universität Augsburg haben dazu eine schicke Landkarte angelegt.
Es gibt tatsächlich in manchen Regionen einen Unterschied zwischen selbst gebackenem und gekauftem Gebäck. Allerdings nicht in Österreich, denn da sind beides Kekse. Wieder was gelernt. Die Kindersendung „Wissen macht ah“ leitet übrigens vom englischen „Cake“ für Schiffszwieback her und stellt daher fest:
„Kekse sind also nicht so zuckrig und schokoladig und nussig wie Plätzchen. An Weihnachten sollte man da also tatsächlich eher von ‚Weihnachtsplätzchen‘ sprechen.“
Geschmeckt haben die österreichischen „Weihnachtskekse“, die ich bislang gebacken habe, allemal!
Die Rezepte
Das Buch fängt mit einer kleinen Einführung zu den unterschiedlichen Teigformen an, da waren noch die eine oder andere Neuigkeiten für mich dabei, obwohl ich ja doch schon einige Zeit backe. Dann schließen die 111 Rezepte an. Meine Highlight vom ersten Durchblättern sind die Schoko-Punsch-Tropfen, die Mangostangen und die Lebkuchen-Windstangen. Die witzigste Idee finde ich die Sepplhütchen, die genauso aussehen, wie sie heißen – und die vor allem auch nicht kompliziert umzusetzen sind. Allerdings bin ich mal gepannt, wie die grünen Apfelschlangen mit der Schokolade geschmacklich harmonieren werden. Generell ist das fast das „neumodischste“ Rezept.
Insgesamt gefiel mir die Auswahl sehr gut. Es gibt allerdings recht viel Spritzgebäck im Vergleich zu etwas wenig Leb- und Pfefferkuchen bzw. Rührteige. Aber das ist eher eine Sache der Vorlieben. Zum Schluss gibt es die experimentelleren Rezepte, ohne dabei aber völlig kompliziert zu werden, dass man sie nicht mehr backen könnte. Den Rosenblütenzucker für die Rosenblütenkipferl habe ich leider noch nirgends im Laden gefunden und werde ich vermutlich bestellen.
Und dann sind mir immer mal wieder Kleinigkeiten aufgefallen: Was ist beispielsweise Punschglasur? Kaufe ich die fertig im Laden (kenn ich allerdings nicht) oder rühre ich da Zuckerguss mit Punsch an. Bei einem Rezept ist Kaffee angegeben, aber nicht, wie viel Pulver. Diese Sachen kann man sich aber meiner Meinung nach ohne größere Probleme selbst erschließen.
Kleiner Back-Test
Mein Sohn hat sich ganz klassisch die Vanille-Kipferl als erstes Rezept ausgesucht. Ich kenne, dass bei Vanillekipferl explizit immer Bourbon-Vanille-Zucker empfohlen wird oder echte Vanille, das war hier jetzt nicht, ich habe aber trotzdem Bio-Vanille-Pulver genommen. Den Vorschlag, den Mürbteig mit raumwarmer Butter zu kneten, war etwas ungewohnt, aber ich fand, dass der Teil schneller homogen wird. Zwischendrin haben wir ihn dann aber beim Verarbeiten gekühlt und die Kipferl sind beim Rollen etwas aufgebrochen, aber vermutlich hätten wir sie auch kleiner rollen müssen. Aber mein Sohn war an dem Tag für Größe zu haben.
Geschmacklich sind sie ganz toll geworden, das könnt Ihr auf dem Foto, das ich anhänge, aber natürlich leider nicht sehen. Auf alle Fälle ein echter Gaumenschmaus!
Fazit
Ich vergebe für dieses wunderschöne, ökologische Weihnachtsbuch 4,5 von 5 Sternen. Einiges war mir nicht sofort beim Lesen klar, das kann man sich aber meiner Meinung nach ohne größere Probleme selbst erschließen. Wegen des tollen ökologischen Ansatzes und des wunderschönen Designs runde ich total gerne auf 5 Sterne auf und vergebe sehr gerne eine Empfehlung für dieses gelungene Backbuch.
Zugegeben: Als Kochbuchfan stapeln sich auch bei mir die Back- und Keksbücher. Warum noch eins weiteres empfehlen? Ganz einfach – ich bin wirklich von diesem Buch begeistert und begründe das an dieser Stelle auch gerne ausführlich.
1. Es gibt wirklich eine Fülle von Rezeptvorschlägen. Neben bekannten Klassikern finden sich auch ungewöhnlichere wie spektakulär aussehende Kürbiskerntütchen oder warum nicht einmal Rosenblütenkipferl ausprobieren?
2. Vor allem haben mich die vielen, vielen kleinen eingestreuten Tipps und Variationsvorschläge der erfahrenen Bäckerin Johanna Aust überzeugt. Ebenfalls enorm praktisch an diesem Buch ist, dass nicht nur die zu erwartende Keksmenge pro Rezept angegeben ist, sondern auch deren Haltbarkeit (– diese gilt natürlich nur, sofern die Kekserl nicht bereits vorher in irgendwelchen Mägen verschwunden sind, was – wenn sie nur halbwegs so gelingen wie auf den Fotos – sicher zu erwarten ist!). Grundsätzlich erleichtert dies die eigene Back-Planung enorm.
3. In einem eigenen Kapitel behandelt die Autorin auch kurz Unverträglichkeiten, wie gegen Gluten oder Nüsse, und zeigt mit ihren Rezepten und deren Variationen auf, dass man trotzdem nicht auf den Keksgenuss verzichten muss. Gerade vor Weihnachten, wo man häufig in größeren Gruppen zusammenkommt, kann dies ein Thema sein und da ist es immer gut, für die Betroffenen eine gutschmeckende Alternative in petto zu haben.
4. Zum Schluss gibt es noch ein Kapitel für die No-Waste-Befürworter – was mache ich mit Teigresten und wie verarbeite ich übrig gebliebene Zutaten. Ob es allerdings die hier vorgeschlagenen Kokosbusserl mit den Kokosmakrönchen meiner Mutter aufnehmen können, die sie immer aus dem übriggebliebenen Eiweiß zauberte, muss erst noch getestet werden ;-).
Aufgrund der grundlegenden Erläuterungen am Beginn und den vielen, vielen Tipps und Tricks eignet sich dieses Buch sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Letztere werden bei den Rezepten wohl eher ihr Vergnügen am Nicht-Alltäglichen und an den Variationen finden. Ich jedenfalls hatte spontan Lust, mich an die Keksproduktion zu machen. Ich hoffe, dass ich vor Weihnachten genügend Zeit finde einige meiner Favoriten auszuprobieren, wie Pistaziennougatkrapfen, Mangostangen, Zitronensterne, da waren ja auch noch die Kürbiskerntütchen und und und....... ich nehme an, die Kollegen und Kolleginnen in der Filiale werden beim Testen der Resultate helfen ;-)...
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.