Jude, JB, Willem und Malcolm: Vier New Yorker, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. »Ein wenig Leben« ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe.
Wie soll ich nur die richtigen Worte zu diesem Buch finden? Einem Buch, dass zwar aus Worten besteht, aber vielmehr aus Gefühlen und Emotionen zusammengesetzt ist.
»Ein wenig Leben« ist ein gewaltiges Buch, das nicht ohne Grund unzählige Beiträge und Diskussionen hervorgebracht hat. Für mich war dieses Buch eine Reise. Ein Buch, das mich lange begleitet hat. Und dafür bin ich froh, da es dadurch noch weiter mit Emotionen aufgeladen wurde und an Intensität zugenommen hat.
Meine Gefühle haben sich zu meinem Halbzeit Leseeindruck nicht verändert, die Emotionen, der Schmerz, der Druck ums Herz wurden nur verstärkt.
Ich liebe und hasse Yanagihara zugleich. Liebe sie für dieses Buch, und hasse sie, was sie Jude angetan hat. Natürlich ist mir bewusst, dass Jude ein Buchcharakter ist, aber über so viele Seiten, so viele Stunden, so viele Emotionen ist Jude irgendwie mehr geworden, zu einem Buchcharakter, der immer wieder hilflos seine Finger aus dem Buch streckt und dann doch wieder zurückweicht. Ihm wurde so viel Leben eingehaucht, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn es Jude am Ende nicht doch gelungen wäre aus diesem Buch voller Schmerz herauszutreten.
ABER.
Irgendwann im Buch gab es einen Punkt, an dem es für mich zu repetitiv wurde. Zu viel Leid. Zu viel Schlimmes. Zu überspitzt.
Ich liebe Jude und ich liebe Willem, und ich liebe es, wenn es um beide geht, ihren Alltag, ihre Gedanken - davon hätte ich unzählige Seiten lesen können. Allerdings bin ich zum Ende des Buches gegen eine Wand gelaufen. Eine Wand, die sich aus den vielen Szenen des Leids (es wird immer mehr, zu viel, zu überspitzt - hätte es Dr. Taylor und Raststätten wirklich noch gebraucht?) ergeben hat. Obwohl ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, hatte ich genug, stand fast eine Woche vor dieser Wand und bin der obersten Kante bis auf kleine Sprünge nicht näher gekommen. Habe die Lust weiterzulesen verloren. Es war einfach zu viel. Aber nicht zu viel Herzschmerz, sondern einfach zu viel Schlimmes, was Jude passiert ist. So viel, dass ich im sanften Fluss der Geschichte an Kanten angestoßen bin, die mich so aus der Handlung und den tiefen Gefühlen herausgerissen haben.
Zum Glück habe ich die Tür in der Wand dann aber doch gefunden und konnte die intensiven letzten 100 Seiten "genießen", in denen Yanagihara unser Herz in eine Kammer setzt, in der der Druck Schritt für Schritt erhöht wird, man verzweifelt Luft holt, der Blick vor hervorbrechenden Tränen verschwimmt und man versucht das Feuer in einem zu löschen, bevor der Ausweg verschlossen ist.
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Ist es ein Highlight geworden? Ja, aber eines mit einem kleinen Wermutstropfen, da ich mich vor der Wand gefragt habe, ob dieses Buch nicht auch mit Weniger hätte auskommen können? Denn mit ein bisschen weniger Leben hätte es zu einem großartigen Highlight ohne Einschränkungen werden können.
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**Über Triggerwarnungen sollte man sich vorher schlau machen!**
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»Ein wenig Leben« von Hanya Yanagihara. Aus dem Englischen von Stephan Kleiner, Piper.
Das Buch ist wirklich herzzerreißend. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass es echte lebendige Menschen auf der Welt gibt, die solch ein Schicksal erleiden müssen wie Jude. Dennoch habe ich das Buch wohl nicht ganz verstanden. Es soll eine Hommage an die Freundschaft sein aber mir erschien es hauptsächlich als eine minutiöse Auflistung von Grausamkeiten, Trauer, Leid, Angst, Schmerz usw. Der Sinn des Ganzen hat sich mir nicht erschlossen, es kam mir vor wie eine Darstellung des Bösen, nur um der Darstellung willen. Die Freundschaften sind mir teilweise zu stark in den Hintergrund gerückt. Oder wie gesagt: Vielleicht habe ich es auch nicht verstanden. So oder so: Menschen, die sagen, ihnen habe der „Wow-Effekt“ gefehlt, es wäre langatmig oder es würde erst ab Seite soundso „spannend“ werden, haben definitiv noch weniger verstanden als ich.
Ein dickes, ausführliches, emotionales, deprimierendes, krasses Buch über das Leben von vier Freunden, die zusammen in eine WG ziehen - Man lernt die Charaktere und deren Vergangenheit sehr gut kennen, und kann umso mehr mit ihnen mitfühlen. Bitte die Trigger Warnungen, die im Internet zu finden sind unbedingt beachten.
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Dieses Buch hat mich an den tiefsten Stellen meiner Seele berührt.
Eine Geschichte wie sie selten erzählt wird.
Der Roman handelt von Männerfreundschaften in New York. Jude St. Francis, einer der Freunde, hat ein Geheimnis das sein ganzes Leben bestimmt. Was kann es sein? Weshalb hat dieser Mann am Cover so tief empfundene Schmerzen?
Finden sie es heraus und begeben sie sich auf eine Achterbahnfahrt ihrer Gefühle!
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