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Taghelle Gegend - ein Roman?
Bewertung am 19.04.2009
Bewertet: Buch (Kunststoff-Einband)
Taghelle Gegend beschreibt das Leben einer jungen Frau: Maria, die auf der Suche ist auf der Suche nach sich selbst. Angelika Reitzer schafft es in diesem Buch, ein erstaunlich reales Bild der Hauptfigur zu zeichnen, sodass es dem Leser sehr leicht fällt, sich in diese hineinzuversetzen. Die Worte, derer sich die Autorin bedient, ähneln Gedankenblitzen und vermitteln so ein Gefühl von Schnelllebigkeit. Der Leser findet auf diese Weise einen Weg in die eigenen Erinnerungen, vergleicht und erkennt sich an mancher Stelle in Maria wieder. So ist vor allem eine Passage hervorzuheben: Manchmal rempelt sie sich selber von der Seite an, dann passiert hie und da etwas. Oder sie überholt sich plötzlich, das kommt öfter vor, und die Zeit vergeht im Warten auf sich. Wir wollen immer Klarheit und Erkenntnis, aber was bekommen wir zu hören: alles schweigt. Angelika Reitzer bedient sich einer ausgesprochen frischen und lebendigen Sprache und offenbart an mancher Stelle tiefgründige und weise Gedanken, die nicht nur im Bezug auf Maria zu verstehen sind. Sie zeigt dem Leser durch Taghelle Gegend sein eigenes Ich auf.
Doch ob dieses Buch als Roman anzusehen ist, ist fraglich. Vielmehr malt und zeichnet Angelika Reitzer ein Bild von Maria, als dass sie es schreibt. Das Buch ist wie ein Bild, auf dem es unendlich viele Details auszumachen gilt. Glaubt man, sie alle gefunden zu haben, eröffnen sich vor den Augen des Lesers schon viele weitere.
Taghelle Gegend ist also ein sehr empfehlenswertes Buch für diejenigen, die sich wie Maria auf der Suche nach sich selbst befinden.