Fünf junge Leute wollen es der Wegwerfgesellschaft zeigen: Tante Emmas altes Bauernhaus soll nicht abgerissen, sondern in eine alternative Studenten-WG verwandelt werden. Doch für die Renovierung fehlt das Geld. Da taucht in Emmas Trödel ein Säckchen mit wertvollen Goldmünzen auf. Aber der Schatz holt sie nicht etwa aus der Bredouille. Im Gegenteil, er führt sie mitten hinein und macht sie mit den unschönen Regungen des menschlichen Herzens bekannt.
Unterhaltsam, aber nicht das beste Buch von Ingrid Noll
Buchstabenfestival am 10.09.2019
Bewertungsnummer: 1246042
Bewertet: Hörbuch (CD)
Wer die Geschichten von Ingrid Noll kennt, weiß, dass nichts so ist, wie es scheint. So auch beim "Goldschatz".
Eine junge Frau zieht in ein renovierungsbedürftiges Haus und will mit ihrem Freund und den Freunden eine „Gegenstrom“-WG aufbauen. Gegenstrom – gegen Konsum, gegen den Mainstream und mit der Natur. Alles leichter gesagt als getan, denn wenn es zieht und das Wasser kalt ist, kann man den Glauben an den Gegenstrom schon mal verlieren. Wie gut, dass man einiges an dem Krempel, den die verstorbene Tante hinterlassen hat, verkaufen kann. Überraschend taucht dann noch ein Goldschatz auf und die Geschichte beginnt sich zu drehen. Man ahnt es, doch man weiß noch nicht so richtig in welche Richtung es gehen wird. Es war durchaus interessant (besonders die Verknüpfungen zum kauzigen Nachbarn), wenn auch nicht immer glaubwürdig.
Das Ende war nicht so richtig überzeugend. Es ist nicht die spannendste und beste Geschichte von Ingrid Noll, da gibt es bessere Geschichten, aber trotzdem wurde ich gut unterhalten.
Konsumverzicht vs. Goldrausch - lesenswerter, gesellschaftskritischer Roman!
Lia48 am 29.05.2023
Bewertungsnummer: 1950862
Bewertet: eBook (ePUB)
„Echte Spießer sind nach meiner Meinung nur solche Menschen, in deren Köpfen weder Toleranz noch Empathie einen Platz gefunden hat. Sie müssen nicht unbedingt alt und verkrustet sein, sondern können auch modern und schick gekleidet daherkommen.“
INHALT:
Eine Gruppe von Student*innen hat der Konsumgesellschaft den Kampf angesagt. Sie leben vor allem von Second Hand.
Als Beatrix‘ Eltern das alte Bauernhaus von der verstorbenen Tante Emma erben, gründen die jungen Leute dort spontan eine WG.
Doch das Haus muss gründlich renoviert und saniert werden, wenn nicht gar modernisiert.
Beste Gelegenheit, es den „Spießern“, Eltern und allen, die sie nicht ernst nehmen oder nur als „Späthippies“ oder „Spinner“ verspotten, zu zeigen!
Als die WG-Bewohner bei ihrer Arbeit jedoch auf einen Goldschatz stoßen, geraten die Prinzipien mancher Personen gehörig ins Wanken …
MEINUNG:
Wer Bücher von Ingrid Noll kennt, weiß, dass der „Krimi“- Anteil bei ihr oft gering ist. Schade finde ich, dass Ingrid-Noll-Neulinge vielleicht erst einmal etwas enttäuscht sind, da die Bücher häufig der Krimi-Sparte zugeordnet werden und damit eventuelle Erwartungen nicht erfüllen.
Wer das jedoch weiß und keine Kriminalromane erwartet, den kann Ingrid Noll möglicherweise immer wieder von Neuem mit ihren Geschichten begeistern.
So geht es mir zumindest! Ich mag ihre Art, ihren unterschwelligen, schwarzen Humor und die Prise an Ironie, die zwischen ihren Zeilen mitschwingt.
Auch die Todesfälle, die wie Unfälle, ganz aus Versehen, oder mit „gut“ begründeter Absicht geschehen, liebe ich bei ihren Büchern! Da muss man schon mal schmunzeln.
Das war bei der hiesigen Lektüre nicht anders.
Was „Goldschatz“ etwas von ihren anderen Werken unterscheidet, sind die jungen Leute, die diesmal im Mittelpunkt des Geschehens stehen.
Und da bin ich auch schon bei meinem Kritikpunkt zu diesem Buch. Mir wirkten die Studenten etwas zu jung und naiv für ihr Alter. Wahrscheinlich stellt Ingrid Noll sie absichtlich so überspitzt dar, doch für mich passte ihre „Jugendsprache“ an manchen Stellen nicht ganz zum sonst eher „altbackenen“, aber sehr charmanten Schreibstil der Autorin, den ich so gerne mag. Für mich wirkte das manchmal etwas zu konstruiert.
Aber das ist mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten konnte mich die Lektüre gut unterhalten.
Ich mag, wie Ingrid Noll mit dieser Geschichte der Gesellschaft einen Spiegel vorhält. Sie nimmt die jungen Leute auf die Schippe, die nach außen hin den Konsum anprangern. Doch als ein Goldschatz auftaucht, werden die Prinzipien mancher Leute auf die Probe gestellt ...
Das Ende fand ich stimmig – es regt zum Nachdenken an.
Da kann man sich ggf. schon mal an die eigene Nase fassen …
FAZIT: Wieder ein Roman von Ingrid Noll, der mir gut gefallen hat. Sie stellt hier vor allem das Konsumverhalten unserer Gesellschaft an den Pranger. Auch wenn mir die jungen Leute etwas zu naiv gezeichnet waren, konnte mich die Geschichte gut unterhalten. Daher gibt es 4/5 Sterne und eine Leseempfehlung von mir!
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