Rezension
Dass Loewit Entwicklungsmuster erzählt, aber nicht ableitet, dass er den Faktor der Indifferenz akzeptiert als unbestimmte Größe seiner Erzählformel, hebt diesen Roman ab aus dem Erklärungseinerlei.
Die Furche, Robert Streibel
"Günther Loewit verwebt das Schicksal mehrere Generationen, schildert beklemmend, wie sich Angst und Schrecken, aber auch Schuld und Stolz wie ein roter Faden durch die Familie Kosinsky bis in die 70er Jahre hindurch ziehen. Denn nicht nur der Sohn Kosinskys ist vom Schicksal seines Vaters betroffen, auch der Enkel hat noch darunter zu leiden."
ECHO, Andreas Hauser
"Welche Folgen solche Brüche auf Kinder und Kindeskinder haben, wie sehr die unaufgearbeitete Familiengeschichte die Beziehungen belastet, macht Loewit nachvollziehbar."
Tiroler Tageszeitung, Gretl Köfler
"Die Geschichte ist aufgebaut in kurzen szenischen Impressionen, die sich nicht an zeitlich lineares Aufeinanderfolgen halten. Loewit entfaltet langsam die Geschehnisse, blickt nach vor, blickt zurück, nähert sich an, gibt tieferen Einblick. Durch dieses sprunghafte Erzählen in der Zeit verdeutlicht er die Anbindung der Generationen an den Holocaust, die wellenartige Verbreiterung der Traumata, die soziale Vererbung von Verletzungen, Verhalten, Schweigen."
Literaturhaus Wien, Simone Czelecz
"Mit der Geschichte der Familie Kosinsky ist ein erschütterndes Zeitbild des vergangenen Jahrhunderts gezeichnet. Generationen sind traumatisiert durch die Verfolgung durch den Nationalsozialismus: es ist eine Geschichte von verlorener Heimat, verlorenem Vertrauen – auch im Umgang mit den nächsten Angehörigen – und verdrängten Gefühlen, die bis in die letzte Generation nachwirkt."
Literaturhaus am Inn, Anton Unterkircher
"Günther Loewit erzählt knapp, wie es dem Ergebnis einer kargen Recherche entspricht. Die aufgesplitteten Zeitebenen fügen sich immer wieder hinter dem Rücken des Erzählers zu einer selbständigen Geschichte zusammen und erzählen so von einer zerrissenen Kontinuität, vielleicht ist das die Unsterblichkeit."
Helmuth Schönauer