
Postmoderne contre coeur Stationen des Experimentellen in der österreichischen Literatur
44,90 €
inkl. MwSt,
Beschreibung
Details
Einband
Kunststoff-Einband
Erscheinungsdatum
06.09.2005
Verlag
Studien VerlagSeitenzahl
370
Maße (L/B/H)
23,3/15,4/2,4 cm
Gewicht
562 g
Auflage
1
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-7065-4074-2
Trotz der starken Präsenz der Postmoderne in der österreichischen Literatur hat sich die österreichische Literaturwissenschaft nur äußerst zurückhaltend an der Postmoderne-Debatte beteiligt. Stärker noch als in der Bundesrepublik Deutschland, wo Wolfgang Welsch als einer der ersten einen wichtigen Beitrag zur internationalen Diskussion über die Postmoderne geliefert hat (der zusammen mit der kritischen Position von Jürgen Habermas zu einem beachtenswerten Diskussionsstand geführt hat), gab es in Österreich lange Zeit nur Abneigung gegenüber den Begriffen éPostmoderne' (als kulturelle Strömung) bzw. éPostmodernität' (als weltweites philosophisches, politisches und soziales Phänomen). Ein wichtiger Grund für diese Haltung liegt in der bedeutenden Tradition der éWiener Moderne', der gegenüber die postmoderne Spielerei nach Ansicht der Kritiker doch nur eine Verfallserscheinung darstellen konnte. Erst in den letzten Jahren hat man diesen Standpunkt verlassen. Vorliegende Publikation versteht sich als ein Diskussionsbeitrag zur Position der österreichischen Literatur im internationalen postmodernen Kontext unter Berücksichtigung der spezifischen nationalen Voraussetzungen sowohl auf literarischer als auch auf literaturwissenschaftlicher Ebene. Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird die Thematisierung der eigenen österreichischen Identität wesentlich von der Abgrenzung gegenüber der deutschen Literatur geprägt. Zum Teil ist dies eine Folge der Geschichte: (Zer-)Fall der Habsburger Monarchie, éReststaat' Österreich im Jahr 1918, das erste von Hitler ébesetzte' Land im Jahr 1938. Dementsprechend nehmen innerhalb der österreichischen Literaturwissenschaft Reflexionen über die eigene Identität einen wichtigen Stellenwert ein. Die Identität Österreichs bestimmt sich in hohem Maß über die Konstruktion der kulturellen Kontinuität, der selbst der éZivilisationsbruch Auschwitz' nichts anhaben konnte oder die man - eben wegen dieses Bruchs - für notwendig hält. Dies bedeutet allerdings eine Abweichung von der internationalen Tendenz, vom éZivilisationsbruch' in der Geschichte auf einen Bruch zwischen éModerne' und Postmoderne in der Literatur zu schließen. Der Bereich ékulturelle Identität in Österreich' wird durch eine Anzahl von ambivalenten Situationen gekennzeichnet, die von postmodern schreibenden Autoren - d.h. von Autoren, deren Werke sich in Struktur und Stil unter die von der internationalen Forschung herausgearbeiteten Merkmale rubrizieren lassen - in all ihren Gegensätzlichkeiten (de)konstruiert werden. Ihnen ist gemeinsam, daß sie die Art und Weise, in der sich die Republik Österreich nach außen hin manifestiert, zu unterminieren versuchen. Das betrifft insbesondere das positive Bild des éModellstaates' Österreich in den Bereichen Kultur, Heimat, Tourismus. Neuschreibungen (etwa der Geschichte oder des Bildes von Österreich als Touristenparadies) dienen der Transformation des traditionellen, positiven Image. Der kritische Ton der postmodernen Autoren ruft Erinnerungen an die éModerne' hervor, unterscheidet sich jedoch von dieser durch eine weitaus radikalere Haltung. Vor dem Hintergrund der theoretischen und historischen Überlegungen werden Romane der folgenden Autoren analysiert: Gert Jonke, Thomas Bernhard, Robert Schindel, Robert Menasse, Inge Merkel, Josef Winkler, Christoph Ransmayr und Elfriede Jelinek.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Verfassen Sie die erste Bewertung zu diesem Artikel
Helfen Sie anderen Kund*innen durch Ihre Meinung
Erste Bewertung verfassenKurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.
zum Kundenservice